Menden. Ein echtes Missgeschick: Mit dem Altpapier wirft eine Frau aus Menden ihren Container mit durch den Schlitz. Sie findet Hilfe.

Freitagnachmittag in Menden. Eine Seniorin hat ihr Altpapier zusammengesucht, mehrere Tüten sind zusammengekommen. Die bringt sie zum Altpapiercontainer, wirft sie ein. Dabei passiert ihr ein Missgeschick: Sie wirft ihr Portemonnaie mit in den Container, bemerkt dies zu Hause. „Ich hatte die Geldbörse auf das Papier gelegt, sie muss wohl mit in die Tüte gerutscht sein“, erzählt die Mendenerin. Zudem sei sie durch eine Familie mit Hund abgelenkt gewesen.

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Wie auch immer: Die Not ist groß. „Ich wollte am Samstagabend zu einer Veranstaltung. In dem Portemonnaie war aber nicht nur Geld, sondern auch die Tickets und sämtliche Karten und Ausweise“, erinnert sich die Seniorin. Der schöne Samstagabend scheint zu zerplatzen. Doch die Mendenerin zögert nicht lange und ruft bei der Stadtverwaltung an. Einmal, zweimal, dreimal... „Ich habe da niemanden mehr bekommen, die waren sicher schon im Feierabend“, berichtet die Frau.

Anruf bei der Feuerwehr löst Meldekette aus

Sie bleibt hartnäckig und wählt als nächstes die Nummer der Feuerwehr, schildert dort ihr Problem. Die Feuerwehrleute an der Leitstelle erklären sich aber nicht etwa für nicht zuständig – stattdessen sagen sie zu, das Ordnungsamt der Stadt Menden zu kontaktieren. Das gelingt über eine Bereitschaftsnummer. Und auch beim Ordnungsamt wird nicht lange gezögert. Die Bediensteten können zwar auch nicht selbst helfen, sagen der Seniorin aber zu, Kontakt zum Entsorgungsbetrieb Lobbe aufzunehmen.

Das gelingt. „Ich bekam vom Ordnungsamt Bescheid, dass ich mein Portemonnaie zurückbekomme, aber bis zur Leerung am Montagvormittag warten müsste“, erzählt die Seniorin. Klar, dass sich bei ihr Erleichterung breit machte. Nur der Samstagabend schien weiterhin nicht wie geplant laufen zu können.

Dann aber läutet es am Samstagmittag plötzlich an der Haustür. Vor ihr steht ein Mitarbeiter von Lobbe – mit ihrem Portemonnaie. Die Seniorin ist überrascht. „Damit habe ich ja überhaupt nicht gerechnet“, sagt sie. Sie gibt dem Mann nicht nur ein Trinkgeld, sondern bedankt sich mehrfach.

„Ich möchte mich so gerne bei allen bedanken, die mir geholfen haben. Alle waren so nett zu mir, keiner hat mir einen Vorwurf gemacht. Ich bin so dankbar. Schreiben Sie das doch mal!“

Seniorin

Nach dem Wochenende meldet sich die Frau dann auch noch in der WP-Redaktion, möchte aber gerne anonym bleiben, weil es nicht um sie gehe. „Ich möchte mich so gerne bei allen bedanken, die mir geholfen haben. Alle waren so nett zu mir, keiner hat mir einen Vorwurf gemacht. Ich bin so dankbar. Schreiben Sie das doch mal!“ Gerne! Schließlich freuen auch wir uns, wenn wir Positives und Schönes berichten können. Und ein Happy End ist für uns leider kein Alltagsgeschäft.