Kreuztal. 15 Prozent der Wohnfläche in Buschhüttens neuer Mitte soll öffentlich gefördert errichtet werden. Damit wird der Mietpreis begrenzt.
Die Stadt braucht einen Investor, der aus dem Buschhüttener Sportplatz ein Wohnviertel macht. Die Frage, wie der Bauträger ermittelt werden soll, bleibt bis nach der Sommerpause offen. „Wir wollen vernünftige Entwürfe haben und uns nicht an dem Grundstück reich machen“, sagte Bürgermeister Walter Kiß. Die Ansichten darüber, wie das erreicht werden kann, gingen im Rat auseinander.
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Festpreis für das Grundstück – oder nicht?
Die Verwaltung und die Mehrheit des Infrastrukturausschusses hatten ein „Bestgebot“ favorisiert: Bei der Bewertung der eingehenden Vorschläge sollte der Kaufpreis nur zu einem bestimmten Prozentsatz – genannt wurden 20 Prozent – eine Rolle spielen; entsprechend höher gewichtet werden sollte das eingereichte Konzept.
Felix Viehmann (FDP) forderte, einen Festpreis zu bestimmen, sodass die Angebote allein nach dem Konzept beurteilt werden könnten. Björn Eckert (Grüne) warnte: Wenn der Preis flexibel bleibe, könnten im ungünstigen Fall alle Angebote unter dem Verkehrswert des Grundstücks liegen. Als Marktwert, den die Stadt erlösen will, wird in der Vorlage für den Rat ein Betrag von 120 Euro je Quadratmeter genannt.
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Keine Festlegung auf „Mehrfamilienhäuser“
Mittlerweile präziser formuliert ist das Ziel, wie teuer die Mietwohnungen werden dürfen: 15 Prozent des geschaffenen Wohnraums müssen mit öffentlichen Mitteln gefördert sein. Das bedeutet eine Bindung von 12 bis 20 Jahren, in denen eine Obergrenze für die Miete – jetzt: 5,90 Euro pro Quadratmeter – gilt. ursprünglich waren 8 Euro angepeilt – „bezahlbar“ sei das mit kleinem Einkommen nicht, lautete der Einwand. Rechnen wird sich die Investition, wenn die anderen Wohnungen in der „grünen Mitte“ entsprechend teurer vermarktet werden. Das, so Bürgermeister Kiß, sei üblich, „damit es überhaupt noch öffentlich geförderten Wohnraum gibt.“ Bauen werde immer teurer, „die Preise steigend fast wöchentlich“.
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Felix Viehmann (FDP) regte an, das Wort „Mehrfamilienhaus“ durch „Wohnbebauung“ zu ersetzen: „Sonst kriegen wir keine neuen Ideen.“ Die Planer sollten auch frei sein, zum Dorfplatz hin zum Beispiel Gebäuderiegel mit Durchfahrten vorzuschlagen. Nur die Drei- bis Viergeschossigkeit am künftigen Dorfplatz und an der Bahnlinie bleibt in der Ausschreibung. „Es ist unser gemeinsames Ziel, Wohnraum zu schaffen“, erinnerte Walter Kiß.
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