Meschede. Der frühere CSU/CDU-Fraktionschef Friedrich Merz kritisiert Aktivisten und Greta Thunberg: Sie verweigerten sich dem Austausch von Argumenten.

Der frühere CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz hat bei seinem Auftritt am Montag in der Stadthalle Verden nicht nur mit einer möglichen Bewerbung um ein Bundestagsmandat für Schlagzeilen gesorgt, auch in den sozialen Medien bekam er ein großes Echo - für seine Anmerkungen zu Greta Thunberg und Fridays for future.

Für die Parlamente kandidieren

„Wenn Greta Thunberg behauptet, sie sei um ihre Jugend betrogen worden, dann sage ich: Diese Generation hat die beste Jugend gehabt, die es jemals auf diesem Kontinent gegeben hat“, erklärte der frühere Abgeordnete aus dem Hochsauerlandkreis unter dem Beifall seiner Zuhörer. „Ich möchte, dass junge Menschen nicht nur protestieren, sondern mitarbeiten. Und das heißt: Mitwirken und für die Parlamente kandidieren. Dann streiten wir an einem Tisch um den richtigen Weg – im Gemeinderat, im Stadtrat, im Kreistag, im Landrat, im Bundestag, im Europäischen Parlament.“


Er freue sich darüber, dass sich die junge Generation wieder zu engagieren beginne, erklärte Merz. Wo sie Unrecht habe, müsse man aber auch deutlich widersprechen. Mit Blick auf Aktivisten sagte er: „Es reicht nicht, aus Protest an Fassaden draußen hoch- und runterzuklettern“ - stattdessen sollten diese Leute mitarbeiten „und dann streiten wir über den richtigen Weg.“

Politische Streitkultur

Merz kritisierte die momentane politische Streitkultur: Es sei die Fähigkeit abhanden gekommen, sich über Argumente auszutauschen. Als Beispiel nannte er die Debatte über eine Transformation der chemischen Industrie in Deutschland zu einer Produktion ohne CO2: Dafür benötige man künftig so viel Strom wie heute in der gesamten Industrie zusammen. Merz: „Wo soll der denn herkommen? Über diese Fragen würde ich gern ernsthaft sprechen.“