Olsberg.. Südwestfalen ist der letzte weiße Fleck auf der Digitalfunk-Karte der NRW-Rettungsdienste. Das wird jetzt anders. In Olsberg unternahmen Polizei, Feuerwehr und DRK einen umfangreichen Test. Die Erfahrungen werden jetzt aufgearbeitet.
Wie klappt es in Zukunft mit dem Digitalfunk bei Polizei und Rettungsdiensten im Hochsauerlandkreis? Eine Antwort auf diese Frage sollte am Donnerstagabend ein großer Test am Olsberger Feuerwehrgerätehaus und in der Region geben. Der HSK ist - gemeinsam mit den weiteren Kreise in Südwestfalen - landesweit die letzte Region, in der die neue Kommunikationstechnik eingesetzt wird.
Ob letztendlich alles mit der neuen Technik nach Wunsch verlaufen sei, stehe noch nicht fest, so Ludger Rath, Pressesprecher Kreispolizeibehörde. Erst müssen die Fragebogen ausgewertet werden und das könnte zwei bis drei Wochen dauern.
40 Fahrzeuge im Einsatz
Hintergrund des Tests ist die Einführung eines einheitlichen Funkstandards für Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Fernmeldedienst im HSK, so Dieter Zerbs von der Kreispolizeibehörde. Der Hochsauerlandkreis gehört zum sogenannten Teilnetzabschnitt 30.2, der zudem den Märkischen Kreis sowie die Kreise Soest, Olpe und Siegen-Wittgenstein umfasst.
Beim Probelauf in Olsberg und den Nachbarstädten ging es auch darum, wie die neue Technik unter besonders starker Belastung funktioniert. Immerhin waren insgesamt 40 Fahrzeuge mit rund 130 Polizisten, Feuerwehrmänner und Sanitä-ter aus Olsberg, Brilon, Winterberg und Bestwig Donnerstagabend im Einsatz.
Eine Prüfung: Alle Beteiligten aktivieren auf einen Schlag ihr Funk-gerät. Das kann schon einige Sekunden in Anspruch nehmen. Zum Beispiel, wenn sich der Streifenwagen in einer abgelegenen Gegend wie am Sternrodt bei Bruchhausen befindet. Wie ist dann noch die Verbindungs- und Verständigungsqualität? Pressesprecher Rath: „Ein Funkloch tief im Wald ist das eine. Aber eins an einer unfallträchtigen Stelle etwa auf der B 480 ist etwas anderes.“ Bei der Übung wurde deshalb zum Beispiel festgehalten, wie schnell sich die Funkgeräte aufschalten.
Netz gilt als abhörsicher
Die neue Digitaltechnik ermöglicht den sogenannten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) die Kommunikation in einem einheitlichen Netz. Je nach Bedarf, können im Einsatzfall Gruppen ad hoc und zentral gesteuert zusammengeschaltet werden. Und: Der Digitalfunk gilt als abhörsicher.
Insgesamt biete der Digitalfunk nur Vorteile und sei mit der bisherigen analogen Technik überhaupt nicht zu vergleichen, zumal jetzt quasi ganz Europa vernetzt sei, lobte Dieter Zerbs.