Siegen/Hagen/Altena. Die Hochwasser-Situation in Hagen, im Märkischen Kreis und in Olpe ist dramatisch. Einsatzkräfte aus Siegen-Wittgenstein unterstützen vor Ort.
Die enorme Hochwasser-Lage in Hagen und dem Märkischen Kreis hält die Einsatzkräfte nach wie vor pausenlos in Atem. Insgesamt 120 Einsatzkräfte aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe und dem Hochsauerlandkreis waren am frühen Mittwochmorgen, 14. Juli, zur Unterstützung nach Hagen aufgebrochen. Weil an allen Ecken und Enden ihre Arbeit dringend erforderlich ist, dauert der Einsatz an.
Am späten Mittwochabend wurden die Kräfte um Bereitschaftsführer Stefan Bieder in Hagen und dem Märkischen Kreis von neuen Feuerwehreinheiten abgelöst. „Aufgrund der außerordentlich großen Anzahl an Einsatzorten und betroffenen Gebieten und Gebäuden sowie der anhaltenden Schadenslage können wir leider keine Aufzählung der Einsätze unserer heimischen Feuerwehrkräfte in Hagen angeben“, teilt die Feuerwehr mit.
Lage in betroffenen Gebieten hat sich dramatisch zugespitzt
Der Kreis Siegen-Wittgenstein wurde glücklicherweise weitgehend von Unwetter-Einsätzen verschont – noch am Mittwoch lag bereits das nächste Hilfeersuchen vor. Die Unwettereinsätze im Märkischen Kreis erforderten zwischenzeitlich auch eine Ablösung der dortigen Führungseinheiten. Aus diesem Grund hat Kreisbrandmeister Bernd Schneider die Mitglieder der Einsatzleitung des Kreises Siegen-Wittgenstein zusammenkommen lassen und entsprechende Bereitschaften zusammengestellt. Noch am Abend waren vier Mitglieder der Kreiseinsatzleitung nach Altena aufgebrochen.
Dort hat sich nicht nur für die Einsatzführung die Lage dramatisch zugespitzt. Bei einer tragischen Rettungsaktion ist bereits ein 46-jähriger Feuerwehrmann ums Leben gekommen, überall kämpfen die Feuerwehren und Freiwillige gegen Wasser- und Geröllmassen.
Feuerwehr-Führungskräfte aus Siegen-Wittgenstein übernehmen Einsatzleitung
Am frühen Donnerstagmorgen wurden zusätzlich 20 Feuerwehrführungskräfte des Kreises Siegen-Wittgenstein um Kreisbrandmeister Bernd Schneider als Mobile Führungsunterstützung (MoFüSt) nach Altena beordert, „um die dortige Einsatzleitung in diesen dramatischen Ereignissen zu unterstützen und abzulösen“, so die Feuerwehr. Sie übernehmen mit dem Siegen-Wittgensteiner Einsatzleitwagen 2 nach pausenloser kräftezehrender Arbeit die Einsatzleitung vor Ort.
Wie Kreisbrandmeister Bernd Schneider berichtet, waren in der Nacht zu Donnerstag auch Einheiten zur Unterstützung der Feuerwehren im benachbarten Kreis Olpe im Einsatz: Zwei komplette Feuerwehrzüge der Freiwilligen Feuerwehren Siegen und Hilchenbach waren dazu alarmiert worden. Die rund 60 Einsatzkräfte der Einheiten Birlenbach, Langenholdinghausen und Meiswinkel sowie Helberhausen, Dahlbruch und Hilchenbach waren im Großraum Finnentrop zur Unterstützung der dortigen Einheiten bei Unwetterlagen eingesetzt.
Siegen-Wittgensteiner Feuerwehr trauert mit Kameraden der Gestorbenen
In der Nacht zu Donnerstag wurde ebenfalls bekannt, dass im Märkischen Kreis noch ein weiterer Feuerwehrmann während eines Einsatzes verstorben ist. Der 52-Jährige soll laut Angaben der Feuerwehr in Werdohl, Nachbarstadt von Altena, einen internistischen Notfall erlitten haben. „Diese dramatischen Ereignisse zusätzlich zu den sehr extremen Unwetterlagen mit massiven Überflutungen stellen die Einsatzkräfte vor Ort physisch und auch psychisch vor äußerst belastende Situationen“, teilt Dietmar Kalteich für die beteiligten Siegen-Wittgensteiner Feuerwehrleute mit.
„Unser tiefes Mitgefühl ist bei den Angehörigen und den Kameradinnen und Kameraden der beiden getöteten Feuerwehrmänner. Wir hoffen, dass unsere Einsatzkräfte aus Siegen-Wittgenstein mit ihrer Arbeit die Feuerwehrführung vor Ort unterstützen können, um zumindest die Schadenslagen abarbeiten zu können.“