Menden/Balve. Der Märkische Kreis will ein interkommunales Pegel- und Alarmierungssystem bei Starkregen und Hochwasser aufbauen.

Ein Sachstandsbericht zum Aufbau eines kreisweiten, interkommunalen Pegel- und Alarmierungssystem bei Hochwasser war eines der wichtigen Themen im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung im Lüdenscheider Kreishaus. Jetzt werden die Kosten für ein effektives Sensor-Messnetz im Kreisgebiet ermittelt.

Ziel: Örtlich genauere Prognosen bei zu erwartenden Hochwasserständen erhalten

Im März hatte der Kreistag die Verwaltung beauftragt, mit den Städten und Gemeinden ein kreisweites, interkommunales Pegel- und Alarmierungssystem bei Starkregen und Hochwasser aufzubauen. Hierzu sollte die Umweltbehörde die Rahmenbedingungen mit den Städten und Gemeinden klären, nötige Ausschreibungen koordinieren und mögliche Fördermittel sondieren. Im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung legte Fachdienstleiter Dr. Johannes Osing einen ersten Zwischenbericht vor.

Die gute Nachricht: Nach der Bürgermeisterkonferenz am 23. August wurde von allen Städten und Gemeinden eine Rahmenvereinbarung für die Zusammenarbeit mit dem Kreis unterzeichnet. Derzeit werden die voraussichtlichen Kosten für ein effektives Sensor-Messnetz im Kreisgebiet ermittelt, um die Grundlagen für eine Ausschreibung zu schaffen. Ein solches System würde örtlich genauere Prognosen bei zu erwartenden Hochwasserständen liefern.

Immer wieder Starkregen- oder Hochwasserereignisse

Das wäre auch für Menden und Balve ein Gewinn. Immer wieder kommt es entlang der Bäche und Flüsse zu Hochwasser. Auch Starkregenereignisse sorgen mitunter für große Probleme in den beiden Hönnestädten. Zuletzt war es rund um das Weihnachtsfest 2023 zu einem Hochwasser gekommen. Hönne, Bieber und Oese hatten wieder mal gezeigt, wie viel Kraft in den sonst so beschaulichen Fließgewässern stecken kann. Große Schäden sind in Menden damals glücklicherweise ausgeblieben. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) wurde damals aktiviert und arbeitete im Schicht-System Tag und Nacht. Der höchste Wasserstand wurde bei diesem Hochwasserereignis mit 2,31 Metern gemessen – danach blieb er zwar stets auf hohem Niveau, doch Grund zur Panik bestand nicht. Zum Vergleich: Am 14. Juli 2021 beim verheerenden Hochwasser im Stadtgebiet wurde mit 3,26 Metern ein Rekordwert gemessen. Viele Menschen verloren damals ihr Hab und Gut.

Altlastenkataster nicht öffentlich einsehbar

Mandy Pelka gab in der Ausschusssitzung außerdem als Sachgebietsleiterin Abfallwirtschaft und Bodenschutz im Fachdienst Umwelt einen Überblick über die aktuellen Aufgaben der Unteren Bodenschutzbehörde. Mit regem Interesse nahmen die Ausschussmitglieder zur Kenntnis, mit welchen Instrumenten die Bodenschutzbehörde Flächen auf mögliche Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen untersucht und welche besonderen Herausforderungen auf die frühere industrielle Nutzung im Kreis zurückzuführen sind. Auf Nachfrage des Ausschusses bestätigte Mandy Pelka, dass das Altlastenkataster zwar nicht öffentlich einsehbar ist, Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer jedoch Auskünfte bei der Bodenschutzbehörde einholen und sich dort beraten lassen können.