Geisweid. Vor dieser Höhe hat der Bürgermeister Respekt: So einen Zehn-Meter-Turm wie in Geisweid gibt es in ganz Deutschland nur noch selten.
Er würde ja gern selbst den Eröffnungssprung vom Zehn-Meter-Turm machen, sagt Bürgermeister Steffen Mues – aber die Angst sei halt doch größer. Im Geisweider Freibad stellen Mues, Sportdezernent Arne Fries und der Projektleiter der Technischen Gebäudewirtschaft Mario Fischer die laufende Sanierung des Sprungturms vor.
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„Mit fast 70 Jahren ist der Turm in die Jahre gekommen, auch wenn er in all den Jahrzehnten verlässlich seinen Dienst getan hat“, sagte Bürgermeister Mues. Deshalb müsse er nun, das hätten Fachgutachten ergeben, von Grund auf saniert werden. Bereits in früheren Jahren waren schon einmal Leitern und Belag erneuert worden – damit ist es nun nicht mehr getan.
Chlorwasser lässt das Eisen rosten
Der zehn Meter hohe Turm ist schon eingerüstet und mit Planen abgedeckt. Die Bauarbeiter sind mit Sandstrahlgeräten dabei, den defekten Beton zu entfernen und Roststellen zu beseitigen. Dies macht viel Staub, den es abzufangen gilt, um nicht die Nachbarschaft zu belästigen. Durch die jahrzehntelange Nutzung hat der Beton Risse bekommen, Chlorwasser ist in die feinen Risse eingedrungen und die Eisenbewehrung im Inneren hat Rost angesetzt.
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Bis die Schwimmbadsaison am Wochenende des 7. Mai offiziell eröffnet wird, werden die „Betonsanierer“ – so heißen die Bauleute vom Fach – die Zeit nutzen, um im beliebten Freibad Hand anzulegen. Denn der beliebte Zehn-Meter-Sprungturm ist das Alleinstellungsmerkmal im Freibad und über die Stadtgrenzen hinaus. „Unser Zehn-Meter-Sprungturm gehört zu den wenigen Überlebenden dieser Art in der deutschen Bäderlandschaft, bundesweit gibt es nach unseren Recherchen noch zwei bis drei dieser Art“, sagte Steffen Mues. Der Turm ist eine Stahlbetonkonstruktion mit einem Sprungbrett auf drei Metern, dazu kommen die Plattformen auf den Ebenen in fünf, 7,5 und zehn Metern Höhe.
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Parkour-Vereine nutzen den Turm zum Klettern
Grundsätzlich ist das Freibad für die Infrastruktur der Stadt Siegen und nicht zuletzt durch den Zehn-Meter-Sprungturm weit darüber hinaus eine wichtige öffentliche Sport- und Freizeiteinrichtung, betont die Stadt. Auch für den Schulsport ist das Freibad in den Sommermonaten wichtig, der Sprungturm ergänzt die Unterrichtsmöglichkeiten. Der Turm wird auch von Parkour-Vereinen für das Koordinationstraining genutzt.
Veranschlagt sind die Baukosten mit 140.000 Euro, die die Stadt ohne Fördermittel selbst aufbringen muss. Bürgermeister Steffen Mues hofft, dass zur Eröffnung des restaurierten Sprungturmes im Mai wieder 4000 Badegäste kommen – so wie 1953, als das Freibad in Dienst gestellt wurde.
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