Meschede. Erst die Ampeln, nun zwei Brücken: In der Mescheder Innenstadt kehrt keine Ruhe ein. Wie und wann die neuen Baustellen den Verkehr beeinflussen.
Auf Autofahrer kommen in den nächsten Monaten in Meschede noch zwei weitere Großbaustellen zu – beide betreffen Brücken in der Innenstadt.
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Derzeit werden an der Antoniusbrücke, wie berichtet, die Ampeln erneuert. Nach ihrer Modernisierung wird dann allerdings auch die Brücke selbst zur Baustelle. Schon seit dem Frühjahr 2021 sind dort Schilder aufgestellt, die vor Straßenschäden warnen. Jetzt wird eine Rundum-Erneuerung in Angriff genommen. Die hatte es zuletzt im Sommer 2017 gegeben.
Arbeiten an der Antoniusbrücke ab April
Beim Landesbetrieb Straßen.NRW in Meschede ist die Baustelle an der Antoniusbrücke für den April eingeplant – wenn es die Witterung erlaubt, bestätigt Sprecher Oscar Santos. Hintergrund sind die immer wiederkehrenden Schäden. 2010 waren die Fahrbahnen erneuert worden. 2012/13 wurden Schäden ausgebessert, dann stand im September 2016 wieder eine Sanierung an, im Juni 2017 die komplette Erneuerung, im Dezember 2017 wieder Schäden, erneut dann im Februar 2019. Zuletzt fielen wieder Schäden eben im Frühjahr 2021 auf.
Fünfmal war in der Vergangenheit eine Baufirma vom Landesbetrieb danach in Gewährleistung genommen werden. Im aktuellen Fall gibt es keine Gewährleistung mehr, die Kosten für die Erneuerung von rund 600.000 Euro muss der Landesbetrieb übernehmen. Dauern werden die Bauarbeiten an der Antoniusbrücke vermutlich den ganzen April. Noch ist offen, auf welcher Seite sie beginnen werden. Geplant ist jeweils eine Komplettsperrung von einer Brückenseite, die Gegenseite bleibt weiter befahrbar – dann allerdings nur einspurig in beide Richtungen. Diese Lösung war auch 2017 bei der letzten Erneuerung gewählt worden. Wieder ist die Fahrbahn in Richtung Warstein in einem besseren Zustand als in die Richtung Innenstadt.
In Richtung Warstein muss deshalb nur die oberste Verschleißschicht erneuert werden. Ganz anders dagegen in Richtung Innenstadt: Der Problembereich liegt wieder vor den Ampeln: Der Verkehr ist dort so stark, dass die Brems- und Scherkräfte vor allem durch abbremsende und wieder anfahrende Lastwagen den Aufbau der Fahrbahn immer wieder nachhaltig beschädigen: „Wir haben Probleme mit dem Verbund zwischen den einzelnen Asphaltschichten - gerade dort, wo die Ampeln stehen“, sagt Oscar Santos. Die Vermutung der Straßen-Experten: Möglicherweise ist bei den Bauarbeiten in der Vergangenheit mit dem Auftragen des Bindemittels zwischen den Asphaltschichten zu lange gewartet worden, oder es kam Regen zwischendurch, der das Bindemittel gelöst hat. Deshalb müssen auf dieser Fahrbahnseite mehrere Asphaltschichten erneuert werden.
Verstärkung der Hennebrücke ab Frühsommer
Nach der Antoniusbrücke wiederum ist immer noch nicht Ruhe entlang der B 55. Denn im Anschluss an diese Brücke kommt dann zum Frühsommer ein wichtiges Verbindungsstück an die Reihe – die Brücke über die Henne am Kreishaus in Richtung Remblinghausen. Die Arbeiten an der Hennebrücke sind noch aufwändiger: Für 1,5 Millionen Euro muss sie verstärkt werden. „Die Hennebrücke ist für die Verkehrsmengen heute nicht ausgelegt gewesen“, sagt Oscar Santos – auch hier spielt der gewachsene Lkw-Verkehr die entscheidende Rolle.
Die Arbeiten an der Hennebrücke werden sich voraussichtlich vom Frühsommer bis zum Jahresende hinziehen. Unter der Brücke wird dieses Bauwerk verstärkt, um die Belastungen aufzufangen: Zusätzliche Träger werden dabei von Pfeiler zu Pfeiler gelegt. Außerdem wird auch die Fahrbahnoberfläche erneuert. Autofahrer müssen sich dabei auf eine halbseitige Sperrung der Brücke einstellen.