Siegen. Nach Lärm, Müll und Gewalt an den vorangegangenen Wochenenden: Behörden setzen Sperrung des Rathausumfelds in Siegen durch. Das bleibt friedlich.
Polizei und Ordnungsamt räumten am Freitagabend ab 23 Uhr Rathausplatz und Fissmeranlage. Rund 400 überwiegend junge Leute hatten sich dort versammelt und mussten das Areal verlassen – was teilweise großen Unmut hervorrief, aber ohne Zwischenfälle gelang.
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„Hier wird jetzt nicht herumgemeckert und gemotzt und schon gar nicht diskutiert. Ab 23 Uhr ist der gesamte Bereich gesperrt“, sagte ein Mitarbeiter des Siegener Ordnungsamtes einigen wütenden Feiernden. Am Donnerstag hatte die Stadt Siegen bekanntgegeben, dass der Marktplatz und das übrige Rathausumfeld freitags und samstags jeweils von 23 bis 5 Uhr gesperrt werden. Es war die Reaktion darauf, dass es an den vorangegangenen Wochenenden zu Lärmbelästigungen bis spät in die Nacht, außerdem zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen und Müllbergen gekommen war – und auch die Verrichtung ihrer Notdurft erledigten einige der Feiernden an nicht dafür geeigneten Orten, obwohl extra Toiletten aufgestellt wurden.
Siegen: Räumung von Rathausplatz und Fissmeranlage Punkt 23 Uhr
Pünktlich um 23 Uhr mit dem letzten Glockenschlag der Nikolaikirche begannen Mitarbeiter des Ordnungsamtes, Polizei und Security, die Anwesenden freundlich, aber bestimmt, zum Verlassen des Areals aufzufordern – verbunden mit der Bitte, den eigenen Müll mitzunehmen oder in die Mülleimer zu werfen. Einige kamen den Anordnungen auch ohne Weiteres nach. Flaschen und Dosen wurden neben die gefüllten Mülltonnen gestellt oder eingesammelt und in Papiertaschen abgelegt. Anderen wiederum war alles egal – sie ließen ihren Müll liegen und entfernten sich lautstark schimpfend.
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Andreas Müller, als Landrat auch Leiter der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein, war ebenfalls vor Ort und sprach auch mit einigen Jugendlichen. Diese wiederum diskutierten mit ihm und warfen der Stadt Siegen vor, ihnen keine Möglichkeit zu bieten, um auch nach 24 Uhr zu feiern.
Siegen: Bürgermeister Steffen Mues bedauert Notwendigkeit der Sperrung
Ausgenommen vom Aufenthaltsverbot sind die Außenbereiche der Gastronomie sowie die Flächen von genehmigten Veranstaltungen. Auf dieses Vorgehen haben sich die zuständigen Fachabteilungen innerhalb der Stadtverwaltung geeinigt. Verstöße werden an Ort und Stelle geahndet. „Wir haben wirklich alles versucht, um diesen Schritt zu vermeiden“, erklärte Bürgermeister Steffen Mues die Entscheidung für die Sperrung vorab in einer Pressemitteilung.
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„Leider treten jedoch nicht wenige Besucherinnen und Besucher aggressiv und rücksichtslos auf“, so der Bürgermeister weiter. „Wenn dann alle Maßnahmen, ob beispielsweise weitere Toiletten, mehr Mülleimer, helleres Licht in der Fissmeranlage oder aber wiederholte Appelle an die Feiernden, mehr Rücksicht auf die Anwohner und andere Menschen zu nehmen, nichts bringen, bleibt uns keine andere Wahl, als diese Bereiche zu sperren.“ Dies sei auch angesichts des weiterhin bestehenden Corona-Pandemiegeschehens und aktuell wieder steigender Infektionszahlen geboten.
Am Freitagabend war der Bereich innerhalb von 20 Minuten geräumt. Bis 5 Uhr morgens partrollierte ein Sicherheitsdienst.
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