Menden. Jetzt baut die Stadt selbst: Die Vollsperrung der wichtigen Verkehrsader bleibt auch deswegen bestehen. Ein Ende ist aber in Sicht.
Die Gartenstraße als wichtige Verkehrsader in der Mendener Innenstadt bleibt auch noch im ersten Quartal des neuen Jahres voll gesperrt. Von der Investorenseite des künftigen Küster-Kaufhauses sei bei der städtischen Abteilung Straßenbau und Verkehr die Verlängerung der Schließung der Gartenstraße bis 31. März 2025 beantragt worden, bestätigt Stadt-Sprecherin Vanessa Wittenburg auf Anfrage der WP. Dem Anliegen werde entsprochen, weil auch die Stadt Menden selbst im Bereich Gartenstraße/Nordwall in dieser Zeit ihre Arbeiten an der Gartenstraße vornehmen will.
Hoffnung auf frühere Freigabe hat sich nicht erfüllt
Zu Anfang des Jahres war man allseits noch zuversichtlich, dass die bis Ende 2024 genehmigte Sperrung schon vorher aufgehoben werden könnte. Doch diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Die Gartenstraße wurde erstmals mit Beginn des Abrisses für das ehemalige Dieler-Gebäude gesperrt, also seit Oktober 2022. Sollte sie ab April 2025 wieder freigegeben werden, hat die Vollsperrung dieser wichtigen Innenstadt-Ader zweieinhalb Jahre angedauert.
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Arbeitsfeld auf gegenüberliegender Seite für Neubau gebraucht
Gebraucht wurde die Sperrung nach Angaben der Stadt, weil nahezu alles Material für den Abriss und den Neubau auf einem Arbeitsfeld auf der gegenüberliegenden Seite gelagert werden muss. Bei einer auch nur zeitweilig freien Gartenstraße hätten sich die Baumaßnahmen drastisch in die Länge gezogen, hieß es.
5000 Tonnen Schutt, das Telefon-Drama und der Zaun
Die Baustelle selbst hat inzwischen nicht nur eine lange, sondern auch eine bewegte Geschichte. So mussten nach dem Dieler-Abriss sage und schreibe 5000 Tonnen Bauschutt abgefahren werden. Es folgte das versehentliche Lahmlegen der gesamten Innenstadt-Telefonie, weil ein Baggerfahrer tausende Kabelstränge zerriss. Später musste die Baustelle mit Zäunen gegen unbefugtes Betreten blickdicht abgeschirmt werden. Und zu sichern war sie jeweils zur Pfingstkirmes, für die die Gartenstraße sogar kurzzeitig wieder geöffnet wurde.
Die aktuelle Verlängerung der Sperrung fällt im übrigen auch in die tollen tage Karnevalszeit ab Ende Februar, wenn das vielbesuchte Zelt der MKG auf dem Schotterparkplatz stehen soll. Zwischenzeitlich staunten viele Beobachter aber auch über den rasanten Fortgang der Arbeiten: Die künftige Aussehen des Gebäudes ist an Nordwall und Unnaer Straße längst gut zu erkennen.
Für Anlieger und Innenstadtbesucher ist die Vollsperrung der Gartenstraße unterdessen vielfach mit großen Umwegen verbunden. Deshalb wird die Öffnung dieser Verkehrsader von vielen geradezu herbeigesehnt. Doch vorher sollen dort noch die Bürgersteige hergerichtet und auf dem Nordwall ein Radweg entgegen der Fahrtrichtung markiert werden. Die Ausschreibung dafür ist auf städtischer Seite bereits erfolgt, erklärt Vanessa Wittenburg.
Stadt legt Bürgersteige und neuen Nordwall-Radweg an
Die Stadt will auf der Seite des heutigen Schotterparkplatzes und künftigen Parkhauses einen zwei Meter breiten Gehweg entlang der Gartenstraße anlegen lassen, berichtet Dirk Wiegand, Leiter der Straßenbauabteilung, auf Nachfrage. Auf der gegenüberliegenden Seite wolle die Kaufhaus Küster GmbH den Bau des Bürgersteigs übernehmen. Dort ist der frühere Gehweg längst verschwunden, weil das neue Gebäude jetzt bis an den alten Straßenverlauf heranreicht. Auch auf der Nordwallseite soll das Unternehmen selbst den Bürgersteig unmittelbar am Gebäude anlegen.
Neuer Radstreifen führt bis auf die Unnaer Straße herunter
Die Gartenstraße soll anschließend Bürgersteige zu beiden Seiten aufweisen und eine Fahrbahnbreite von 6,25 Metern haben. Dies reicht laut Dirk Wiegand aus, um dort auch einen Überweg für Fußgänger anzulegen. Am Nordwall wartet die Stadt unterdessen mit einem neuen Radweg auf: Während Fahrzeuge, die vom Ostwall auf den Nordwall abbiegen, nicht bis zur Unnaer Straße durchfahren können, soll den Radfahrern genau das künftig erlaubt sein. Und das auf einem eigenen Fahrstreifen, der mit einer Breite von 1,25 Meter den gesamten Nordwall herunter in Richtung Unnaer Straße auf der rechten Fahrbahnseite angelegt wird.
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Neues Gebäude soll Geschäfte, Bücherei und Jobcenter aufnehmen
Wenn das neue Küster-Gebäude im Laufe des kommenden Jahres fertiggestellt ist, soll es bekanntlich im Erdgeschoss Einzelhandel aufnehmen, darüber die neue Mendener Stadtbücherei aus dem Alten Rathaus und darüber das Job-Center MK, das heute noch im neuen Rathaus sitzt.