Meschede. Mit den wärmeren Temperaturen werden die Räder aus dem Keller geholt. Was man berücksichtigen sollte, erklärt ein Fahrradhändler aus Meschede.
Zum Wochenende wird es wärmer, endlich! Wer jetzt sein Fahrrad aus dem Keller holt und zu den ersten Touren startet, sollte vorher ein paar grundlegende Dinge erledigt haben, egal ob man E-Bike fährt oder ohne Kraftverstärker in die Pedalen tritt, erklärt Hermann Hegener, Fahrradhändler aus Meschede.
1. Reifen aufpumpen
Was so banal klingt, ist meist das Hauptproblem: Auch ein Fahrrad, das nur steht, verliert nämlich im Monat rund ein Bar seines Luftdrucks. Ein Trekkingrad sollte mit rund vier Bar aufgepumpt sein. Ein Luftdruck, der darunter liegt, erhöht wie beim Pkw den Verschleiß und macht vor allem das Treten beschwerlicher. „Ein E-Bike, das 0,5 Bar weniger Leistung hat, bringt zehn Kilometer weniger Leistung“, rechnet Hegener vor. Außerdem steigt die Gefahr eines Plattens, denn ein schwach aufgepumpter Reifen drückt sich schneller in spitze Steine oder Glasscherben.
2. Inspektion
Eigentlich sollte man diesen Termin frühzeitig vereinbaren, am besten schon im Winter. Wer im Frühling erst sein Fahrrad zur Inspektion bringt, muss unter Umständen etwas länger auf einen Termin warten. Nach einer Sichtprüfung kontrolliert dann der Mechaniker in der Werkstatt Schrauben, Bremsen, Reifen und Licht. Außerdem werden die Speichen nachgezogen, und es wird eine Probefahrt gemacht. „Bei den modernen Rädern kann man da fast nichts mehr selbst machen“, sagt Hegener. „Hydraulikbremse und Schaltung - da sollte ein Spezialist dran.“ Beim E-Bike werde zudem auch die jeweils neueste Software installiert.
3. Reinigung
Und er würde sich freuen, „wenn der Mechaniker das Rad nicht erst unter einer Schlammschicht ausgraben muss“, sagt er schmunzelnd. Er rät für die Reinigung zu einem weichen Besen, Wasser und Spülmittel. „Einen Dampfstrahler sollte man auf keinen Fall verwenden, dabei werden die Lager beschädigt.“ Wer es sich leichter machen will, kann im Fachhandel auch ein Reinigungsspray kaufen. Den Schaum spritzt man dann einfach mit einem Schlauch wieder ab.
4. Die Kette
Die Kette wird oft sträflich vernachlässigt, weiß der Fahrradexperte. Zur Reinigung kann man sie einfach durch einen alten Lappen ziehen, um den größten Schmutzt zu beseitigen. Einen speziellen Kettenreiniger brauche man nicht, sagt Hegener. „Es gibt ein Kettenreinigungsöl, das schützt und reinigt gleichzeitig.“ Das sollte man aber auch nach jedem Regen verwenden, damit die Kette nicht verschleißt.
5. Der Akku
Der E-Bike Akku muss vorschriftsmäßig aufgeladen werden. „Den Winter über sollte er im Warmen stehen und muss etwa alle zwei Monate bis etwa 80 Prozent geladen werden“, erklärt Hegener. „Wenn er sich einmal ganz entlädt, ist er hin.“
6. Helm
Frühlingsfit - das sollte auch der Radler sein und dazu gehört ein sicherer Helm. Alle fünf Jahre sollte man den austauschen, rät Hegener. Der Weichmacher im Kunststoff entflieht und der Helm wird spröde.
7. Die Höhe
Kinder wachsen schnell. Ihre Räder müssen regelmäßig auf die richtige Höhe eingestellt werden. Kinder müssen, wenn sie auf dem Sattel sitzen mit den Füßen noch die Erde erreichen. Erwachsene sitzen richtig, wenn sie - auf dem Sattel sitzend - die Pedale mit der Ferse erreichen und das Bein dabei durchdrücken können.
8. Im Winter
Und wenn das Rad dann wieder in den Keller kommt, kann man es am besten direkt für die nächste Inspektion anmelden oder diese sogar antizyklisch im Herbst erledigen, rät Hegener. Den Winter über sollte das Rad dann trocken stehen, also nicht in der Waschküche und auch nicht unter einer Plastikhülle. „Das Kondenswasser greift dann die Lager an.“