Siegen. Viele Siegener nutzen das Wochenende für Aktivitäten in der Stadt. Am Rathausplatz hinterlassen die Menschen Müll, Scherben und Uringeruch

Das schöne Wetter und die Öffnung der Außengastronomie lockten am Wochenende viele Siegener in die Stadt. Leider hielten sich dabei nicht alle an die Regeln. In der Oberstadt versammelten sich am Samstagabend viele überwiegend Jugendliche Menschen und hinterließen Müll und Scherben am Rathausplatz.

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Nach den Regenwochen drehte am Samstagmorgen die Sonne richtig auf. Die ersten Wäscheleinen wurden mit frisch gewaschener Wäsche bestückt, die dann an der frischen Luft trocknen sollte. In den Vorgärten wurde fleißig gehackt und Unkraut gepflückt. Doch nicht nur in den heimischen Gärten genossen die Siegener die warmen Temperaturen.

Die Lust der Siegener auf die Öffnungen nach dem langen Lockdown war deutlich zu spüren. Schon am frühen Samstagmorgen strömten viele Menschen in die Stadt – mit und ohne Maske. Auch Abstand wurde dabei nicht immer gehalten. Viele Menschen warteten vor zahlreichen Geschäften auf Einlass, auch die Parkhäuser waren gut besucht. Der Hübbelbummler drehte seine Runden durch die Unter- und Oberstadt. Viele Cafés waren überfüllt, in den Außenbereichen waren vielfach sämtliche Plätze besetzt und die Bedienungen hatten viel zu tun

Müll und Lärm in der Siegener Oberstadt

Die Polizei und auch das Ordnungsamt war unterwegs und führte Kontrollen durch, um die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung zu überprüfen. Über die Ergebnisse der Kontrollen konnten die Polizei und das Ordnungsamt auf Nachfrage dieser Zeitung am Wochenende jedoch keine Auskunft geben.

Am Abend versammelten sich dann viele Menschen auf dem Rathausplatz in der Oberstadt. Die vor allem jugendlichen Besucher verhielten nicht Corona-konform. Gegen 21.15 Uhr hatten sich bereits rund 150 bis 180 Personen eingefunden, nur vereinzelt sah man dabei Mund-Nasenschutz-Bedeckungen, aber rund 95 Prozent hielten nichts davon. Die Gäste hinterließen auf dem Rathausplatz, der Treppenanlage, der Brunnenanlage sowie vor der Nikolaikirche eine Spur der Verwüstung.

Viele hatten Bier- und Weinflaschen im Gepäck, auch ein Bierfass und hochprozentiger Alkohol wurde mitgebracht. Ein Teilnehmer hatte außerdem einen Ball dabei. Unter anderem die Beleuchtung neben der Rathaustreppe wurde zum Ziel von Treffern. Bei jedem Treffer grölte die Menge lautstark.

Viel Alkohol und Scherben vor dem Rathaus in Siegen

Die Alkoholflaschen wurden teilweise einfach stehen gelassen, teilweise in den Grünanlagen entsorgt, manche flogen auch in den Brunnen und an die metallenen Stangen auf dem Platz, wo sie zerbrachen. Neben den Glasscherben wurde auch viel Müll hinterlassen, der auch am Sonntagmorgen noch aufzufinden war: Pizzakartons, Eisbecher und To-Go-Becher. Auch hunderte Zigarettenkippen lagen überall herum.

Auch Wildpinkler waren unterwegs und hinterließen Urin in den Grünanlagen sowie an den Wänden der Kirche. Der Geruch war auch am Sonntagmorgen noch deutlich festzustellen.

Schon im vergangenen Jahr war es wiederholt zu großen Ansammlungen in der Oberstadt mit ähnlichen Problemen gekommen. An mehreren Wochenenden führte dies zu Großeinsätzen von Polizei, Ordnungsamt und Sicherheitsdienst, bis schließlich die Anlagen in der Oberstadt geräumt wurden. An den jeweils folgenden Sonntagen mussten enorme Reinigungsarbeiten verrichtet werden. Die Stadt Siegen sperrte die Oberstadt an Wochenenden daraufhin ab 23 Uhr. Ein privater Sicherheitsdienst hielt mehrere Wochenenden nächtelang bis in die frühen Morgenstunden Wache und die Anlage durfte nicht betreten werden. Damals wurden zusätzliche Toiletten eingerichtet und das Technische Hilfswerk hatte mehrfach eine 5000-Watt-Beleuchtungsanlage an der Fissmer-Anlage aufgestellt.