Reiste. Die Zukunft der Evangelischen Kirche in Reiste ist gesichert. Das Gotteshaus bleibt im Ortsbild erhalten. Aktuell laufen Umbauarbeiten.

Die Zukunft der evangelischen Christopheri-Kirche in Reiste ist gesichert: Das Gotteshaus muss nicht abgerissen werden. Es wird aktuell zu einem Wohnhaus umgebaut. Der Erhalt des Gebäudes macht den Presbyteriums-Vorsitzenden Hans Dürr entsprechend glücklich: „Wenn eine Kirche abgerissen werden muss, dann es ist es das Schlimmste“, sagt er. Der Umbau der Kirche zum Wohnhaus sei eine der besten Lösungen, die er sich habe vorstellen können, so Dürr. Es sei schön, dass in der Kirche bald wieder Leben herrsche. Er habe großen Respekt, dass sich jemand ein Herz genommen habe und den erhöhten Aufwand für den Umbau der Kirche in Kauf nimmt.

Trennung schweren Herzens

Dürr freut sich dabei nicht nur für die Evangelische Kirchengemeinde, sondern auch für Reiste. Schließlich sei die evangelische Kirche eines der ortsbildprägenden Gebäude, das nun erhalten bleibt. Bereits damals hatte auch Pfarrer Jürgen Rademacher betont, dass viele Reister mit der Kirche Erinnerungen verbinden, sei es an ihre eigene Taufe oder die der Kinder, an Hochzeiten, aber auch an Trauerfeiern. Auch, wenn das Gotteshaus bereits vor Jahren entwidmet worden ist, hänge man als Kirchengemeinde selbstverständlich an einem solchen Gebäude, sagt Dürr. Wohl auch aus diesem Grund fährt er immer mal wieder an der Kirche vorbei.

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Trennen musste sich die Evangelische Kirchengemeinde damals schweren Herzens von der Reister Kirche aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und einer immer schwieriger werdenden Finanzlage. Nach ihrer Entwidmung war die Kirche im Jahr 2012 erstmals zum Verkauf angeboten worden. Lange Zeit vergeblich.

Erst nach vierjähriger Suche hatte sich im Jahr 2016 mit Marianne Schneider aus Visbeck eine Käuferin gefunden. Dass die Visbeckerin das Gebäude erworben hatte, war seinerzeit für die Evangelische Kirchengemeinde Eslohe-Dorlar ein Segen. Schon damals war lange Zeit befürchtet worden, die Kirche abreißen zu müssen. Fast in jeder Sitzung hatte das Presbyterium in 2016 zuvor über die Reister Kirche gesprochen. Und dabei hatte das Gremium entschieden, man müsse auch den Abriss der Kirche in Erwägung ziehen, wenn kein Verkauf möglich sei. Um diesen schmerzliche Schritt war die Gemeinde damals durch den Verkauf an Marianne Schneider umher gekommen. Schneider hatte die Kirche zu einer „Kunst- und Begegnungskirche“ umgewandelt, mit dem Ziel, einen Gewinn für die Menschen aus Reiste, Bremke und all die anderem Orte drumherum zu schaffen.

Geplant war, die 75 Quadratmeter großen Räume unter der Kirche samt Toiletten und kleiner Küche gegen eine kleine Spende als Begegnungsstätte zu vermieten. In der Kirche selbst hatten immer wieder Veranstaltungen stattgefunden. Von Anfang an hatte Schneider angekündigt, sich drei Jahre Zeit zu geben und zu schauen, ob ihr Angebot angenommen würde.

2020 stand dann fest: Es wurde nicht angenommen - zumindest nicht so, wie sie es sich als Eigentümerin ursprünglich vorgestellt hatte. Daraufhin war die Kirche im vergangenen Jahr auf der Plattform der Volksbank Sauerland Immobilien GmbH erneut zum Verkauf angeboten worden.