Olpe. Auf der neuen „Pako Ranch“ in Olpe bei Meschede leben jetzt Alpakas. Ihre Besitzer sind bei einem Urlaub in Kuba auf die Idee gekommen.
Jupp, 8 Monate und Karl, 10 Monate alt, sind die wohl flauschigsten Bewohner, die Olpe seit langem gesehen hat. Das braune und das weiße Alpaka leben seit kurzem auf einer 5000 Quadratmeter großen Weide und werden schon bald nicht nur ihren Besitzern Stefan und Margit Spiekermann Freude bereiten.
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So richtig wissen die beiden Youngsters noch nicht, was sie vom Besuch der Zeitung halten sollen. Ein, zwei skeptische Blicke gehen von den kugelrunden, großen braunen Augen aus. Und etwas Sicherheitsabstand erscheint den beiden Paarhufern zunächst sicherer. Doch die Neugier überwiegt dann doch. Jupp und Karl lieben nicht nur die Hunde ihrer neuen Familie, auch Menschen scheinen den beiden zu gefallen. „Aktuell üben wir erst einmal das Aufhalftern und das Spazieren gehen am Strick“, erklärt Margit Spiekermann, die gemeinsam mit ihrem Mann Stefan die „Pako Ranch“ gegründet hat. Sind Jupp und Karl aber aufgehalftert sind sie aber bereits sehr zutraulich und man kann mit den Händen gerade im plüschigen Fell versinken, wenn man sie streichelt.
Ihre neuen Zieh-Eltern wohnen nur wenige Kilometer weiter in Freienohl und stehen beide noch im Berufsleben, investieren die verbleibende Freizeit nun aber in ihr neues Hobby. Zweimal täglich besuchen sie Jupp und Karl auf ihrer Weide, kümmern sich um die Tiere, füttern sie oder arbeiten am Stall der beiden Alpakas.
„In den letzten Wochen haben wir vor allem Zäune repariert und den Stall hergerichtet und gestrichen“, erklärt Stefan Spiekermann. Inzwischen haben die Tiere ein stattliches Zuhause, eine Menge Auslauf und es gibt sogar einen kleinen Wildbach, aus dem sie trinken können oder im Sommer darin baden. Das machen Alpakas nämlich gerne, wie die Spiekermanns vom Züchter ihrer beiden Tiere erfahren haben. „Wasser von oben in Form von Regen finden sie doof, aber es gibt tatsächlich Bilder davon, wie die Alpakas bei unserem Züchter zu mehreren in einem Planschbecken liegen und sich abkühlen.“
Ihnen schmeckt es schon in Olpe
Der Ursprung der Idee, Alpakas zu halten und Wanderungen mit ihnen anzubieten, ist bei Stefan und Margit Spiekermann auf einen Kuba-Urlaub zurückzuführen, in dem die beiden die Möglichkeit hatten, mit freilebenden Delfinen im Ozean zu schwimmen.
„Das war ein unbeschreibliches Erlebnis und da man Alpakas nachsagt, die Delfine der Wiesen zu sein und ähnliche Charakterzüge zu haben, haben wir uns irgendwann einen Alpaka-Hof bei Soest angeschaut und waren gleich hellauf begeistert“, erzählt Margit Spiekermann von den Anfängen ihres Projekts. Bis zum Einzug von Jupp und Karl ist aber noch einige Zeit vergangen. Einen geeigneten Züchter haben sie letztlich in Balve gefunden und das passende Zuhause für die neuen Familienmitglieder in der Heidwiese in Olpe wurde glücklicherweise auch passend frei.
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Zu Ostern 2021 konnten die beiden Alpakas dann einziehen und haben ihr neues Zuhause kurzfristig sogar noch im Schnee erkunden dürfen. Inzwischen freuen sich die beiden über die satte, grüne Wiese, die auch zum Hauptnahrungsmittel der Tiere gehört, wie Margit Spiekermann erklärt. „Alpakas fressen Gras, Heu und sie bekommen noch spezielles Kraftfutter, das wichtige Mineralien enthält, die sie benötigen, hier aber nicht über das Gras aufnehmen können.“
Ursprünglich stammen Alpakas aus den südamerikanischen Anden, wo der Boden ganz andere Stoffe als das Sauerland aufweist. Dass es Jupp und Karl auch in Olpe gut schmeckt, kann man zum einen beobachten, wenn sie gemütlich im Gras liegend vor sich hin kauen oder beim Geräusch des rappelnden Futterbehälters die Ohren spitzen und sich schnell auf den Weg zum fressen machen.
Viele Aktivitäten geplant
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Gestärkt vom heimischen Gras und Mineralien aus den Anden kann es dann schon ganz bald auf Wanderungen durch Wald und über Wiesen gehen. Noch erlaubt die 7-Tage-Inzidenz keine touristischen Ausflüge mit Alpakas, dafür müsste sie unter 100 sinken. „Und ein paar Amtsgänge stehen auch noch an, bevor es so richtig losgehen kann“, weiß Stefan Spiekermann. Neben Wanderungen für Jugendliche und Erwachsene wollen er und seine Frau auch Fotoshootings, zum Beispiel für Hochzeiten. „Außerdem soll es eine Art Meet and Greet geben, das auch für Kinder ab drei Jahren geeignet ist“, ergänzt Margit Spiekermann die Liste der Alpaka-Aktivitäten, die in den nächsten Wochen in Olpe starten sollen.
Mit diesem Angebot schließen sie sich einem bundesweiten Trend an. Alpakas sind nämlich nicht nur im Sauerland total im Kommen. Unter anderem von der unglaublichen Ruhe und Gelassenheit, die die Tiere ausstrahlen, wollen inzwischen unzählige Menschen profitieren und so dem stressigen und belastenden (Corona-)Alltag entkommen.
Jupp und Karl sind im Sauerland zwar keine Trendsetter mehr - ihre Artgenossen begeistern hier und da schon Touristen und Einheimische - die vielen Anfragen, die schon jetzt bei der Pako-Ranch eingehen, zeigen aber, dass ihnen ohne Zweifel ein spannendes Alpaka-Leben in Olpe bevorsteht. Aber keine Sorge: Mehr als eine Wanderung am Tag müssen die beiden nicht absolvieren. Das Tierwohl steht auf der Pako-Ranch immer an erster Stelle.
>>>HINTERGRUND<<<
Wer Jupp und Karl schon jetzt kennenlernen möchte, sollte die Facebook- und Instagramseite der „Pako Ranch“ abonnieren. Dort gibt es immer wieder aktuelle Video- und Fotoimpressionen der beiden Alpakas aus Olpe.
Um die Online-Auftritte von Jupp und Karl kümmert sich Lisa Keite, die Tochter von Margit Spiekermann.
Nach der ersten Verwunderung über die Idee ihrer Mutter, eine Alpaka-Farm zu gründen, ist sie so wie die gesamte Familie mit Begeisterung ins Projekt involviert.
Eine Homepage ist unter pako-ranch.de bereits erreichbar, befindet sich jedoch noch im Aufbau. Vorab-Anfragen für Wanderungen und Co. können telefonisch unter 0177/8507886 oder per Mail unter info@pako-ranch getätigt werden. Konkrete Termine können noch nicht vergeben werden.