Cobbenrode. In Cobbenrode sind die Zeiten einer eigenen Bankfiliale vorbei. Selbst einen Geldautomaten gibt es nicht mehr. Jetzt liefert die Bank Zahlen.
Auch in Cobbenrode sind die Zeiten einer eigenen Bankfiliale vorbei: Sowohl die Filiale als auch der Geldautomat darin sind geschlossen. Die Volksbank Reiste-Eslohe hatte sie in den letzten Jahren gemeinsam mit der Sparkasse betrieben, zuletzt war sie aber auch nur noch an einem halben Tag in der Woche geöffnet. „Es war nicht mehr zeitgemäß mit dieser Filiale“, sagt Bankvorstand Dirk Schulte.
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Die Wirtschaftlichkeit sei an diesem Standort nicht mehr gegeben gewesen, so Schulte: „Die Cobbenroder hatten das selbst in der Hand.“ Natürlich seien das Eingriffe in gewohnte, langjährige Strukturen: „Aber wenn wir die letzten Dienstleister in einem Ort sind, muss man auch solche Strukturen hinterfragen.“
„Das Geld wird da verfügt, wo man einkauft“
Bei 25.000 bis 30.000 Verfügungen im Jahr hätte sich der Geldautomat in Cobbenrode gerechnet, tatsächlich aber gab es zuletzt nur etwa 11.000 – viel zu wenige, um das Angebot wirtschaftlich aufrecht erhalten zu können. Nur 30 Prozent der Menschen in Cobbenrode hätten den Automaten noch genutzt: „Das Geld wird da verfügt, wo man einkauft. Nicht mehr dort, wo man wohnt.“ Hinzu komme ein Trend, so Schulte, den Corona beschleunigt habe: Auch die Volksbank-Kunden zahlen zunehmend direkt mit ihrer Karte, es werde inzwischen 30 Prozent weniger Bargeld verwendet.
Der Geldautomat ist mit acht Jahren auch ins Alter gekommen, wo er erneuert werden müsste. Diese Investition von rund 40.000 Euro habe sich nicht mehr gelohnt – neue Automaten sind inzwischen auch gegen die berüchtigten Sprengungen besser geschützt.
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In Wenholthausen können inzwischen Kunden der Sparkasse den Volksbank-Geldautomaten nutzen. In Bödefeld wiederum ist es umgekehrt: Volksbank-Kunden können sich in der Sparkasse Geld holen. Auch in Kirchrarbach sind Bankfiliale und Automat geschlossen: Hier gibt es dafür eine Vereinbarung mit dem Lebensmittelgeschäft in Nichtinghausen, wo man beim Einkaufen über bis zu 200 Euro Bargeld verfügen kann. Für ältere Menschen, die Bargeld benötigen, aber keine Möglichkeit zum Ausweichen haben, bietet die Volksbank an, dass Mitarbeiter ihnen das Geld nach Hause bringen.