Menden. Ein Mendener gewährt angeblichen Microsoft-Mitarbeitern Zugang zu seinem Computer. Die Polizei ermittelt und warnt vor dem miesen Trick.
Ein 73-jähriger Mendener hat sich am Freitag von Betrügern beeindrucken lassen und den angeblichen Microsoft-Mitarbeitern Zugang zu seinem Computer gewährt.
Wie der Senior später der Polizei berichtet, habe er gesurft, als ihn scheinbar seine Antivirensoftware über einen Virenfund informierte. In dem geöffneten Fenster erschien die „dringende“ Aufforderung, umgehend eine Telefonnummer anzurufen. Ansonsten würde alle seine Daten auf dem Computer gelöscht. So beeindruckt wählte der Senior die Rufnummer, worauf sich ein angeblicher Microsoft-Mitarbeiter meldete, der nur gebrochen Deutsch sprach. Der Betrüger forderte den Mendener auf, sich in sein Online-Banking einzuloggen.
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An diesem Punkt wurde der 73-Jährige misstrauisch und beendete das Gespräch. Seine Frau veranlasste umgehend eine Sperrung des Bankkontos. Der Betrüger gab so schnell allerdings nicht auf, meldete sich wieder am Telefon. Auf dem Laptop erschienen erneut Fenster und die Stimme des Betrügers kam aus dem Laptop, abwechselnd auf Deutsch und Englisch. Als der Senior sich weigerte, sein Bankkonto zu entsperren, wurde der Bildschirm schwarz und der Computer forderte ein Kennwort, über das der Senior nicht verfügt. Ein Blick der Polizeibeamten auf den mitgebrachten Laptop bestätigte diese Tatsache. Die Polizei ermittelt wegen Datenveränderung und Betrugs.
Polizei warnt ausdrücklich davor, Fremden Zugriff auf den Computer zu gewähren
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, Fremden Zugriff auf den Computer zu gewähren.Was in diesem konkreten Fall passiert ist, ist noch nicht geklärt. Jedoch fallen immer wieder Computer-Nutzer auf Fake-Viren-Meldungen herein. „Pop-up-Fenster gehören auf manchen Webseiten zum normalen Funktionsumfang. Man braucht nicht einmal auf unseriöse oder zwielichtige Seiten geraten, um dann plötzlich ein Fenster zu sehen, in dem vor einer Schad-Software gewarnt wird“, informiert die Polizei. Tatsächlich hätten Betrüger eine Art Anzeige geschaltet - allerdings nicht, um für ein Produkt zu werben, sondern um Panik auszulösen. „In Wahrheit ist gar keine Schad-Software auf dem Computer und das Fenster wurde auch nicht von der eigenen Antiviren-Software geöffnet“, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter. Die Schad-Software werde erst eingespielt, wenn der Computer-Nutzer die besagte Service-Nummer anruft und den Betrügern Fernzugriff auf seinen Computer gewährt.
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In diesen Fällen sollten die Alarmglocken schellen
Woran erkennt man die Fake-Meldung? Das erklärt dazu die Polizei: „Je bunter, lauter und schriller die Meldungen sind, desto unwahrscheinlicher ist ein tatsächlicher Virenbefall. Auch wenn Geldforderungen gestellt oder ein Zugang zum Online-Banking gefordert werden, sollten alle Alarmglocken schrillen. Wer sicher gehen will, der sollte seinen Computer vom Netzwerk trennen und sein hoffentlich aktuelles Antivirenprogramm starten, um den Computer zu scannen. Wer dann immer noch Zweifel hat, der kann einen örtlichen Fachmann oder einen fachkundigen Bekannten fragen. Besonders fatal sind solche Angriffe, wenn die Betrüger auf diese Art in Firmennetzwerke eindringen können.“