Weidenau. Mehr als 500 Unterschriften von Bürgern ändern nichts daran: Autofahrer dürfen vom Bahnhof Weidenau nicht links auf die Breite Straße abbiegen.

Erst einmal bleibt es beim Linksabbiegeverbot an der Einmündung der Straße „Bahnhof Weidenau“ auf die Breite Straße. Daran ändern auch mehr als 500 Bürger-Unterschriften nichts, die SPD-Stadtverordneter Andreas Haßler der Stadt übergeben hat.

Ausschlaggebend ist das Votum der Unfallkommission (siehe Infobox) – die tagt 2020 noch, die Stadt könnte dann darauf drängen, dass das Linksabbiegeverbot wieder aufgehoben wird – denn besser oder sicherer ist der Verkehr an diesem Knotenpunkt eher nicht geworden.

Die Ausgangslage am Verkehrsknotenpunkt in Weidenau


Linksabbiegen war verboten worden, weil die Unfallkommission diese Alternative gewählt hatte, um eine gefährliche Stelle zu entschärfen. Autofahrer, die vom Bahnhof Weidenau nach links abbiegen wollten, übersahen mitunter Fahrradfahrer, die von der Hufeisenbrücke zur Weidenauer Straße fuhren. Andere Varianten wären: „Bahnhof Weidenau“ als Einbahnstraße oder ein Kreisverkehr auf der Kreuzung gewesen.

Die Unfallkommission, gebildet aus Vertretern von Polizei, Stadt und Straßenverkehrsbehörde, entschied sich für das Linksabbiegeverbot. An das sich ziemlich viele Autofahrer nicht halten (wir berichteten): Viele fahren über die Spur des Gegenverkehrs trotzdem nach links, wenden hinter den Absperrbaken auf der Breite Straße oder auf dem Autohaus-Gelände und verursachen so weitere, andere, potenzielle Gefahrensituationen.

Die Forderungen der Siegener SPD

„Viele Weidenauer können nicht verstehen, was da entschieden wurde“, sagt Andreas Haßler im Verkehrsausschuss. Der Bürgerwunsch solle nicht durch „engstirniges Verhalten der Verwaltung“ verhindert werden – denn ja, es gab früher eine Häufung von Unfällen an dieser Stelle. Die gebe es aktuell aber nicht mehr, was die Verwaltung in erheblichem Maße darauf zurückführt, dass diverse Baustellen im Umfeld den Verkehrsfluss an der Stelle vorbeilenken.

Aber wenn die Zahlen seit Jahren eben falsch seien, um eine solche Maßnahme zu rechtfertigen, hätte die Unfallkommission so nicht handeln müssen, argumentiert die SPD. „Bei einem Unfall im Jahr kann man nicht von Unfallhäufung sprechen“, so Haßler. An anderen Kreuzungen krache es deutlich häufiger „und da passiert nichts.“ Zudem würden Radfahrer auf die vielbefahrene Weidenauer Straße geschickt: „Wir wollen eine radfreundliche Stadt sein – das ist alles nicht im Sinne einer vernünftigen Verkehrspolitik.“

Die Sozialdemokraten fordern neben der Freigabe des Linksabbiegens eine Tempo-30-Regelung bereits auf der Hufeisenbrücke, weil Autofahrer nach der Haarnadelkurve stark Richtung Ampel beschleunigen, sowie eine Querungshilfe für Fußgänger und einen Radschutzstreifen. Der Verkehrsausschuss hat die Verwaltung beauftragt, das zu prüfen. „Ein Fußgängerüberweg ist an der Stelle nicht so einfach, sonst hätten wir das schon gemacht“, sagt Anke Schreiber, Leiterin Abteilung Straße und Verkehr, im Ausschuss.

Die Aussichten, dass sich an der Weidenauer Kreuzung etwas ändert

Das Linksabbiegen kann die Verwaltung prüfen, aber nicht entscheiden – das tut die Unfallkommission. Werde die Maßnahme zurückgerufen, stelle das den alten Zustand wieder her, merkt Denise Franke an, Leiterin der Straßenverkehrsbehörde – inklusive Gefahrenpotenzial. Illegales Linksabbiegen könne auch nachdrücklicher unterbunden werden – jahrzehntelange Gewohnheiten rechtfertigten keine gezielten Verstöße. So oder so werde der Knotenpunkt Thema bei der nächsten Sitzung der Kommission.


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