Schmallenberg. Rainer Albers ist Spediteur in Schmallenberg. Er hat genug von den hohen Spritpreisen. Jetzt ruft er zu einer großen Demo-Fahrt auf.

Alles fing an mit einem Facebook-Posting: „Hallo an alle, die diese Wucherpreise an den Tankstellen und fürs Heizöl nicht mehr bezahlen können!“ – Fast 8000 Gefällt mir-Angaben, 3300 Kommentare und fast 21.000 Mal geteilt. Dieser Post erreichte viele Menschen, denn Absender Rainer Albers von der Spedition in Schmallenberg-Bracht spricht vielen aus der Seele: „Ich rufe jeden einzelnen dazu auf, auf die Straße zu gehen und ein Zeichen zu setzen. Wir müssen uns wehren!“, sagt der Spediteur und Bauunternehmer.

Friedliche Demofahrt geplant

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Jetzt hat er auf seinem Facebook-Account zu einer „friedlichen Demofahrt“ aufgerufen: „Ich habe einfach gemerkt, wie viele Leute froh darüber waren, dass ich mich an die Öffentlichkeit gewendet habe. Jetzt müssen wir weiter auf die Straßen gehen“, sagt er entschlossen. Er habe nach seinem ersten Post viel Resonanz erhalten. Eine Frau habe ihn sogar aus Bayern angerufen. Sie habe ihm erzählt, dass sie in einem kleinen Dorf wohnt und 30 Kilometer bis zu ihrem Arzt fahren muss: „Die Frau hat mir weinend am Telefon erklärt, dass sie sich jetzt gut überlegen muss, ob sie sich bei den Spritpreisen erlauben kann ihren Arzt zu besuchen. Das kann doch nicht wahr sein. Sowas geht nicht. Wir sind alle betroffen und deshalb sind auch alle zur Demofahrt eingeladen“, sagt der Schmallenberger.

Rainer Albers von der Spedition Albers.
Rainer Albers von der Spedition Albers. © Albers Transporte | Albers Transporte

Mittlerweile habe er ein Netzwerk von 250 bis 300 Unternehmern aufgebaut, die alle unter den sehr hohen Spritpreisen leiden – alle unterstützen den Schmallenberger Spediteur und sie alle wollen gemeinsam ein Zeichen setzen. „Wir sind alle gut miteinander vernetzt. Ich habe von einigen Unternehmern gehört, dass sie nicht nur mit den hohen Spritpreisen kämpfen müssen, sondern jetzt auch noch durch den Ukraine-Krieg Mitarbeiter verloren haben“, erläutert Rainer Albers.

Demo als erster Warnschuss

Er selbst sei nicht davon betroffen, aber viele ukrainische Fahrer seien wieder zurück in ihre Heimat gegangen, um dort zu kämpfen. Hinzu komme noch die allgemeine coronabedingte Belastung der Branche. „Wir haben durch das Virus natürlich auch weniger Arbeiten können. Jetzt sind die Aufträge da, aber wir können sie nicht für das vereinbarte Geld mehr erfüllen“, so der Spediteur. Es sei ein Rattenschwanz.

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Erstmal haben Betroffene jetzt diese friedliche Demofahrt für Samstag, 12. März geplant, Rainer Albers macht aber darauf aufmerksam, dass das nur der Anfang sein wird und er nicht mehr Zuhause bleiben wird, bevor sich nicht etwas ändert: „Ich und viele andere sind sehr sauer. Diese Demo ist jetzt ein erster Warnschuss. Jeder sollte sich Zeit nehmen und mit auf die Straße gehen. Wir alle zahlen drauf!“

Ihm sei auch bewusst, dass es einige Autofahrer geben wird, die den Demo-Stau nicht gut heißen werden und sich über die Wartezeit auf der Autobahn aufregen werden. Rainer Albers appelliert aber deshalb noch mal ganz ausdrücklich: „Diese Warnstaus sollte jeder in Kauf nehmen. Wir machen auf ein allgemeines Problem aufmerksam. Wenn das so weiter geht, dann denke ich, dass es in drei bis vier Wochen zu Engpässen in den Supermärkten kommen könnte. Und dann ist wirklich jeder betroffen. So kann man sich auch mal zwei Stunden mit in den Stau stellen“, sagt er.

Treffpunkt zur Demofahrt

Reiner Albers ruft in einem weiteren Facebook-Post zur Demo-Fahrt am Samstag, 12. März, auf: „Alle die aus Raum MK, Si,HSK, OE oder der Nähe kommen. Treffen neun Uhr Rasthof Aggertal auf der A4. Jeder der Zeit hat. Bauern Rentner Spediteure kann sich anschließen Gemeinsam sind wir stark. Bitte nicht nur wir brauchen Hilfe ihr alle braucht sie in naher Zukunft. Werdet wach.“

Die Fahrt geht dann weiter bis zu dem Parkplatz der Köln Messe.