Oberhenneborn. Jonas Wüllner stammt aus Oberhenneborn und studiert in Paderborn - eigentlich. Denn in der Corona-Zeit ist für ihn auch alles anders.


Anstatt in Paderborn seinem dualen Studium der Wirtschaftsinformatik nachzugehen, ist Jonas Wüllner aus Oberhenneborn

wie viele Studenten von Online-Vorlesungen und Heimarbeit betroffen
. Der 19-Jährige sieht darin jedoch sogar eine Chance für die Zukunft.

Was bedeuten die aktuellen Corona-Maßnahmen für Sie?


Jonas Wüllner:
Ich fühle mich schon ein wenig eingeschränkt. Ich halte mich fast den ganzen Tag im eigenen Zimmer auf und arbeite. Auch in der Freizeit kann ich nicht sonderlich viel unternehmen. Ich bin froh, dass ich zurzeit zu Hause bei meiner Familie bin, sodass man wenigstens noch mit wenigen Menschen Kontakt hat. Normalerweise wäre ich aktuell in Paderborn in meiner eigenen Wohnung.

Wie sieht Ihr Alltag derzeit aus?

Von morgens bis nachmittags arbeite ich zu Hause vom Computer aus. Zwischendurch gibt es Mittagessen. Danach gehe ich oft Joggen oder mache andere Sportarten, um einen Ausgleich zu haben, da ich den Rest des Tages an meinen Computer gebunden bin. Die Freunde abends zu treffen ist auch nur bedingt möglich.

Wie sind die Online-Vorlesungen?

Es ist anders. Normalerweise hat man Kommilitonen, mit denen man sich persönlich austauscht und gegenseitig hilft. Auch Gespräche über Themen abseits der Uni gehören da dazu, es fehlt der Spaß nebenbei. Das Persönliche fällt komplett weg. Man sitzt allein vor seinem Computer und muss dem Professor stumpf zuhören, denn Gruppenarbeiten sind in Online-Vorlesungen mit so vielen Teilnehmern nur schwer vorstellbar. Ich würde es als einsam beschreiben.

Und die Technik?

Mit der Technik lief es bei uns einwandfrei. Meine Hochschule bietet auch berufsbegleitende Studiengänge an, sodass viele schon vorher Erfahrungen mit Online-Vorlesungen gesammelt hatten. Die notwendige Infrastruktur war vorhanden und die Professoren hatten die technischen Kenntnisse, um damit umzugehen.

Was würden Sie unternehmen, wenn es für drei Tage kein Corona mehr gäbe?

Wahrscheinlich würde ich mit Freunden Urlaub machen. Einfach mal aus dem eigenen Ort wegfahren, essen gehen, Kneipen besuchen und Spaß haben. Und alles ohne, dass man auf Abstände oder Maskenpflicht achten muss.

Gibt es trotz allem auch positive Folgen der Pandemie?

Ich finde es gut, dass die Möglichkeit zum Homeoffice immer häufiger genutzt wird und von vielen Unternehmen als sinnvolle Alternative angesehen wird. Ich könnte mir selbst vorstellen, im späteren Berufsleben zwei, oder drei Tage im Homeoffice zu verbringen. Wenn man die restlichen Tage am eigentlichen Arbeitsplatz vor Ort verbringt, fällt auch der Kontakt zu den Kollegen nicht weg. Man spart insgesamt sehr viel Zeit und kann die Arbeit trotzdem ganz normal erledigen.

Und gesellschaftlich?

Corona ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch die überstehen werden. Ich denke, dass wir viel daraus lernen können, zum Beispiel was die Rücksichtnahme auf andere Menschen betrifft.

Welchen Tipp haben Sie, um die Zeit mit der Pandemie zu überstehen?

Man sollte den Alltag strukturieren. Regelmäßig die gleichen Dinge erledigen und feste Pausen setzen, in denen man einen Spaziergang an der frischen Luft einlegt oder ein zweites Frühstück genießt, das ist mein Tipp. So versinkt man nicht im eigenen Chaos.