Meschede. So viel Geld wie nie steckt die Stadt Meschede in ihre Kinderspielplätze. Jetzt steht fest, wie es verwendet werden soll.
Eltern müssen künftig nicht mehr das Mescheder Stadtgebiet verlassen, wenn sie mit ihren Kindern einen tollen Erlebnis-Großspielplatz besuchen möchten. Denn bereits im Frühsommer 2022 soll ein solcher besonderer traumhafter Spielplatz in Meschede entstehen – wegen der Strahlkraft läuft das als „Projekt Leuchtturmspielplatz“ in den Planungen der Stadtverwaltung.
Der Ausschuss für Generationen, Bildung, Freizeit und Soziales hat einstimmig dem neuen Spielplatzkonzept der Stadt zugestimmt. Darin ist eine Bestandsaufnahme angefertigt worden, das Ergebnis sind Empfehlungen für die Kernstadt und alle Ortsteile. Mehr für die Spielplätze zu tun, ist auch die Erfüllung von Versprechen aus dem Kommunalwahlkampf. Für 2021 und 2022 stehen für die Umsetzung insgesamt 333.000 Euro zur Verfügung – das ist unglaublich viel Geld, erinnert Marc Böhm, Leiter des Baubetriebshofes, der das Konzept entwickelt hat: Diese Summe ist so viel auf einmal, wie in den letzten 19 Jahren insgesamt für Spielplätze ausgegeben worden sei.
Der Großspielplatz
Der Super-Spielplatz soll in der Badebucht am Hennesee entstehen. 170.000 Euro stehen zunächst einmal dafür bereit. Die Stadt ist zuversichtlich, dafür die Zustimmung des Ruhrverbandes zu erhalten. Zwei Flächen kämen dafür in Frage: Zwischen der DLRG-Unterkunft und dem Beachvolleyballfeld (5300 Quadratmeter) sowie 1500 Quadratmeter auf dem Stück unterhalb vom Beachvolleyballfeld bis zum Wasser. Das Ausflugslokal H 1 liegt direkt nebenan.
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Zur Ausgestaltung startet die Stadt dafür einen Ideenwettbewerb unter Herstellern, was sich für diesen Standort an Geräten anbieten könnte. Die Lage ist ideal, so Marc Böhm, weil der Großspielplatz zu Fuß, mit dem Rad und dem Auto erreichbar sei.
Die Anregungen
„Wir können einen großen Schritt nach vorne machen“, schwärmt Marcel Spork (CDU) über das Konzept: Bei den Spielplätzen zähle jetzt Qualität vor Quantität – denn genügend Kleinstspielflächen gebe es ja schon in den Gärten der Bürger. Die Stadt will sich deshalb auch im Gegenzug von kleinen, unattraktiven und ungenutzten Spielflächen trennen.
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Ausschussvorsitzende Anna Schmitt (SPD) regt an, bei der Ausgestaltung auch an barrierefreie Spielgeräte für Kinder mit Beeinträchtigungen zu denken, Katharina Bischke (Grüne) rät zu Materialien aus nachhaltigen Quellen. Maria Gödde-Rötzmeier (UWG) befürwortet, die Expertise der Eltern als „echte Spielplatzsachverständige“ mit einzubeziehen – sie sollen bei der Gestaltung Anregungen geben, weil sie ja die auswärtigen Großspielplätze kennen.
Projekte auch in Ortsteilen
Profitieren von den Investitionen werden auch die Ortsteile. Diese Prioritäten gibt es: Zunächst sollen Projekte in Freienohl (dort wird der Spielplatz Im Ohl zum Schwerpunkt-Spielplatz erweitert), Grevenstein (Ausbau und Neustrukturierung der Freizeitanlage Im Wiesengrund), an der Grundschule in Remblinghausen und in Eversberg am Sportplatz umgesetzt werden. Die Detailplanungen werden in den Orten diskutiert.
Ideen für Meschede
In der Kernstadt Meschede soll die Spielanlage im Hennepark am Kreishaus ausgebaut werden – sie war auch als mögliche Leuchtturm-Spielplatzfläche untersucht worden, ist dafür aber zu klein. Auf Antrag der CDU soll jetzt auch im Mescheder Norden ein Spielplatz attraktiv erweitert werden: Die Union schlägt dafür vor, Gespräche mit den Nordschützen zu führen, um deren privaten Spielplatz an ihrem Schützenhaus umzugestalten. Der Spielplatz dort könnte ausgeweitet werden: Die Stadt besitzt angrenzend dafür Flächen. Scheitert dies, soll am AKI am Lanfertsweg ein Ausbau überlegt werden.
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Spielen am See-Randweg?
Für die Zukunft mit aufgenommen wird in das Konzept die Idee der CDU Remblinghausen: Sie schlägt einzelne Spielpunkte am südlichen Hennesee-Randweg zwischen Ferienhausgebiet und Horbacher Bucht vor. Das allerdings ist nach Ansicht der Stadtverwaltung schon aus Sicherheitsaspekten komplizierter: Denn der Randweg ist ein ausgewiesener Radweg.
>>>HINTERGRUND<<<
Einbringen in die Umgestaltungen wollen sich auch die Heimatfreunde Freienohl, so Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann.
Als Ergänzung zum Ausbau des Spielplatzes Im Ohl in Freienohl wollen sie über ein „Leader-Projekt“ einen neuen Bewegungsparcours umsetzen – dem Beispiel des Sportparcours folgend, der bereits im Hennepark in Meschede zwischen Regenbogenschule und Hennedamm steht.