Menden. Über das Internet lernt ein Mendener eine Frau in Thailand kennen. Schnell geht‘s darum, vor den Traualtar zu treten. Doch daraus wird nichts.

Abzocke im Internet: Ein hochbetagter Mendener ist Heiratsschwindlern sprichwörtlich auf den Leim gegangen. Nun warnt die Polizei vor der Masche der dreisten Betrüger.

Mehrere hundert Euro für ein Treffen

Als er am Donnerstag Anzeige erstattete, konnte der Senior der Polizei nur wenige Angaben machen. Jedenfalls hatte er auf einer Online-Datingplattform eine unbekannte Person, angeblich aus Thailand, kennengelernt. Über Monate schrieb man sich per E-Mail, bis schließlich ein Treffen stattfinden sollte. Dafür brauchte die unbekannte Person angeblich einen Ausweis. „Dafür habe sie jedoch kein Geld. Also überwies der Senior gleich mehrere hundert Euro“, teilen die Beamten nun mit. Zu einem Treffen kam es nicht.

„Weibliche Scammer verschicken schnell Fotos, in denen sie leicht bekleidet präsentieren. Männliche Scammer verwenden häufiger Fotos in Uniform.“

Polizei
warnt vor Maschen im Internet

Die Polizei warnt: Moderne Heiratsschwindler brauchen ihre Opfer nicht zu küssen. Die „romantischen Betrüger“ finden ihre Opfer in sozialen Netzwerken oder bei Online-Partnervermittlungen. „Dein Profil gefällt mir“, so lautet einer der Standard-Anmach-Sprüche. Die richtigen Worte, vielleicht auch im Chat oder per Skype, reichen: Nach wenigen Wochen oder manchmal nur Tagen ist das Opfer um den Finger gewickelt.

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Ein Muster gibt‘s dabei auch: „Weibliche Scammer verschicken schnell Fotos, in denen sie sich leicht bekleidet präsentieren. Männliche Scammer verwenden häufiger Fotos in Uniform.“ Eine Tatsache ist dabei stets gleich: Dass sie sich aus unterschiedlichen Gründen im Ausland aufhalten. Der Soldat weilt im Auslands-Einsatz, der Geschäftsmann jettet um den Globus. Solche Legenden sind durchaus ausgefeilt und beruhen auf der Erfahrung, was einsame Herzen anlockt. „Schnell sprechen sie vom Heiraten und fast genauso schnell von Geldproblemen“, so die Beamten und geben direkt Beispiele. Der Soldat möchte angeblich seine Abfindung steuerfrei nach Europa transferieren oder braucht eine Adresse in Deutschland zum Empfang von Paketen. Der Geschäftsmann erlebt einen Unfall, wird bestohlen, verhaftet oder braucht dringend Geld für die Operation der Kinder aus seiner ersten Ehe, ...

Polizei warnt: Masche sofort melden

Manchmal helfe es bereits, den Namen des Auserkorenen im Internet zu suchen - insbesondere bei Kontakten ins Ausland. Oft machen sich die „Romance-Scammer“ nicht einmal die Mühe, ihren Namen zu variieren. Gerne werden allgemein zugängliche Fotos oder Fotos anderer Personen verwendet. Sie schlüpfen manchmal sogar in die Rolle eines Prominenten. Allein ein geschliffenes Deutsch bietet keine Gewähr, nicht an einen Betrüger zu geraten.

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Spätestens, wenn der virtuelle Bekannte Geld will, sollten alle Alarmglocken schrillen. Dann sollte man alle Kontakte sofort abbrechen, Chat-Verläufe oder E-Mail-Verkehr sichern und Anzeige erstatten. Die Polizei warnt außerdem davor, Geld oder Pakete im Auftrag Fremder weiterzuleiten. Unversehens machen sich die Opfer so zu Komplizen und geraten selbst in den Fokus der Ermittler.