Bad Fredeburg. Bei der Bürgerversammlung am Freitagabend ging es um die Neugestaltung des Ortskern Bad Fredeburg. Es kam auch Kritik auf.
Der Ortskern von Bad Fredeburg soll umgestaltet werden und die Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, sich an dem Planungsprozess aktiv beteiligen. Dazu wurde am Freitag, 24. September, eine Bürgerversammlung abgehalten, die sehr gut angenommen wurde.
Alle Plätze im Bad Fredeburger Kurhaus waren besetzt: „Über 300 Bürgerinnen und Bürger sind erschienen“, sagt Michael Eiloff, Bezirksausschuss-Vorsitzender von Bad Fredeburg. Bürgermeister Burkhard König war terminlich verhindert und konnte nicht an der Versammlung teilnehmen.
Vorab konnten im Internet schon Vorschläge für die Umgestaltung des Orts abgegeben werden. Das Stadtplanungsbüro Pesch und Partner aus Dortmund, das für die Umgestaltung verantwortlich ist, wurde an diesem Abend durch drei Mitarbeiter vertreten, die erste Ideen und das Grundgerüst der Umgestaltung vorstellten. „Es besteht schon eine jahrelange Zusammenarbeit mit diesem Büro. Sie kennen Bad Fredeburg gut“, sagte Eiloff.
Bürgerversammlung für konstruktiven Austausch
Konkret geht es um die Neugestaltung des öffentlichen Raums in der Ortsmitte Bad Fredeburgs. Dazu gehören der Straßenzug Im Ohle, die Hochstraße, der Kirchplatz und die Bödefelder Straße.
Der dortige Durchgangs- und insbesondere der Schwerlastverkehr stelle für die Ortsmitte eine hohe Belastung dar, die sich auf die Standortqualität für Händler, Gastronomen und auch Anwohner auswirke. Um dem entgegen zu wirken, ist bereits der Bau der Ortsumgehungsstraße in vollem Gange. Die Bürgerversammlung sollte nun dazu dienen, die ersten Planungsschritte der weiteren Umgestaltung vorzustellen und den Bürgern die Möglichkeit des konstruktiven Austauschs zu bieten.
>>> Lesen Sie auch: Bürgerinitiative kämpft gegen das Gewerbegebiet am Donscheid<<<<<
So wurden viele Wünsche und Ideen vorgetragen: Die Belegung des Kirchplatzes war ein großes Thema und auch die Ebenerdigkeit der Bordsteine. „Es sind viele gute Anregungen gekommen“, so Eiloff. Neben zahlreichen Ideen wurde aber auch Kritik geäußert:
Geplantes Gewerbegebiet Donscheid ist ebenfalls Thema
Nina Schirp ist Bad Fredeburgerin und war auch vor Ort: „Die Versammlung lief ganz friedlich ab. Schon bei der ersten Wortmeldung wurde aber auch das geplante Gewerbegebiet am Donscheid erwähnt.“ Schirp ist Mitglied der Bürgerinitiative, die gegen das Gewerbegebiet kämpft. Eigentlich war geplant an diesem Abend auch eine Fragestunde für das Bauvorhaben am Donscheid einzurichten, aber die Initiative hatte um mehr Vorbereitungszeit gebeten und so wurde der Termin erst einmal verschoben. Dennoch kam die Frage auf: Wie lassen sich ein neu zu gestaltender Ortskern und ein geplantes Gewerbegebiet, das man von der Ortsmitte aus sehen kann, vereinbaren?
>>> Lesen Sie auch: Stirbt der Ortskern von Bad Fredeburg aus?<<<<<
Michael Eiloff wies darauf hin, dass es bei dieser Bürgerversammlung nur um die Neugestaltung des Ortskerns gehen würde. Nina Schirp sagte dazu im Gespräch mit dieser Zeitung: „Ich finde, dass die Umgestaltung des Ortskerns unmittelbar mit dem Neubau des Gewerbegebiet Donscheid zusammenhängt und man, auch wenn es nicht das Hauptthema war, auf die Problematik eines Gewerbegebiets in der Nähe der Ortsmitte, eingehen sollte.“ Auf eine Nachfrage zum Gewerbegebiet Donscheid, hätten die Mitglieder des Planungsbüro kaum reagiert und gesagt, dass sie über das geplante Vorhaben noch nicht informiert wurden.
Weitere Planung soll weiterhin im engen Austausch mit den Bürgern passieren
Weiter fragten die Bürger nach Daten und Fakten über die Verkehrslage in Bad Fredeburg. So wollte ein Bürger wissen, ob es bereits eine Verkehrszählung gegeben hätte. Das musste Andreas Dicke, technischer Beigeordneter, zurückweisen, räumte aber ein, dass das eine sehr gute Idee sei.
„Wir Bad Fredeburger wollten dann noch wissen wie es mit der Anliegerbeteiligung aussieht. So eine Planung und Umsetzung ist ja schließlich kostenintensiv“, sagte Nina Schirp. Dazu konnte den Bürgern aber am Freitagabend noch keine Auskunft gegeben werden. „Über die Kosten wird später das Land NRW entscheiden. Deshalb können wir dazu im Vorhinein nicht viel sagen“, sagt Michael Eiloff im Gespräch mit dieser Zeitung. Die weitere Planung sieht jetzt vor, dass das Stadtplanungsbüro die Anregungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger aufnimmt und es dann zu einer zweiten Versammlung kommt: „Wir wollen, dass die Planung im engen Austausch mit den Bürgern passiert“, sagt Eiloff.
Nina Schirp und andere Bürger Bad Fredeburgs haben die Veranstaltung als nicht zielführend wahrgenommen: „Jeder konnte Ideen einbringen. Aber wir haben uns gefragt, wo das Ziel ist. Wo will Bad Fredeburg hin?“ Sie und andere ihrer Bad Fredeburger Freunde hätten sich mehr Fakten zur Planung gewünscht und einen konkreteren Plan über die weitere Vorgehensweise.