Menden. Westfalenpost Menden und Placida-Viel-Berufskolleg kooperieren: Modellprojekt der Initiative #UseTheNews im Zeichen der Bundestagswahl
Podcasts sind im Trend. Ob in Bus oder Bahn, bei der Hausarbeit oder auch ganz bewusst und mit viel Zeit: Viele Menschen – und vor allem junge – setzen auf die Hörsendungen. Anders als bei Radioprogrammen können die Nutzerinnen und Nutzer selbst entscheiden, welche Themen sie interessieren. Nun machen sich Schülerinnen und Schüler des Placida-Viel-Berufskollegs gemeinsam mit der Mendener Lokalredaktion der Westfalenpost daran, selbst Podcasts zu erstellen. Und nicht nur das: Mit Social-Media-Beiträgen wollen sie zudem dafür sorgen, dass die Beiträge auch viele Zuhörerinnen und Zuhörer finden.
Förderung von Medienkompetenz und Beitrag zur Demokratie
Hinter dem Projekt steht die Initiative #UseTheNews. Sie nutzt das für 2024 ausgerufene „Jahr der Nachricht“, um die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Generation Z in ganz Deutschland zu stärken. Es ist auch ein Kampf gegen Fake-News, doch die vielen Angebote, die #UseTheNews in diesem Jahr in Deutschland gemacht hat, sind auch ein Beitrag zur Wahrung der Demokratie in Deutschland. Das Projekt, das die WP Menden und das Placida-Viel-Berufskolleg gemeinsam umsetzen, ist eines von bislang 13 Modellprojekten in ganz Deutschland. Einige sind schon beendet, aber ein paar laufen auch noch – so wie das in Menden.
Neben den Modellprojekten sind Newscamps ein Weg, junge Leute zu erreichen. Ob im Fußballstadion in Paderborn oder in der Funke-Zentrale in Essen: Viele junge Leute haben sich 2024 intensiv mit Journalismus auseinandergesetzt. Auch das Mendener Berufskolleg hat kurzfristig einen Bus nach Essen gechartert. Die Placida-Schülerinnen und -Schüler bekamen damit schon vor dem Start des Projektes in Menden wertvolle Informationen und intensive Eindrücke in Sachen Journalismus – und das mit viel Spaß.
Schülerinnen und Schüler kommen vor allem aus zwei AGs
Die Schülerinnen und Schüler, die sich nach Einladung durch Placida-Schulleiterin Gaby Petry freiwillig für das Projekt anmeldeten, stammen vor allem aus zwei AGs der Schule. Neben der „Augen auf!“-AG von Irina Rebbe, die sich Jahr für Jahr intensiv um die Organisation des Gedenkens am 9. November bemüht, ist es die Politik-AG von Katja Hofbauer. Beide Lehrerinnen engagieren sich ebenso wie ihre Schulleiterin.
Dass sie nun die Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien sowie einiger anderer durchackern, war zum Projektstart noch nicht zu erwarten. Eine vorgezogene Bundestagswahl stand vor Monaten noch nicht im Raum. Da es aber überhaupt keine Vorgabe gab, um welches Thema sich das Projekt inhaltlich drehen sollte, wurden zunächst Ideen gesammelt. Immer wieder ging es dabei um Gleichberechtigung und demokratische Grundsätze. Auch das Wie war offen. Klar war, dass digitale Kanäle bespielt werden sollten – so wäre auch ein Video als Ergebnis denkbar gewesen. Schließlich bildeten sich jedoch zwei Gruppen: Eine will Podcasts aufnehmen, die andere eine Social-Media-Kampagne dazu organisieren. Die jungen Leute haben entschieden, sich mit der bevorstehenden Bundestagswahl zu befassen.
In der WP-Redaktion finden die Schülerinnen und Schüler nun perfekte Bedingungen vor. Es gibt ein Podcast-Studio, in das kein Lärm von außen eindringt. Eine moderne Anlage ermöglicht hochwertige Aufnahmen – und mit Volontär Max Friedrich gibt es zudem einen Mitarbeiter, der sich bestens mit der Technik auskennt. Er und der stellvertretende Lokalchef Dirk Becker begleiten die Aufnahmen und beantworten Fragen. Genutzt wird das Studio samstags, wenn die Redaktionsräume von den Lokaljournalisten kaum genutzt werden.
Jetzt gab es erste Probeaufnahmen. Unter dem Motto „Was wäre, wenn die Partei x regiert“ wurde zunächst ein Script erstellt. Dann begaben sich zwei Schülergruppen nacheinander an die Mikrofone. Eine hatte schon vor dem Termin in der Redaktion Informationen zur AfD eingeholt, die andere hatte sich mit der Partei „Die Partei“ auseinandergesetzt. Bei aller Ernsthaftigkeit kam auch der Spaß nicht zu kurz – und Pizza gab es zum Abschluss auch noch.
Die Ergebnisse wurden den übrigen Schülerinnen und Schülern bei einem der regelmäßigen Termine im Berufskolleg präsentiert. Es gibt schon Ideen, was bei den nun folgenden Aufnahmen noch verändert werden soll. Nach und nach werden Dialoge eingesprochen, die jeweils nicht länger als 20 Minuten dauern sollen. Und eines ist auch klar: Das Ganze soll unterhaltsam sein – und die WP wird sie selbstverständlich auch veröffentlichen.