Burbach.. Die Ermittlungen im Burbacher Misshandlungsskandal stehen kurz vor dem Abschluss. Im Sommer könnte Prozessauftakt sein.
Die Gerichtsverhandlungen wegen der im September 2014 bekannt gewordenen Misshandlungsvorwürfe in der Burbacher Notunterkunft könnten im Sommer beginnen. Wie Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss sagte, hoffe er auf einen Abschluss des äußerst komplexen Ermittlungsverfahrens im Frühjahr. Bis zum Prozessstart vergehe dann allerdings noch etwas Zeit. Die Staatsanwaltschaft habe 250 bis 300 Sachverhalte überprüft, 60 bis 70 Personen würden als Beschuldigte geführt – wobei nicht alle letztlich angeklagt werden.
Möglicherweise sei es erforderlich, einzelne Verfahren abzutrennen, so von Grotthuss. Angesichts der vielen beteiligten Personen könne es in den Siegener Gerichtssälen zu Kapazitätsproblemen kommen – bei Verfahren mit zehn Beschuldigten plus Verteidigern werde es auf der Anklagebank eng. Möglicherweise, so der Oberstaatsanwalt, sei Ausweichen auf größere Räumlichkeiten notwendig. Entweder kämen dafür andere Gerichtsgebäude oder angemietete Räume infrage, sofern die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen würden.
Im November 2014 waren Misshandlungen von Bewohnern der Notunterkunft durch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes publik geworden. Menschen sollen in ein so genanntes Problemzimmer eingesperrt worden sein, außerdem kam es zu körperlichen Übergriffen, die teilweise auf Fotos festgehalten wurden. Auch der damalige Betreiber der Einrichtung, die Firma European Homecare, war in den Fokus der Ermittler geraten.
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