Menden. Christiane Graham, Margit Thulfaut-Löcke und Tinka Wilshues zeigen an der Hochstraße 6 eindrucksvolle Bilder. Vernissage mit Umtrunk.

Christiane Graham hat 47 Jahre lang in den USA gelebt – nun aber ist sie nach Menden zurückgekehrt. „Wegen der Menschen, die mir wichtig sind“, sagt sie. Ihre Liebe zur Kunst lebt sie nun wieder in der Hönnestadt aus. Auf der Suche nach einem Ladenlokal, in dem sie arbeiten und ihre Kunst zeigen kann, stieß sie auf die Architektin Tinka Wilshues. Die zeigte ihr das denkmalgeschützte Haus an der Hochstraße 6, das nun tatsächlich zu einem Kunsthaus geworden ist. Christiane Graham hat Räume angemietet und veranstaltet gemeinsam mit ihrer Freundin Margit Thulfaut-Löcke und Tinka Wilshues am kommenden Wochenende, 22. und 23. Februar, ein außergewöhnliches Kunstereignis. Drei Frauen, zwei Ausstellungen, ein Haus – das klingt zurecht spannend.

Christiane Graham hat ihre Räume „Atelier Waldeslust“ genannt. Sie liebt Bäume, arbeitet auch mit Bäumen. Ob Tuschezeichnungen auf Papier oder Acryl auf Leinwand – immer wieder verwendet sie auch Pflanzenteile, um eindrucksvolle Collagen zu erstellen. Inspiration gibt ihr auch die „Dicke Berta“. Das Naturdenkmal im Luerwald ist dem Tod geweiht. „So alte Bäume gibt es in den Vereinigten Staaten so gut wie gar nicht“, erklärt die Künstlerin. Angetan hat es ihr auch die Marienlinde in Telgte, die im Jahr 1238 gepflanzt wurde, als die Stadt im Münsterland ihre Stadtrechte verliehen bekam.

Überbleibsel – Bäume anders“ heißt die Ausstellung, die sie nun gemeinsam mit Margit Thulfaut-Löcke präsentiert. Die wartet mit ganz anderer Kunst auf und setzt natürlich auch auf die Keramikköpfe, die in Menden und darüber hinaus untrennbar mit ihrem Namen verbunden sind. So entsteht eine Ausstellung, die nicht nur abwechslungsreich ist, sondern es auch verdient, sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Genau dazu laden Christiane Graham und Margit Thulfaut-Löcke ein.

Tinka Wilshues präsentiert Bilder von Hans Schröer im Schauraum

Dasselbe Haus, der Raum daneben. Hier hat Tinka Wilshues einen Schauraum eingerichtet, den sie „schauraumhoch6“ nennt. Sie nutzt ihn als temporäre Galerie, um dort zukünftig wechselnde Ausstellungen zu präsentieren. Den Anfang macht eine Auswahl von Werken des Künstlers Hans Schröer (1934-2023). „Ich bin Architektin, keine Galeristin, aber das leerstehende Ladenlokal inspirierte mich, mir eine Nutzung zu überlegen. Ich hatte die Vorstellung, etwas Vorübergehendes an diesem Ort zu machen. Dabei wollte ich mit dem vorgefundenen Bestand umgehen. So ist die Idee einer Popup-Galerie entstanden“, sagt sie. Der Nachlass des Fröndenberger Künstlers Hans Schröer, der im Januar 2023 im Alter von 88 Jahren gestorben ist, hat sie besonders gepackt. Es handelt sich um einen riesigen Schatz an Bildern.

Tinka Wilshues plant Ausstellung
Tinka Wilshues hat die Ausstellung „Hans Schröer: Malta – Malerei und Zeichnungen" kuratiert.  © WP | Dirk Becker

Hunderte Kunstwerke hat Tinka Wilshues gesichtet, am Ende erregte eine Mappe mit der Aufschrift „Malta“ ihre besondere Aufmerksamkeit. „Diese Bilder sind alle nach einer Malta-Reise von Hans Schröer entstanden“, weiß die Kunst-Liebhaberin. Die Bilder werden von den Farben Schwarz, Weiß und Blau dominiert. In einigen findet sich ein geschwungenes „M“, das wohl für Malta steht. In der Malta-Ausstellung sind zudem Zeichnungen zu sehen.

Zur Familie Schröer hat Tinka Wilshues seit jeher enge Beziehungen. Als Hans Schröer 1966 einen ersten Zeichnen- und Malkurs an einer Volkshochschule gab, gehörte Tinkas Mutter Christa zu den Teilnehmerinnen. Danach ist der Kontakt nie abgerissen. Auch jetzt sind die Kinder von Hans Schröer natürlich eng mit Tinka Wilshues verbunden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kunst des Fröndenberger Künstlers zu zeigen.

Umtrunk zur Eröffnung, Kaffee und Kuchen am Sonntag

Die beiden Ausstellungen an der Hochstraße 6 in Menden werden am Samstag, 22. Februar, um 18 Uhr eröffnet. Die drei Veranstalterinnen laden zu einem Umtrunk ein und stehen natürlich auch für Fragen zur Verfügung. Außerdem ist ein Gastredner geladen, der das Werk von Hans Schröer näher bringen wird. Am Sonntag, 23. Februar, lädt das Trio von 14 bis 17 Uhr zur Besichtigung bei Kaffee und Kuchen ein.

Wer an diesen Tagen nicht selbst dabei sein kann, ist eingeladen, Termine zu vereinbaren. Christiane Graham ist per E-Mail an chrisagraham@t-online.de oder unter Tel. (0151) 68548722 zu erreichen. Margit Thulfaut-Löke ist per E-Mail an thuloe@gmx.de und unter Tel. (02373) 6889552 erreichbar. Der Schauraum von Tinka Wilshues wird zunächst freitags und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet sein. Auf Anfrage können darüber hinaus Termine vereinbart werden: wilshues@wilshues.de