Hilchenbach. Seit Mai rollen die Bagger für den Bau des neuen Gemeindehauses in Hilchenbach. Das Gebäude soll im Sommer kommenden Jahres fertiggestellt werden.
Hilchenbachs Pfarrer Herbert Scheckel hat seinen Vorsitz im Presbyterium bereits im März dieses Jahres abgegeben. Sein Nachfolger ist Christian Weber. Jetzt wurde Herbert Scheckel auch im Kulturausschuss offiziell verabschiedet. Ausschussvorsitzender Markus Köppen (SPD) bedankte sich: „Du hattest immer ein offenes Ohr für die Kulturarbeit. Danke dafür.“ Herbert Scheckel wollte noch ein paar Worte über den Neubau des Gemeindehauses am Kirchplatz loswerden. „Wir sind seit 2011 mit diesem Projekt unterwegs“, sagt Pfarrer Herbert Scheckel jetzt im Kulturausschuss. Das alte Gemeindehaus, errichtet in den 1930er Jahren, entspreche nicht mehr den Klimaschutzanforderungen. Die Heizung sei ausgefallen und es sei schwer die Räume zu heizen, erzählt Pfarrer Scheckel.
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„Es ist eine ellenlange Geschichte, noch länger als die des Kulturelle Marktplatzes.“
Zwischen dem Pfarrhaus und dem Konfirmandenhaus soll es neu gebaut werden; das alte Gemeindehaus „An der Sang“ wird verkauft. Das Architekturbüro Sonntag+Partner hat den Neubau übernommen, zuvor war es der Hilchenbacher Architekt Matthias Krämer. „Im Projekt das Pferd zu wechseln war äußerst schwierig“, berichtet Scheckel. „Es war bisher sehr mühsam. Das Bauvorhaben muss durch viele Instanzen und es gab Widerstand in der Gemeinde.“ Wenn alles gut läuft, dann könnte das neue Gebäude im Sommer des kommenden Jahres fertiggestellt werden.
Hilchenbach: 2 Millionen Euro für neues Gemeindehaus
Es gibt vier denkmalgeschützte Gebäude am Kirchplatz in Hilchenbach, sagt Scheckel. „Wir werden den Kirchplatz nicht verändern, es wird sich einschmiegen und dem großen Platz dienen. Durch die Schließung der Lücke zwischen Pfarrhaus und Konfirmandenhaus gibt es einen geschlossenen Platz, der sich für viele schöne Dinge, wie Gemeindefest, Posaunenkonzert oder ein Fest der Stadt eignet. „Eine große Sache, zwar umstritten, aber sehr wichtig“, sagt Ausschussvorsitzender Markus Köppen (SPD). Die Gemeindeversammlung hatte zuerst gegen den Neubau gestimmt. „Es ist eine ellenlange Geschichte, noch länger als die des Kulturellen Marktplatzes“, meint Herbert Scheckel.
Pfarrer Scheckel ist für den Bau des neuen Gemeindehauses. Es soll ein kleinerer Gemeindesaal entstehen. Der jetzige sei viel zu groß, sagt er. Die Raumhöhe im neuen Gemeindesaal sei zwar eineinhalb Meter niedriger, aber die Akustik werde nicht darunter leiden.
Eigentlich sollte das neue Gemeindehaus größer werden, als der jetzige Plan hergibt. Der Neubau entsteht zwischen Pfarr- und Konfirmandenhaus. „Es sollten alle Gruppen vertreten sein. Aber der großangelegte Bau wäre zu teuer gewesen. Das neue Gemeindehaus hält alles bereit, was man braucht, aber nicht mehr“, sagt Scheckel im Schulausschuss. Die Kosten werden aktuell auf knapp zwei Millionen Euro geschätzt. Das liege an der Inflation und den gestiegenen Preisen, sagt Scheckel. Darin enthalten sind eine Dämmung, Wärmepumpe, Photovoltaikanlage sowie moderne Toiletten.
Der Neubau soll von dem Verkaufserlös des Grundstückes und des alten Gebäudes, Rücklagen und Spenden finanziert werden. Das Gebäude des Gemeindehauses „An der Sang“ zu veräußern, gestalte sich bisher schwer. Drei Interessenten seien an dem Grundstück interessiert. Das alte Gebäude werde noch so lange genutzt, bis der Neubau abgeschlossen ist, sagt Scheckel. „Unsere Aufgabe als Leitungsgremien ist es, die Gemeinde zukunftssicher aufzustellen, damit wir nicht durch einen Sanierungsstau beim jetzigen Gemeindehaus den Haushalt an die Wand fahren.“
Hilchenbach: Drei Interessenten für Grundstück
Ob eine Vermarktung des alten Gemeindehauses schon angestoßen wurde, fragt Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis.. „Wir werden beides, Grundstück und Haus verkaufen. Das Weitere ist dann aber nicht mehr die Sache der Gemeinde. Vom Alten muss man sich auch mal trennen“, antwortet Herbert Scheckel.
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„Rechnet man denn mit einem Verkaufserlös, wenn keiner an dem Haus interessiert ist, sondern nur am Grundstück. Dann wird es ja abgerissen? Kommt dann überhaupt noch etwas bei rum?“, fragt Renate Becker (UWG). Herbert Scheckel: „Das Grundstück scheint gewinnbringend zu sein. Das werden Verhandlungen ergeben. Da muss man sich die Grundstückspreise anschauen, die möglich sind. Das kann ich so nicht sagen.“
Anfang Mai haben Archäologen bei den Ausschachtungsarbeiten den alten 7,30 Meter tiefen Brunnen des Pfarrhauses gefunden, der mit einer großen Bruchsteinplatte abgedeckt war. Er stand knapp zwei Meter unter der Oberkante voll mit Wasser. Gegebenenfalls könne der Brunnen später nochmal genutzt werden, steht auf der Internetseite der evangelischen Kirchengemeinde.
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