Schmallenberg. Mehr als ein Viertel der Infizierten im HSK aus Schmallenberg. Der Bürgermeister richtet sich mit Appell an die Bürger - und will „Danke“ sagen.

Mehr als ein Viertel der Corona-Erkrankten im gesamten HSK kommt aus Schmallenberg. „Das Stadtgebiet ist vom Coronavirus und der Ausbreitung stark betroffen“, sagt Bürgermeister Bernhard Halbe zu den Zahlen. In der vergangenen Woche sei ein starker Anstieg der Zahlen hier zu beobachten gewesen. Zum Vergleich: Am 19. März gab es im Stadtgebiet 27 Infizierte und 159 Kontaktpersonen in Quarantäne - am 27. März (Stand 12.30 Uhr) waren es schon 50 Infizierte (einige Patienten werden im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft behandelt) und 266 Kontaktpersonen. „Sechs Menschen sind bereits wieder gesund.“


Die Zahlen und die rapide Ausbreitung zeige vor allem, wie das Virus auch im ländlichen Gebiet um sich greife: „Die Zahlen haben sich binnen einer Woche fast verdoppelt. Die Maßnahmen wie Geschäftsschließungen und das Kontaktverbot haben die Ausbreitung auch hier bereits massiv verlangsamt. Würde es diese Maßnahmen nicht geben, dann sähen die Zahlen vermutlich noch heftiger aus.“

Dankbar für Akteure an der Front

Für den Bürgermeister ist das auch ein erneuter Anlass, einen Appell an die Bürger zu richten: „Bitte reduzieren Sie Ihre Kontakte wirklich auf das Nötigste und halten Sie sich an die Vorgaben. Es geht hier um die Gesundheit und die Sicherheit aller.“ Es ist für ihn aber auch ein Anlass, „Danke“ zu sagen - „und zwar an all die Menschen, die trotz der aktuellen Situation gerade an der Front stehen, wie Verkäuferinnen und Verkäufer in Fleischereien, Supermärkten oder Bäckereien“, betont Halbe.

„Sie halten unsere Lebensmittelversorgung in diesen Zeiten aufrecht. Ein Dank gilt auch allen Akteuren aus dem Gesundheitswesen und der Pflege. Es ist für alle eine Herausforderung. Als Bürgermeister möchte ich mich besonders für diesen Einsatz bedanken.“


Auch im Schmallenberger Rathaus hat es seit dem Ausbruch des Coronavirus starke Einschränkungen gegeben. „Wir lösen die Situation ganz individuell je nach Mitarbeiter“, so Halbe.

So werden aktuell beispielsweise Resturlaube oder Überstunden abgebaut. „Außerdem haben wir die Arbeitszeiten im Rathaus sehr stark entzerrt - bis auf den späten Abend und das Wochenende. Auch in der Stadtverwaltung werden persönliche Kontakte vermieden.“

Zahlen für gesamten HSK


Zum Vergleich die Zahlen für den gesamten HSK: Die Zahl der Gesunden, die zuvor am Coronavirus erkrankt waren, ist im Hochsauerlandkreis am 27. März auf 26 angestiegen. Der Krisenstab meldete aber auch einen leichten Anstieg bei der Zahl der Infizierten: 177 Erkrankte im gesamten HSK wurden am Freitag (Stand 13 Uhr) gemeldet, am Tag zuvor waren es 172 Infizierte. 16 der Erkrankten sind stationär untergebracht, davon drei intensiv.


Zum Vergleich der Zahlen: Am 19. März waren noch 85 Erkrankte im HSK gemeldet worden. Auch für den gesamten HSK hat sich die Zahl der Erkrankten somit im Zeitraum vom 19. bis zum 27. März fast verdoppelt. Mit Blick auf die Schmallenberger Zahlen zeigt sich, dass mehr als ein Viertel der Infizierten aus Schmallenberg (rund 27 Prozent) kommen. Die zwei ersten Fälle im Stadtgebiet hatte es am 11. März gegeben. Einen weiteren Fall am Tag zuvor in Sundern. Es handelte sich dabei um Rückkehrer aus Skigebieten, die zuvor dort im Urlaub waren.