Schmallenberg. Johannes Hardebusch ist neuer Ortsheimatpfleger von Schmallenberg. Warum ihn die Stadtgeschichte begeistert und was er vor hat.
„Geschichte hat mich immer schon interessiert“, erklärt Johannes Hardebusch. „Vor einer Weile habe ich kurz hintereinander beide Elternteile verloren. Da habe ich erstmal gemerkt, wie viel Wissen verloren geht: Ich habe jetzt niemanden mehr, den ich fragen kann, wer das auf den Fotos ist und was der oder die gemacht hat.“ Diese Erkenntnis sorgte dafür, dass er sich schließlich dazu entschied, sich auf den Posten des Ortsheimatpflegers in Schmallenberg zu bewerben - ein Ehrenamt der Stadt, das seit Oktober 2023 mit dem Rücktritt von Alfons Brüggemann unbesetzt war. In der letzten Stadtratssitzung wurde er dann gewählt.
Als er von dem freien Posten erfuhr, musste er erstmal einige Nächte darüber schlafen, erinnert sich der 61-Jährige. „Und dann habe ich mich zu einem langen, intensiven Gespräch mit Herrn Keske getroffen.“ Tjark-Ole Keske ist Archivar der Stadt Schmallenberg, und damit direkter Ansprechpartner von Johannes Hardebusch. Schon jetzt profitieren die beiden von der Arbeit miteinander, verrät Johannes Hardebusch: In den langen Gesprächen über die Geschichte der Stadt konnten beide schon Neues voneinander lernen.
Was die Arbeit des Ortsheimatpflegers ausmacht
Von seinem Vater hat Johannes Hardebusch viel Wissen und eine beachtliche Bibliothek über Schmallenberg geerbt, die er nun nutzen will - genauso wie die vielen Schätze, die sich im Stadtarchiv verbergen. „Es gibt kein Buch über Schmallenberg, das einmal fortlaufend die gesamte Geschichte der Stadt erzählt“, wundert sich Johannes Hardebusch. „Das wäre ein schönes Projekt für Herrn Keske und mich.“ Vor allem eines, das viel Zeit in Anspruch nimmt.
Doch nicht nur solche großen Projekte gehören zu den Aufgaben eines Ortheimatpflegers - die hat Archivar Tjark-Ole Keske schon im Februar vor dem Stadtrat erläutert: Ein Ortsheimatpfleger setzt sich unter anderem für Denkmal- und Heimatschutz, Stadtentwicklung und Jugendarbeit ein. Dabei hat aber jeder Ortsheimatpfleger seine eigenen Schwerpunktthemen: Die Aufarbeitung des Stadtbrands zum Beispiel oder die Geschichte von Schmallenberg zum Ende des Zweiten Weltkriegs, aber auch die Geschichte der jüdischen Familien in Schmallenberg.
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Und welches Schwerpunktthema darf es für Johannes Hardebusch sein? „Ich interessiere mich sehr für Medizingeschichte, auch, weil ich hauptberuflich Lymphtherapeut am Krankenhaus in Bad Berleburg bin“, verrät er. „Aber auch das Mittelalter finde ich total spannend, darüber gibt es auch nur ganz wenig.“ Deswegen möchte er auch den Mittelaltermarkt, den es vor einigen Jahren mal in Schmallenberg gab, wieder aufleben lassen - Geschichte zum Anfassen, die auch noch die Stadt belebt.
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