Hilchenbach. Am Hilchenbacher KlimaWeltenTag geht es um Bienen, Honig und Wachs, um die Ozeane, um Plastikmüll und unverpacktes Einkaufen,

Irgendwie sei über die Jahre immer „der Wurm drin gewesen“, findet Landrat Andreas Müller. Der Kreis habe sehr gut und produktiv mit den „KlimaWelten“ zusammengearbeitet und setze dies auch fort. Für einen eigenen Besuch habe es aber nie gereicht, immer sei ihm etwas dazwischengekommen. Jetzt ist er aber da und freut sich vor allem auf die neue Bienenstation, will aber auch alle anderen Aspekte des Lernorts mitten in Hilchenbach gern näher betrachten.

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KlimaWeltenTag in Hilchenbach: Die rollende Waldschule ist umlagert.
KlimaWeltenTag in Hilchenbach: Die rollende Waldschule ist umlagert. © Michael Kunz, Siegen | Michael Kunz

Es ist einer dieser Tage, an denen alles zusammenpasst. Das Wetter ist bestens, viele Menschen sind auf dem Gelände der früheren Florenburgschule und laufen von Station zu Station, von denen es diesmal auch besonders viele gibt. Die rollende Waldschule ist natürlich dabei, aber auch Lebensmittelspezialistin Lea Burwitz und viele andere, die über klimaneutrale und - schonende Aspekte des Alltags berichten können.

Ein Blick auf die Bienenkönigin

In der Klimaküche werden Kuchen und Waffeln verkauft, dazu Gerichte mit viel Gemüseanteil. Im Klimalabor wird experimentiert und aufmerksam zugehört, rund ums Thema „Ozeane im Klimawandel“. Und schließlich ist da noch Judith Schneider, die große Aufmerksamkeit mit ihrem neuen Bienenschaukasten erhält, nicht nur vom Landrat und vom stellvertretenden Hilchenbacher Bürgermeister Jan Oliver Thomas. Da gibt es einiges zu lernen, über Honig und Bienenwachs, über die Wirkung von Rauch auf die Tiere und vieles mehr. Die Heil- und Kräuterpädagogin stellt Fragen und bezieht ihre überwiegend jungen Zuhörer – samt Eltern – in die Präsentation ein, bevor sie alle einmal einen ganz tiefen Blick in einen Bienenstock samt Königin werfen dürfen.

Das Angebot

Die KlimaWelten sind 2017 vom damaligen Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) eröffnet worden. Die Umweltbildungsstätte mit drei hauptamtlichen Kräften ist zugleich Regionalzentrum im Landesnetzwerk für nachhaltige Entwicklung. Sie arbeitet mit Kitas und Schulen zusammen und bietet Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und Erzieher und Erzieherinnen. Zum Angebot gehören Kochveranstaltungen mit den Landfrauen, Nähtreff und das monatliche Repair-Café. In den KlimaWelten können auch Kindergeburtstage gefeiert werden. Außerdem werden auf klimawelten.de eine Reihe von Online-Angeboten vorgehalten.

Schon vorher hat Jan Oliver Thomas von einem Dialog auf Augenhöhe gesprochen, den gerade auch die jungen Besucher hier führen und spielerisch lernen könnten. Der Kommunalpolitiker berichtet von einem Kollegen, der durch seine Tochter auf das Plastikproblem aufmerksam gemacht wurde und jetzt regelmäßig im „Unverpacktladen“ einkaufe. Solche Erfolge seien auch auf die KlimaWelten zurückzuführen, die die Stadt Hilchenbach entsprechend gern unterstütze.

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KlimaWelten werden größer

Wie schon vor einem Jahr steht der „KlimaWeltenTag“ erneut im Zeichen des Virus, trotz „3G“ allerdings doch deutlich lockerer als 2020. Das ist spürbar an der Stimmung der Menschen, die wohl auch deshalb diesmal noch zahlreicher gekommen sind, das bunte Treiben im Sonnenschein genießen.

Beim ersten Tag dieser Art seien es deutlich weniger Menschen gewesen, sagt Ingrid Lagemann – die Vorsitzende des Trägervereins, die die Florenburgschule bis zu ihrer Pensionierung geleitet hat, zeigt ein Foto von damals. Sie ist begeistert, wie sich Engagement und Interesse entwickelt haben. „Am Anfang waren Sie 13, heute mehr als 80, wenn das richtig recherchiert ist“, stellt Landrat Andreas Müller bewundernd fest und hebt, wie auch nach ihm Jan Oliver Thomas, den wichtigen Einsatz der Ehrenamtler hervor.

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