Schmallenberg. Durch die B 511-Sperrung fehlt die Laufkundschaft, dann bricht sich Inhaber Timo Brune das Bein. Wie das Café erreichbar ist und was sich ändert.
„Die vergangenen zwei Jahre würde ich am liebsten aus dem Kalender streichen“, sagt Timo Brune. Pleiten, Pech und Pannen, oder wie er sagen würde: Corona-Krise, Hochwasser, Beinbruch. „Es ist echt der Wurm drin aktuell.“ Erst knapp vier Wochen sind seit der Eröffnung des Cafés Hopfenbohne in Heiminghausen verstrichen. Dann kam das Hochwasser, die resultierende Straßensperrung der B 511 und schließlich der Leiter-Sturz in der vergangenen Woche. Seitdem ist Brune mit Gips und Krücken unterwegs: „Wie viel Pech kann man eigentlich haben?“
Corona-Krise und Eröffnung
Das Café war nicht von den Einschränkungen der Pandemie betroffen, wohl aber der Zeltverleih und der Eventservice, den Brune seit über zehn Jahren betreibt: „Wir sind sonst auf Geburtstagen, Hochzeiten, Stadtfesten und anderen Veranstaltungen im ganzen Stadtgebiet und weit darüber hinaus unterwegs. Damit war für viele Monate Schluss.“ Das laufe zwar langsam wieder an, allerdings doch sehr behäbig. Viele Leute seien nach wie vor zurückhaltend, was Feiern und Feste angehe: „Uns fehlten in der Zeit eine ganze Menge an Einnahmen.“
Deshalb steckte in der Café-Eröffnung Anfang Juli auch eine Menge Mut und Hoffnung. „Natürlich ist das ein Risiko. Die Veranstaltungsbranche liegt brach und wir investieren einen sechsstelligen Betrag“, so Brune Ende Mai. Doch der Start lief gut, vor allem die Sonntage waren bislang „der Renner“: „Wir haben ja das ganze Wochenende, von Freitag bis Sonntag, ganztägig geöffnet. Wir wollen den Leuten auch den Freitag und auch den Samstag schmackhaft machen.“ Dafür seien bereits einige Tages-Veranstaltungen, unter anderem Frühstücksbuffets und Barbecue-Events, geplant. Es sei eben ein Café für alle - Menschen wie Geschmäcker.
Neben Kaffee und Kuchen gibt es rund 40 Bierspezialitäten, Probier-Angebote, hausgemachte Brotpizza und weitere herzhafte Speisen: „Das ist was für Familien genauso wie für Vereine, Firmenausflüge und Stammtische.“ Auch ein extra Speisenangebot für Kinder soll in den kommenden Wochen folgen.
Hochwasser und Sperrung
Alles lief gut, bis das Unwetter kam und über Schmallenberg am 14. Juli hereinbrach. „Das war enorm, das Wasser stieg und stieg“, erinnert sich Brune. Und das Café Hopfenbohne liegt eben auch direkt an der Leiße, die schon am Mittwochmittag über die Ufer trat. Der Biergarten war bereits am Nachmittag überschwemmt, mit viel Glück konnten Brune, die Mitarbeiter sowie die Kräfte der Schmallenberger Feuerwehr verhindern, dass das Wasser einen größeren Schaden anrichtete: „Da fehlten nur noch einige Zentimeter, dann wäre die Katastrophe perfekt gewesen.“
Zwei Tage räumten Brune und sein Team das Gelände wieder frei, reinigten das Mobiliar und richteten den Biergarten wieder her. Doch der größte Hochwasserschaden für das Café und den sich anschließenden Landbiermarkt ist vielmehr die nun gesperrte B 511, nur wenige hundert Meter von der Einfahrt zum Gutshof gelegen: „Wir sind natürlich weiterhin erreichbar, aber uns fehlt die Laufkundschaft, das haben wir sofort gemerkt.“
Wer ins Café oder den Landbiermarkt will, erreicht das Gelände mit dem Fahrrad über den Sauerland Radring, mit dem Auto über Bad Fredeburg/Ebbinghof oder Schmallenberg/Wormbach, dann Berghausen und Heiminghausen oder von der anderen Seite über Mailar. Der Weg ist auch ausgeschildert, in den kommenden Tagen sollen noch größere Schilder folgen: „Wir kriegen wöchentlich Anrufe, wie man uns noch erreichen kann.“
Wie lange die Sperrung anhält, das ist aktuell noch ungewiss: „Natürlich sind wir weiterhin da und öffnen.“ Weil allerdings der spontane Einkäufer fehle, bleibt der Landbiermarkt ab sofort montags geschlossen, öffnet also nur noch am Freitag, Samstag und Sonntag - genauso wie das Café. Der Einkauf von Wasser- und weiteren Softgetränken ist ab sofort auch nur noch über den „Pullenexpress“ möglich. Dieser liefert weiterhin die ganze Woche im Stadtgebiet und auf Anfrage auch darüber hinaus.
Sturz und Beinbruch
Und die unglücklichen Umstände komplettierte dann am vergangenen Donnerstag ein Sturz von der Leiter, bei dem sich Brune sämtliche Bänder im rechten Fuß riss sowie das Bein brach: „Das hat natürlich noch einmal alle Pläne über den Haufen geworfen.“ Denn eigentlich ist Timo Brune niemand, der gerne die Füße hochlegt. Aktuell bleibt ihm jedoch nicht viel anderes übrig: „Ein bisschen kann ich im Büro arbeiten, den Rest fängt das Team zum Glück bestmöglich auf. Die machen einen tollen Job.“
Es könne nur noch bergauf gehen, sagt Brune. Deshalb hofft er auf einen sonnenreichen Spätsommer und viele Gäste, die den Weg ins Café Hopfenbohne finden: „Und wenn es mal regnet, haben wir ja unseren überdachten Biergarten und den Innenraum des Cafés.“
Öffnungszeiten und Hopfenbohnen-Bier
Das Café Hopfenbohne sowie der Sauerländer Landbiermarkt haben weiterhin am Freitag und Samstag von 10 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Pullenexpress liefert Getränke weiterhin die ganze Woche.
In Zukunft soll es im Café auch das „Hopfenbohnen-Bier“ mit hellgerösteten Kaffeebohnen geben - in Kooperation mit der Münchener Tilmans-Brauerei.
Weitere Informationen über die Webseite, Facebook und Instagram.