Menden. In NRW werden immer weniger Kinder geboren. Die Statistiker überraschen jetzt mit neuen Zahlen. Der Märkische Kreis schneidet schlecht ab.

Im Märkischer Kreis werden immer weniger Kinder geboren. Der Rückgang ist im Vergleich zum Vorjahr erheblich: minus 4,3 Prozent. Damit liegt der Märkische Kreis im NRW-Vergleich mit Blick auf die Anzahl der Geburtenrückgänge zwar nicht an erster Stelle (Kreis Olpe: minus 7,3 Prozent), doch schneidet er vergleichsweise schlecht ab. Das geht aus ersten Schätzungen hervor, die das Statistische Landesamt IT NRW nun veröffentlicht hat.

3130 Geburten im Märkischen Kreis geschätzt

Insgesamt wurden demnach im Jahr 2024 etwa 153.000 Kinder in Nordrhein-Westfalen geboren. Das sind im Vergleich zum Vorjahr rund 1700 oder 1,1 Prozent weniger neugeborene Kinder (2023: 155.515 Lebendgeborene). Bereits in den Jahren 2022 und 2023 hatte es Geburtenrückgänge gegenüber den Vorjahren gegeben (2022: −6,2 Prozent, 2023: −5,5 Prozent).

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Für die meisten Kreise und kreisfreien Städte erwarten die Statistikerinnen und Statistiker für das gerade zu Ende gegangene Jahr niedrigere Geburtenzahlen als im Vorjahr. Im Märkischen Kreis - zu dem auch die Städte Menden und Balve zählen - waren es laut der Schätzung 3130 Geburten in 2024 (-4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Der Negativtrend zeichnet sich bereits seit mehreren Jahren ab. Lag die Zahl der Lebendgeborenen im Kreisgebiet im geburtenstarken Jahr 2020 noch bei 3790, ist sie seitdem immer weiter gesunken: 3773 Geburten in 2021, weitere 3553 Geburten in 2022 und 3270 Geburten in 2023.

Geburtenzahl verändert sich im Kreis Unna nicht

Die höchsten Rückgänge werden für den Kreis Olpe (−8,9 Prozent) sowie die kreisfreien Städte Duisburg (−7,3 Prozent), Mülheim an der Ruhr (−6,1 Prozent), Solingen (−6,1 Prozent) und Bochum (−6,0 Prozent) prognostiziert. Die größten Anstiege der Zahl der Neugeborenen werden hingegen für die Kreise Höxter (+4,1 Prozent), Paderborn (+3,6 Prozent) und Steinfurt (+3,1 Prozent) sowie die kreisfreien Städte Bottrop (+3,1 Prozent) und Wuppertal (+2,7 Prozent) erwartet.

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Mit einer nahezu unveränderten Geburtenzahl wird in der kreisfreien Stadt Münster (−0,3 Prozent), im Rhein-Kreis Neuss (+0 Prozent), in den Kreisen Unna (+0 Prozent) und Kleve (+0,2 Prozent) sowie in der kreisfreien Stadt Herne (+0,4 Prozent) gerechnet.

Im Nachbarkreis Unna kamen demnach 3300 Kinder auf die Welt (2023: 3299 Kinder). Doch auch dort wird bei der Langzeitbetrachtung der Abwärtstrend deutlich - zum Vergleich: 2020 lag die Geburtenzahl im Kreis Unna bei 3464. Im Hochsauerlandkreis liegt der geschätzte Rückgang derweil bei 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2090 Geburten in 2024).

Endgültige Ergebnisse werden erst ab Mitte des Jahres erwartet

Wie die Statistikerinnen und Statistiker mitteilen, stammen die genannten Daten aus einer Schätzung, die vom Statistischen Landesamt Nordrhein-Westfalen entwickelt und durchgeführt wurde. Das Schätzverfahren basiert auf vorläufigen Ergebnissen für 2024 sowie auf der Auswertung von Vorjahreswerten und ermöglicht lediglich Aussagen zur Zahl der Geburten.

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Endgültige Ergebnisse der Geburtenstatistik 2024 mit weiteren Angaben wie zum Alter der Mütter, durchschnittliche Kinderanzahl je Frau oder zu Mehrlingsgeburten stehen voraussichtlich ab Juni 2025 zur Verfügung.