Eslohe. Die Esloher Schützenbruderschaft hat nach zwei Jahren Pause einen neuen König. Um 13.26 Uhr gab’s kein Halten mehr unterm Kugelfang.
Es ist 13.26 Uhr als Philipp Schulte im Schatten des Esloher Kugelfangs am Schützenfestmontag jubelnd die Arme in die Höhe reißt. Wenige Sekunden später findet er sich auf den Schultern wieder und lässt sich von seinem Volk feiern. Jenes Schützenvolk, dass ihn kurz zuvor noch mit „Pille, Pille“-Rufen kräftig angefeuert hatte. Mit dem 123. Schuss machte sich Schulte nach zweijähriger Corona-Pause zum neuen Regenten der Esloher St.-Peter-und-Paul-Bruderschaft und erfüllte sich damit einen langgehegten, aber nie ausgesprochenen Traum.
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Stundenlang hatte sich der 36-jährige Inhaber der Fleischerei Schulte ein spannendes Gefecht mit Mitbewerber Simon Greitemann geliefert. Und die beiden schenkten sich wahrlich nichts beim Kampf um die Königswürde. Zur Königin erkor Philipp Schulte seine Ehefrau Christina. Und die war nach dem Treffer ebenso glücklich wie „ihr König“. Im Gegensatz zu vielen anderen, wusste sie seit Jahren vom Königstraum ihres Mannes. „Er hatte immer mein Go“, sagt sie und lacht, während die Schlange der Gratulanten länger und länger wird. Angetreten war Philipp Schulte am Morgen mit dem festen Vorsatz, den Aar aus dem Kugelfang zu befördern. Vorbereitet hatte das neue Königspaar trotzdem nichts. „Mit dem Aberglauben ist das ja so eine Sache“, sagt Christina Schulte. Philipp Schulte ist passionierter Jäger und stellvertretender Kassierer der Bruderschaft.
100 Besucherinnen und Besucher
Gerade einmal 10.59 Uhr war es, als am Morgen die erste Kugel Richtung Kugelfang peitschte. Abgefeuert hatte sie Schützen-Präsident Dirk Rohde. Und der erste Treffer saß: Rohde sicherte sich direkt das Zepter des Schützenvogels, der seit 2020 auf seinen großen Auftritt gewartet hatte. Zwei Jahre lang hatte das hölzerne Wappentier die Corona-Pause in der Schreinerei Quinkert verbracht.
Rund 1000 Besucherinnen und Besucher verfolgten das Vogelschießen bei angenehmen Temperaturen. Unter ihren Augen sicherte sich Philipp Schulte nicht nur die Königswürde, sondern auch die Krone des Vogels. Den Apfel holte sich Schultes Mitbewerber Simon Greitemann.
Keine Eile unterm Kugelfang
Eile hatten die Schützen bei der Ermittlung des neuen Regenten nicht. Wenn schon endlich wieder Vogelschießen ist, dann muss man das schließlich auch genießen. Erst gegen 12 Uhr hatte das Vogelschießen richtig Fahrt aufgenommen, bevor es dann ab 13.15 Uhr zu den Klängen des Musikvereins Langenei Schlag auf Schlag hing: Nach einem Schuss von Simon Greitemann fiel der rechte Flügel. Wenige Schüsse später beförderte Philipp Schulte die komplette linke Hälfte des Vogels aus dem Kasten, um ihm am Ende schließlich den kompletten Garaus zu bereiten.
Der neue Jungschützenkönig in Eslohe heißt Philip Eickhoff. Er ist 25 Jahre alt, von Beruf Heilerziehungspfleger und Fußball ist seine Leidenschaft. Er spielt in der Ersten Mannschaft des BC Eslohe. Zur Königin erkor er Stefanie Senger, ebenfalls 25 Jahre jung. Zum Jungschützenkönig machte sich Philip Eickhoff um 15.09 Uhr mit dem 106. Schuss.
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