Eslohe/Hagen. Auch einen Dachdecker-Betrieb in Hagen hatte die Flutkatastrophe schwer getroffen. Meisterschüler aus Eslohe zeigten praktische Solidarität.
Der Dachdecker-Betrieb von David Jakobs im Volmetal wurde durch die Flut zerstört. 26 Dachdecker-Meisterschüler aus Eslohe rückten an, um in Hagen-Dahl zu helfen.
Sie alle sind hier, um zu helfen. Mit anzupacken. Putz abzutragen, Wände einzureißen. Die Heizung rauszureißen, den Boden aufzuschütten und geradezuziehen, die letzten Schlammreste, die die Volmeflut hier hinterlassen hat, wegzuschaufeln. „Aber bis wir hier wieder normal arbeiten können, wird es sicherlich noch etwas dauern“, sagt David Jakobs. Er leitet den Betrieb hier, direkt an der Volme, seit neun Jahren – gemeinsam mit seiner Frau Wiebke Haarmann.
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Als die Flut kam, waren sie, wie so viele andere, machtlos. Sie ließen die Firma zurück, konnten das Gelände drei Tage lang nicht erreichen, weil die Wassermassen und die Zerstörung der Flut den Weg versperrten. „Als ich zum ersten Mal wieder hier auf dem Hof stand, war ich erstmal den Tränen nahe“, räumt David Jakobs ein. Der Betrieb ist nicht versichert. Die Wassermassen drückten durch die Fenster, durch jede noch so kleine Ritze. Schaden: 200.000 Euro. Lagerräume, Material, Werkzeuge – alles zerstört.
Schüler bringen alles auf Vordermann
Zunächst bekam das Ehepaar Unterstützung von den Pfadfindern St. Elisabeth – und natürlich der Familie – bei den Aufräumarbeiten. Auch der TuS Volmetal unterstützte das Ehepaar finanziell. „Aber die Aktion hier ist noch einmal etwas Besonderes“, sagt Wiebke Haarmann und lächelt.
Mit Material, Schippe, Schubkarren, Spachteln und sogar einem Trecker mit Frontlader sind die Schüler aus Eslohe nach Hagen gereist, um hier freiwillig zu helfen, das Gelände des Betriebes wieder auf Vordermann zu bringen. „Das war für uns selbstverständlich, als unser Lehrer uns gefragt hat. Wir wollten mit anpacken“, sagt Meisterschüler Kevin Schäfer (26).
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Jede helfende Hand wird gebraucht. Fritz-Marius Sybrecht (Hauptgeschäftsführer vom Innungsverband Westfalen), betont: „Wir haben vorab eine Spendenaktion ins Leben gerufen. 25.000 Euro an finanziellen Mitteln und noch einmal Material im Wert von 25.000 Euro sind auf diesem Weg zusammengekommen. 80 Prozent der Spenden kommen dem Betrieb Jakobs zugute. Wir wollten damit auch ein Zeichen setzen, dass wir in der Innung als Solidargemeinschaft zusammenhalten.“ Für den Betrieb ein Lichtblick. Auch wenn nach dieser Hilfsaktion immer noch viel zu tun bleibt: „Wann es wieder richtig losgehen kann, wissen wir nicht. Aber wir geben nicht auf“, so Jakobs.