Fleckenberg. Vom Garten der Eltern zum erfolgreichen Unternehmer: Warum Lars Hochstein jeden Tag 12 Stunden arbeitet und trotzdem nichts bereut.

Angefangen hat er mit einem Lager im Garten der Eltern - in einer selbst gebauten Gartenhütte. Und auch sonst macht Lars Hochstein wohl in Bezug auf seine Firma alles etwas anders, als man es von der sozialen Norm gewohnt ist. Normalerweise setzt der Weg in die Selbstständigkeit einen Schulabschluss voraus, im Handwerk sogar eine Berufsausbildung - sollte man meinen.

Doch der mittlerweile 24 Jahre alte Fleckenberger hat die Reihenfolge auf den Kopf gestellt; und ist mittlerweile so erfolgreich, dass er schon den zweiten Arbeitsplatz in seiner Firma schaffen konnte. „Ich hab immer schon gern in unserem eigenen Garten mit angepackt“, erinnert sich Lars Hochstein. „2015 und 2016 habe ich dann Praktika im Garten- und Landschaftsbau gemacht, und mir hat das gut gefallen.“

Lars Hochstein Fleckenberg Garten- und Landschaftsbau
Lars Hochstein übernimmt bei Neubauten die komplette Gestaltung - Hanglagen wie diese sind für ihn besonders reizvoll. © Hochstein Garten- und Landschaftsbau | Privat

Im Alter von 16 Jahren folgt dann für den versierten Fußballer die erste Hüft-Operation - lange konnte er nur im Bett liegen. „Da hat man Zeit, nachzudenken.“ Und so festigt sich sein Plan: Erst will er das Abitur machen, dann eine Ausbildung, um dann ein Studium anzuschließen. Klingt nach sozialer Norm, richtig?

Selbstständigkeit schon neben dem Abitur

Ganz so macht er es aber nicht. Denn 2018, kurz nach seinem 18. Geburtstag, macht sich Lars Hochstein selbstständig. Zunächst beginnt er mit der Gartenpflege an den Wochenenden und nach der Schule, auch neben der Ausbildung baut er seinen Kundenstamm weiter aus. Unternehmerische Unterstützung und Beratung erhält er von Georg Voss - der Schmallenberger ist unter anderem als Gründer der Foodlover Group, zu der auch Maredo und Heiter & Herrlich gehören, und der Equity 69 Unternehmensberatung bekannt.

Lars Hochstein Fleckenberg Garten- und Landschaftsbau
Lars Hochstein bei der Arbeit. © Hochstein Garten- und Landschaftsbau | Privat

„Es ist vielleicht nicht alles optimal gelaufen am Anfang, einiges würde ich vielleicht heute anders machen“, gibt Lars Hochstein zu. „Aber ich bereue es absolut nicht.“ Mittlerweile studiert er Landschaftsbau an der Hochschule Osnabrück: Für ihn bringt das Studium vor allem eine tiefere Einsicht in Themen aus dem Arbeitsalltag, aber auch das Hinterfragen der bisherigen Praxis ist für ihn wichtig.

Lange Tage, dafür aber auch arbeitsfreie Wochenenden

Nach Feierabend an der Uni geht es dann noch in die Gärten. „Meine Tage haben in der Regel 12 bis 13 Stunden“, gibt der 24-Jährige zu. „Das ist schon anstrengend. Aber dafür nutze ich die Wochenenden zum Ausgleich, und ein, zwei Mal im Jahr Urlaub muss auch sein.“ Ansonsten versucht er, so lang wie möglich durchzuarbeiten - und für die Schlecht-Wetter-Tage im Winter werden im Sommer Überstunden gesammelt.

„Aktuell werden besonders oft Gärten aus den 60ern und 70ern umgebaut - die mit den Waschbetonplatten“, verrät der Gärtner mit einem Lachen. „Aber wir betreuen auch zwei bis drei Neubauten im Jahr.“ Gerade für die Neugestaltung schlägt Lars Hochsteins Herz: Hier kann er sich austoben. „Die Hanglagen hier im Sauerland sind ein gutes Element, da ist es nie nur mit Pflastern und Rasen getan.“

Lars Hochstein Fleckenberg Garten- und Landschaftsbau
„Mit Wasser spielen“ in der Gartengestaltung ist zwar nicht immer günstig, aber macht Lars Hochstein viel Spaß. © Hochstein Garten- und Landschaftsbau | Privat

Am liebsten arbeitet er mit Bachläufen, gibt er zu, und würde auch gern seinen ersten Teich ganz allein gestalten. „Aber bei Gartengestaltung mit Wasser ist natürlich auch immer eine Menge Geld im Spiel.“

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Sein Alleinstellungsmerkmal ist allerdings ein Service, bei dem es weder ums Geld noch um seine eigene Arbeitskraft geht: Bei Lars Hochstein kann man einen Garten-DIY-Service buchen. Für diejenigen, die gern mitanpacken oder einfach etwas Geld sparen möchten, gibt es jetzt ein Angebot, bei dem Lars Hochstein den Garten zwar plant, aber nur da selbst Hand anlegt, wo der Gartenbesitzer Unterstützung braucht.

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