Meschede. Warum er nicht vom Ukraine-„Krieg“, sondern nur vom „Konflikt“ spricht und was die Mescheder planen, erläutert DRK-Krisenmanager Markus Hufnagel.
Der Krieg in der Ukraine versetzt auch das Deutsche Rote Kreuz in Meschede, Eslohe, Bestwig und Schmallenberg in Alarmbereitschaft. Auch wenn die Helfer nicht von „Krieg“ sprechen, wie Markus Hufnagel, Krisenmanager und stellvertretender Kreisrotkreuzleiter des DRK Kreisverbandes Altkreis Meschede, erläutert. „Das DRK muss immer neutral bleiben, um allen Betroffenen helfen zu können. Wir sprechen daher nur von ,Konflikt’.“
Krisensitzung beim DRK Meschede
In einer ersten Krisensitzung hat der Verband nun seine Möglichkeiten bei der Versorgung von Flüchtlingen geklärt. „Wir können mit rund 200 bis 300 Betten und Decken aushelfen und auch die Versorgung an den ersten zwei bis drei Tagen übernehmen“, so Hufnagel. Mit Jugendrotkreuz seien rund 100 Personen sofort einsatzbereit. Dann allerdings werde es schwierig, „weil wir ja auch alle ehrenamtlich arbeiten.“
Es habe schon einige Anfragen ans Rote Kreuz gegeben. Über konkrete Orte, an denen diese Hilfe möglich sei, in Schützenheimen, Turnhallen oder dem Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede sei aber bisher nicht gesprochen worden. „Auch das Klinikum hat unsere Hilfe für die angebotenen Wohnungen nicht angefragt.“
Hufnagel ist bewusst, dass die Betroffenheit in der Bevölkerung angesichts der entsetzlichen Ereignisse in der Ukraine groß ist und der Wunsch, den Menschen Unterstützung zu bieten, ebenso. Es sei überwältigend zu sehen, wie schnell und engagiert die Zivilgesellschaft auf allen Ebenen zu helfen bereit ist.
Sachspenden helfen nicht, sie behindern
Er bittet um Geldspenden. „Auch wenn es für viele weniger persönlich und ungreifbarer erscheinen mag, sind Geldspenden tatsächlich in der gegenwärtigen Lage die beste und wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen“, erklärt Hufnagel. „Damit die Hilfe tatsächlich ankommt, bitten uns all unsere Schwestergesellschaften in der Ukraine und den Nachbarländern sehr eindringlich darum, die stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern vielmehr die humanitäre Arbeit vor Ort. Es bestehen seitens unser Schwestergesellschaften momentan keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht zentral abgesprochener und nicht zentral angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote“, sagt Hufnagel weiter.
Bitte um Geldspenden
Geldspenden sind gegenüber Sachspenden wesentlich effektiver: Ihr großer Vorteil ist, dass sie sehr flexibel eingesetzt werden können. Damit lässt sich die humanitäre Hilfe gezielter an die jeweiligen Bedarfslagen vor Ort anpassen. Dies ist absolut erforderlich in Situationen, die sich beständig ändern und höchst unvorhersehbar sind, wie aktuell in der Ukraine und ihren Nachbarländern.
Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine