Burbach. Die Gemeinde Burbach hat das Außengelände und den Neubau an der Sekundarschule vorgestellt. Schulleiterin freut sich über „perfektes Geschenk“.
Endlich sei es möglich, eine gemeinsame Vollversammlung abzuhalten; Schüler und Lehrer, ruft Mechthild Ermert-Heinz in den großen Raum und bekommt eine Menge Applaus zurück. Die Leiterin der Sekundarschule Burbach-Neunkirchen kann diverse Gäste vorstellen, darunter Bürgermeister Christoph Ewers und Architekt Matthias Klein, der das Forum entworfen hat, den neuen Mittelteil der Schule mit Aula und Verwaltungstrakt, der die bisher noch getrennten Gebäude perfekt verbindet.
Burbach: Gemeinschaftsschule gegen viele Widerstände beschlossen
Dazu ist im Sommer auch noch die Umgestaltung des Außengeländes abgeschlossen worden, für das Planer Thomas Laufenburg einen besonders kräftigen Applaus genießen kann. Die Spielgeräte und Ruhezonen werden in der folgenden Pause bestens genutzt, stehen aber auch über die Schulzeit hinaus allen Bürgern offen. „Wir wollen hier keinen isolierten Bildungshügel, es ging um eine Verbindung zu den Menschen“ betont der Bürgermeister. Die Schulleiterin kann bestätigen, dass „bis zu 60 Menschen“ schon zu Freizeitzwecken auf dem Gelände waren. Insgesamt sieht sie die Vollendung des gesamten Vorhabens „als perfektes Geschenk zum zehnjährigen Jubiläum“.
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Rund 7 Millionen Euro sind dort verbaut worden, in zwei Schritten. Ab September 2019 wurde die Lücke zwischen den früheren Real- und Hauptschulgebäuden geschlossen, die seit 2011 als eine Lerneinrichtung firmieren. Zunächst habe die Gemeinde beschlossen, sich am Modellprojekt Gemeinschaftsschule zu beteiligen, erinnert Christoph Ewers an die Anfänge. Weil einfach eine Abstimmung mit den Füßen stattgefunden habe, die Hauptschule immer weniger gefragt gewesen sei.
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Gegen viele Widerstände sei das Unterfangen beschlossen und dann mit immer mehr Erfolg durchgeführt worden. Inzwischen ist aus der Gemeinschafts- eine Sekundarschule geworden, nach weiteren Kompromissen der Landespolitik, aber auch Eigenheiten aus der Anfangszeit hätten sich erhalten. „Etwa die Gymnasialklasse, die Frau Ermert immer verteidigt“, schmunzelt der Bürgermeister und erntet ein energisches Nicken. Da wurden und werden schon früh Schüler besonders gefördert, denen die Lehrer eine gute Chance auf die Oberstufe voraussagten und voraussagen.
Vor allem die Aula sei ein wichtiges Anliegen gewesen, nachdem die frühere Pausenhalle vor ein paar Jahren in eine Mensa plus Küche verwandelt worden sei, ohne die der Ganztagsbetrieb wiederum nicht machbar wäre, ergänzt Ewers.
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Im Zuge der bereits 2017 begonnenen Planungen, unter Einbeziehung der Lehrer und Schüler, wurde dann der „Lückenschluss“ in Angriff genommen, mit dem großzügigen und vielfach nutzbaren Forum, das über eine kleine Bühne, Veranstaltungstechnik und flexible Bestuhlung verfügt, dabei rund 470 Quadratmeter umfasst, Neben Schulveranstaltungen sollen dort auch Kulturangebote möglich sein, wie etwa das Römerkonzert am 14. November.
Bürgermeister aus Burbach: „Wir haben profitiert“
Darüber ist der neue Verwaltungstrakt mit großem Lehrerzimmer entstanden, der auch 90 Leute fasst, wenn die Kollegen aus Neunkirchen dabei sind. Es gibt einen Arbeitsraum, einen Kopiererraum und eine Teeküche, insgesamt 725 Quadratmeter. Und einen Panoramablick über den Ort. Leider seien weder die Terrasse noch die Wohnung für sie auf dem Dach genehmigt worden, schmunzelt die Schulleiterin fröhlich, die aber trotzdem glücklich mit allem ist, was hier geschaffen wurde. Nur die Rutsche auf dem Außengelände „könnte etwas schneller sein“. Unten wurde in Stahlbeton gebaut, darüber mit Holzrahmen. Das Gebäude hat ein Gründach, ist gedämmt und an das bestehende Nahwärmenetz angeschlossen. Die Nachhaltigkeit sei in der Klimagemeinde Burbach natürlich immer im Blick gewesen.
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Das Außengelände wurde direkt nach der Fertigstellung des Gebäudes angegangen und hat noch einmal rund 1,6 Millionen gekostet. Die sollten zunächst zu 50 Prozent gefördert werden. Dann habe die Landesregierung 2020 coronabedingt alle derartigen Förderungen auf 100 Prozent aufgestockt, „wir haben profitiert“, freut sich der Bürgermeister und dankt der Politik, die sich auf die gesamte Unternehmung eingelassen habe.
Den Schülern macht er danach deutlich, warum dies geschehen sei: „Weil ihr uns wichtig seid!“ Schule, das bedeute eben nicht nur Unterricht und Betreuung durch engagierte Lehrkräfte, sondern auch ein gutes und attraktives Lernumfeld. Sie seien die Zukunft der Gemeinde und sollten entsprechend auch unterstützt werden. Was zu großem Jubel unter den gut 450 anwesenden Schülern führt, noch bevor Mechthild Ermert-Heinz ihren Aufruf zu einem Danke vollendet hat. Sie ist auch noch besonders stolz auf das Außengelände. Ein derartiges Angebot für die Schule und die Nachbarn, auch von weiter her, sei in der Region ziemlich einmalig, ist sie sich mit Planer Thomas Laufenburg einig.
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