Menden. Für den Neubau, der einen längeren Bad-Betrieb ermöglicht, gibt es einen renommierten Architekturpreis. Diese Argumente hat die Jury.
Der erste Spatenstich liegt schon eine Weile zurück und mittlerweile erfreuen sich vor allem in den Sommermonaten zahlreiche Kinder und Familien an ihr: die Kleine Leitmecke in Menden. Dafür sind das einzige Freibad in Menden, die Architekten des Neubaus, Anselm Vedder und Peter Berndes, sowie die Stadt Menden als Bauherrin nun mit dem renommierten Architekturpreis des BDA (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten) Südwestfalen 2023 ausgezeichnet worden.
„Die Einfügung in die natürliche Umgebung mit regionaler Materialität hinterlassen einen sympathischen Eindruck. “
Diese Auszeichnung würdigt seit 57 Jahren herausragende architektonische Leistungen. „In diesem Jahr wurden neun Arbeiten eingereicht, die alle ein hohes architektonisches Niveau aufweisen“, berichtet Bernd Passgang vom BDA Ruhr-Möhne. In ihrer Beurteilung schreibt die Jury über die Kleine Leitmecke: „Die Einfügung in die natürliche Umgebung mit regionaler Materialität hinterlassen einen sympathischen Eindruck.“ Das Bauobjekt stehe für „einfaches regionales Bauen gepaart mit der Rücksichtnahme auf die Umwelt“.
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Idyllische Lage in einer Talmulde
Die Leitmecke in Menden liegt idyllisch in einer Talmulde am Übergang von Stadt und Wald. Seit ihrer Entstehung in den 1920er-Jahren hat die gestaltete Topografie des Freibads ihren historischen Charme bewahrt. Doch das Kinderbecken auf der zweiten Terrasse musste erneuert werden. Der geplante Ersatzneubau entwickelte sich zu einem umfassenden Projekt, das differenzierte Wasserflächen für verschiedene Nutzergruppen und eine energetische Optimierung umfasst, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Menden zur Auszeichnung des BDA. Die Neugestaltung beinhaltet ein neues Kinderbecken, das sich durch differenzierte Wasserflächen für Kleinkinder, Kinder und Schwimmunterricht auszeichnet.
„Die architektonische Gestaltung der Leitmecke verbindet Funktionalität mit ästhetischem Anspruch.“
Badesaison kann von April bis Oktober verlängert werden
Die Anlage ist barrierefrei erschlossen und energetisch optimiert, sodass die Badesaison von April bis Oktober verlängert werden kann. Zudem wurden ein neues Umkleidegebäude und Sanitärbereiche geschaffen. „Die architektonische Gestaltung der Leitmecke verbindet Funktionalität mit ästhetischem Anspruch“, erläutert Architekt Peter Berndes die Hintergründe. Die Terrasse des alten Kinderbeckens wurde vergrößert, um den Anforderungen gerecht zu werden. Ein neues Umkleidegebäude mit einer markanten Dachlaterne und einem Aufsichtsturm an der Hangkante prägt das Erscheinungsbild. Hochliegende Fensterbänder sorgen für Licht und Belüftung, während die Holzkonstruktion des Gebäudes Nachhaltigkeit und Flexibilität gewährleistet.
„Auch wenn es sich hierbei um ein Nutzgebäude handelt, so strahlt es durch seine Bauweise viel Wärme aus“, betont Bürgermeister Dr. Roland Schröder, der stolz und zufrieden ist, dass die kleine Leitmecke nun mit diesem Preis ausgezeichnet worden ist.