Netphen. Die Inhalte der Übertragung aus dem Ratssaal seien für das Publikum kaum nachvollziehbar, begründet die UWG ihren Schritt.
Die sieben Stadtverordneten der UWG wollen sich bei Ratssitzungen nicht mehr filmen lassen. Damit entfällt die Grundlage für den zuletzt unkomplizierten Livestream, bei dem eine fest installierte Kamera ins Plenum gerichtet werden konnte. Die UWG sei mit drei Probeläufen einverstanden gewesen, erinnert Fraktionschef Klaus-Peter Wilhelm. Danach sollte „über den Sinn dieser Übertragungen gesprochen werden“ sollten. „Diese Vereinbarung wurde nicht eingehalten .“ Der Rat hatte beschlossen, die Sitzungen bis Jahresende weiter zu streamen und erst dann endgültig, auch über die Anschaffung von Kameras, zu entscheiden.
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„Was hat nun die interessierte Zuschauerin oder der Zuschauer von solch einer Sitzung?“, fragt Klaus-Peter Wilhelm und antwortet selbst: „In den meisten Fällen nichts. Weil sie oder er nicht versteht, um was es da geht.“ Um den Abkauf nachzuvollziehen, müssten Zuschauer die Sitzungsvorlagen im Ratsinformationssystem lesen, auf die Bezug genommen werde. Die meisten kommunalpolitischen Themen würden in den Ausschüssen diskutiert und entschieden. „Wenn der Ausschuss selbst nicht entscheiden darf, gibt er aber auf jeden Fall eine Beschlussempfehlung an den Rat. Dieser wiederum übernimmt meistens die Beschlussempfehlung des Ausschusses und stimmt in der Regel ohne Aussprache ab. Die wenigsten Themen werden im Rat selbst ausdiskutiert.“ Es sei daher „unsinnig“, für die Übertragung pro Sitzung fast 1000 Euro auszugeben.
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Siegen machts ab April
Die Stadt Siegen wird im April in die Übertragung einstiegen, nachdem ein Testlauf im Dezember offensichtlich gelungen ist. In Segen strand die Technik vor der Herausforderung, eine größere Anzahl von Ratsmitgliedern ausblenden zu müssen, weil deren Einverständnis fehlte. Dies wurde über einen fernsteuerbaren Kamerazoom erreicht. In Netphen gab es diese Situation bei der ersten gestreamten Sitzung . Dort wurden nur Redner übertragen, die von einem bereitgestellten Pult aus sprachen. In der übrigen Zeit wurde ein Unterbrecher-Dia („Gleich gehts weiter“) eingeblendet. Der Kreistag hatte sich damit begnügt, außerhalb des Sitzungssaals Statements von Fraktionsvorsitzenden aufzuzeichnen.
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