Siegen. Der Schienenverkehr zwischen Siegen und dem Ruhrgebiet soll ausgeweitet werden: Mit einem neuen RE 34. SPD: Nahverkehrstarif gilt bald im IC 34.
Der Intercity (IC) 34 bleibt wie er ist. Er wird nicht „eingestampft“ und die Taktung nicht erhöht, teilt die Kreisverwaltung auf die Anfrage der Grünen-Kreistagsfraktion mit (wir berichteten). Die Halte am Siegener Hauptbahnhof finden demnach grundsätzlich weiterhin statt – nur wenn Verspätungen aufgefangen werden können, werde die Station unter Umständen nicht angefahren. Gleichzeitig ist eine Ausweitung des Bahnverkehrs auf der Ruhr-Sieg-Strecke geplant.
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Der Kreis verweist grundsätzlich darauf, dass man über den zuständigen Verkehrsverband NWL zwar im Kontakt mit der Deutschen Bahn (DB) stehe, die Bahn aber für den Fernverkehr – und damit auch für den IC – allein verantwortlich ist, man keinerlei Hebel habe, das Geschehen zu beeinflussen. Die Einflussmöglichkeiten beschränken sich allein auf die Anerkennung von Tickets im Nahverkehr. Laut SPD-Kreistagsfraktion könnten aber Bahnreisende zwischen Dortmund und Siegen ab 1. September den IC 34 auf ganzer Strecke zum Nahverkehrstarif nutzen.
SPD: Kommunikation der Bahn am Bahngleis in Siegen lässt stark zu wünschen übrig
Gleichwohl habe der NWL auf die „erheblichen Einschränkungen“ hingewiesen, die sich ergeben, wenn der Intercity nicht an Siegen Hauptbahnhof hält, so der Kreis weiter. Durchsetzen könne man den Stopp aber eben nicht. Die Bahn sei auch nicht zu Ersatzverkehren verpflichtet, wenn es zu Ausfällen oder Verspätungen im Fernverkehr kommt, so der Kreis – auf der Ruhr-Sieg-Strecke gibt es ohnehin keine Alternativ-Trasse. Die Entscheidung, ob der IC-Halt ausfällt oder nicht, fälle die DB im laufenden Betrieb: „Sofern erhebliche Verspätungen im Betriebsablauf des IC 34 bestehen, die mit einem Entfall des Halts in Siegen nicht mehr kompensiert werden können, wird der Hauptbahnhof Siegen, wie im Fahrplan ausgewiesen, weiterhin angefahren.“ Manche Verspätung lasse sich durch ausschließlichen Halt in Weidenau wieder aufholen.
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Die SPD-Kreistagsfraktion kritisiert allerdings die mangelnde Kommunikation der Bahn an dieser Stelle: Wenn es zu Verspätungen oder Ausfällen der Züge kommt und der Siegener Hauptbahnhof gar nicht angefahren wird, müssten die Fahrgäste darüber informiert werden. „Die Kommunikation am Bahngleis lässt stark zu wünschen übrig“, kritisiert Fraktionschef Michael Sittler, Mitglied von ZWS und NWL.
Forderung nach pünktlichem und zuverlässigen Intercity über Siegen
Einer stündlichen Anbindung Siegens an den IC erteilt die Bahn eine Absage: Laut Konzept sei geplant, die stündlichen Fahrten des Ruhr-Sieg-Express (RE 16), die immer im Wechsel mit dem Intercity stattfinden, als „RE 34“ von Siegen nach Dortmund zu führen und in Letmathe den Anschluss nach Hagen und Essen zu gewährleisten. Das solle so schnell wie möglich umgesetzt werden, die Planungen liefen bereits. Laut SPD-Kreistagsfraktion solle es auch mehr Fahrten der Ruhr-Sieg-Bahn (RB 91) geben, die Siegen mit Hagen verbindet. Gerade angesichts der gesperrten A 45-Rahmede-Talbrücke sei diese Verbindung besonders wichtig, um die Mobilität in Südwestfalen über die Schiene gewährleisten zu können. „Das langfristige Ziel ist, dass vermehrt das Auto stehen gelassen wird und die Menschen per Schienenverkehr zur Arbeit, Uni oder in ihrer Freizeit fahren“, sagt Anke Flender, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und ebenfalls Mitglied des ZWS und NWL.
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Vor Ende der Vertragslaufzeit (Dezember 2026) habe die DB nicht vorgesehen, den IC 34 wieder einzustellen, betont die Verwaltung. Was aus Sicht der SPD ohnehin keine gute Idee wäre: Einmal angesichts des verkehrspolitischen Ziels, mehr Menschen zum Umstieg von Auto auf Bahn zu bewegen – und weil der RE 34 die Route ja stärke und Siegen besser an den Fernverkehr anbinde. Der Forderung der Grünen, dass der Intercity pünktlich und zuverlässig sein muss, schließen sich die Sozialdemokraten an.