Bestwig. Die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen an der A46 in Bestwig nimmt immer weiter Fahrt auf. Der nächste Investor hat sich gemeldet.
Die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen an der A46 in Bestwig nimmt immer weiter Fahrt auf. Inzwischen hat sich ein weiterer Investor gemeldet, der einen Solarpark errichten will.
Nach Carl Ferdinand Freiherr von Lüninck (wir berichteten), hat sich nun die Weidbusch GmbH mit einem Antrag an die Gemeinde gewendet. Das Unternehmen mit Sitz in Werl plant und realisiert bundesweit Windenergie-Projekte sowie Photovoltaik-Projekte vorrangig auf Freiflächen. Nun plant die Firma die Errichtung eines Solarparks im Bereich des Rastplatzes Alfert. Für die weitere Planung, den Bau und den Betrieb der Anlage ist nach Angaben des Unternehmens bereits die „Solarpark Sengenberge GmbH & Co. KG“ gegründet worden. Der prognostizierte Jahresertrag wird mit rund 5,2 Gigawattstunden angegeben. Das entspreche einem Strombedarf von etwa 1480 Zwei-Personen-Haushalten bzw. einer jährlichen CO2-Einsparung von etwa 2930 Tonnen.
Paul Theo Sommer, Fraktionschef der SPD, zeigte sich in der Sitzung des Gemeinderates erfreut darüber, dass sich innerhalb kürzester Zeit nun bereits ein zweiter Investor gemeldet hat. Innerhalb eines Vierteljahres habe man sich im Rat und im Ausschuss vier Mal mit dem Thema befasst. Von Anfang an habe Konsens bestanden, potenzielle Investoren zu unterstützen und schnellstmöglich Baurecht zu schaffen. Das sei eine erfreuliche Entwicklung.
Eine offene Tür in Bestwig
„Die Antragsteller kommen in Bestwig durch eine offene Tür“, so Sommer. Aber, dass ein solches Verfahren nicht mal eben durchgewunken werden könne, zeige bereits ein zwei Seiten langer Beschlussvorschlag. Es sei ein enormer Aufwand der betrieben werden müsse, so Sommer, der mit Bedauern auf eine anderthalbjährige Verfahrensdauer hinwies. Aber so seien nun einmal die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Einmal mehr verwies Sommer darauf, Investoren zu empfehlen, ernsthaft über eine Bürgerbeteiligung nachzudenken, um eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen. „Hier muss die Verwaltung am Ball bleiben“, mahnt er.
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Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Brockhoff freute sich über den Antrag des zweiten Investors. „Es ist genau das, was wir erreichen wollten, als wir die Potenzialflächenanalyse in Auftrag gegeben haben“, so Brockhoff. Er hoffe, dass in den nächsten Monaten weitere Investoren hinzu kommen. „Allein die beiden geplanten Anlagen liefern gemeinsam bereits 8 Gigawattstunden an Energie“, hat Brockhoff ausgerechnet. In der Theorie lasse sich damit bereits ein Großteil der Gemeinde mit Strom abdecken. „Ich denke, das ist genau der richtige Weg.“
Kritisch sehe allerdings auch er, dass es anderthalb Jahre dauern werde, bis der erste Strom fließe. Wenn angesichts der aktuellen Lage derzeit darüber diskutiert werde, Kohlenmeiler wieder anzuschmeißen, sei das nicht nachvollziehbar und nur schwer vermittelbar. Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt mahnte ebenfalls: „Es muss mehr Tempo in die Sache.“ Das gleiche gelte im Übrigen auch bei allen anderen Energiefragen.