Menden. Der Mobilitätsausschuss tagt: Rad- und rollerfreundliche Ampelschaltung im Mendener Stadtgebiet steht auf der Tagesordnung.
Bessere Ampelschaltungen ausdrücklich auch für alle in Menden, die auf Fahrrädern oder E-Rollern unterwegs sind: Bereits am 20. November 2023 hatte die Junge Union Menden diesen Antrag gestellt. Die Stadtverwaltung sollte Lösungen dafür finden. So sollte die Ampeltechnik im Stadtgebiet so angepasst werden, dass auch Radfahrer und E-Roller schnell und sicher Kreuzungen überqueren können, vor allem morgens und abends.
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Verkehr im Wandel: Mehr Räder und Roller in Menden unterwegs
Hintergrund dieses Antrages ist laut der JU die Tatsache, dass sich der Verkehr in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Viele Wege, die sonst mit dem Auto genutzt wurden, würden heute zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt. „Auch aus dem Mendener Stadtbild sind Fahrräder, insbesondere E-Bikes und E-Roller, nicht mehr wegzudenken“, erklärte Simon Cöppicus als Antragsteller. Allerdings sei die Verkehrslenkung, speziell die Ampeltechnik, noch nicht auf diese Verkehrsteilnehmer ausgelegt, und die Signalanlagen seien nicht dafür eingestellt.
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Battenfeldswiese: Abends immer Rot für Radler
Ein Problem ist dabei ersichtlich: Die Induktionsschleifen in der Fahrbahndecke erfassen mangels metallischer Masse der kleineren Fortbewegungsmittel diese nicht, daher sind lange Wartezeiten programmiert. Hier sei insbesonders die Battenfeld-Kreuzung ein Negativ-Beispiel. Weil die Ampelschaltung hier zudem ab dem späten Abend durch die Nacht standardmäßig in alle Richtungen Rot zeigt und nur auf Anforderung schaltet, ergibt sich die Schwierigkeit, dass den Zweiradfahrern komplett die Möglichkeit genommen wird, den Regeln entsprechend die Kreuzung zu passieren: Es wird einfach nicht Grün.
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Aufgefordert wird die Stadtverwaltung hier zu prüfen, ob die Technik angepasst werden kann, etwa durch eine höhere Empfindlichkeit der Schleifen oder eine ganz andere Methode, bei der auch kleinere Fahrzeuge verlässlich erkannt werden.
„Auch aus dem Mendener Stadtbild sind Fahrräder, insbesondere E-Bikes und E-Roller, nicht mehr wegzudenken.“
Detektoren statt Schleifen könnten das Problem lösen
Den Mitgliedern des Mobilitätsausschusses wird nun eine Beschlussempfehlung der Stadtverwaltung vorgelegt. Demnach soll neben der Möglichkeit der Umgestaltung von Knotenpunkten auch der Einsatz von Detektoren anstelle von Schleifen geprüft werden. Dies könne passieren, wenn Ampelanlagen erneuert werden müssen oder ein Umbau im Zuge von Straßenbauarbeiten beziehungsweise veränderten Verkehrsverhältnissen ansteht. Dadurch entstünden keine weiteren finanziellen und personellen Auswirkungen, die Umrüstung einzelner Lichtsignalanlagen erfolgte dann Zug um Zug nach Dringlichkeit oder in Verbindung mit weiteren notwendigen Um- oder Ausbauten.
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Viele Anlagen in der Verantwortung der Straßenmeisterei
Allerdings sei zu berücksichtigen, dass sich eine Vielzahl der Ampelanlagen in der Zuständigkeit der Straßenmeisterei in Iserlohn befinden. „Sofern hier Störungen vorliegen, melden wir diese den Zuständigen dort“, erklärt das Baudezernat. Dazu gehöre im Übrigen auch die angesprochene Ampelanlage Battenfeldswiese. Auch dafür seien die Iserlohner zuständig. Die Mängelmeldung habe die Mendener Verwaltung allerdings schon weitergegeben.
Stadt will jetzt 18 Ampelanlagen überprüfen
Insgesamt gibt es in der Verantwortung der Stadt Menden 18 Ampeln, davon zwölf reine Fußgängerampeln, weitere sechs regeln den Verkehr an Einmündungen und Kreuzungen. Über die bereits erwähnten Schleifen werden derzeit die Schaltungen vorgenommen. Durchaus können aber zum Beispiel Schäden im Asphalt zu Beschädigungen der Technik führen. Dann wird eine Überprüfung angeordnet, um eine Nachjustierung oder Erneuerung durchzuführen. „Oftmals reicht aber auch ein feineres Justieren der Schleifen, um einen leichteren Verkehrsteilnehmer erkennen zu können.“, erklären die Fachleute.
Sensoren müssen nach jedem Sturm neu justiert werden
Aufgrund der Anfrage zur Verbesserung der Schaltungen im Bezug auf die Erkennbarkeit von Radlern und E-Roller-Fahrern hatte die Stadt die Signalbaufirma GVT um Stellungnahme und Erarbeitung von Vorschlägen gebeten. Ergebnis: Seitens der Verwaltung und der Fachfirma wird als beste Lösung die Umrüstung auf die Detektortechnik angesehen. „Diese Detektoren erfassen bei richtiger Stellung am Ausleger auch weniger schwere Verkehrsteilnehmer“, lautet die Erkenntnis. Allerdings ergeben sich Nachteile: „Detektoren sind windempfindlich, und ihre exakte Stellung am Ausleger kann sich durch starke Winde verändern.“ Deshalb ist nach jedem Sturm eine Kontrolle erforderlich.
Umbau auf Detektor-Technik künftig bei jeder Maßnahme zu prüfen
Den Radfahrerinnen und Radfahrern wird vom Baudezernat in Aussicht gestellt, dass die Stadt Menden bei einer Erneuerung einer Ampel, bei Umbauten im Zuge von Straßenbauarbeiten oder bei veränderten Verkehrsverhältnissen neben anderen Techniken auch den Einsatz von Detektoren anstelle von Schleifen testet.