Lendringsen. So viele Jahre hat sich Katja Böck (53) nicht getraut. Nun erfüllt sie sich ihren Lebenstraum und sagt: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Katja Böck erfüllt sich gerade ihren Lebenstraum – endlich. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, sagt die 53-Jährige und lächelt. Sie hat in Lendringsen ihre Boutique „KlaBö“ eröffnet.
Auf den ersten Blick ist die Lage des neu eröffneten Ladenlokals etwas außerhalb der Lendringser Einkaufsmeile. Aber auf den zweiten Blick zeigt sich, dass das auch Vorteile haben kann: „Ich habe ausreichend Parkplätze direkt vor der Tür“, sagt Katja Böck und zeigt vor die Eingangstür.
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Das kleine Geschäft am Bieberkamp 35 entdeckte ihr Ehemann beim Vorbeifahren. Früher befand sich dort eine Bäckerei, dann stand es längere Zeit leer. Der Eigentümer habe eigentlich gar nicht unbedingt neu vermieten wollen, erzählt Katja Böck, die aus dem Ruhrgebiet stammt und seit 15 Jahren in Menden lebt. Doch von ihrer Idee einer Boutique ließ er sich schnell überzeugen.
Schon als Kind hatte Katja Böck ein Faible für Mode: „Ich habe mich manchmal sechsmal am Tag umgezogen und meine Mutter damit zur Verzweiflung gebracht“, erinnert sich Katja Böck schmunzelnd. „Ich hatte mit Mode immer schon einen kleinen Tick.“ Ihr Großvater war zwar kein gelernter Schneider, aber konnte gut mit Nadel und Faden umgehen. Ihn bat Katja Böck als Jugendliche, Flicken auf ihre Jeans zu nähen, um diesen besonderen Pepp zu verleihen: „Ich wollte einfach anders aussehen.“ Der Großvater konnte den Wunsch seiner Enkelin zwar nicht nachvollziehen, warum er Flicken auf eine heile Hose nähen sollte, half ihr aber.
Eigentlich hat Katja Böck Grafik und Design studiert, doch anschließend machte sie noch eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin, erzählt sie. Bis sie Mutter wurde, arbeitete sie in diesem Beruf, später dann in verschiedenen Mini-Jobs. Vor 15 Jahren wechselte sie dann in den Schmuckgroßhandel, besuchte viele Messen und beschäftigte sich in dem Zusammenhang auch mit dem Thema Mode, denn: „Schmuck orientiert sich ja sehr an der Mode. Da war ich natürlich auch bekleidungstechnisch immer auf dem Laufenden.“ In den vergangenen fünf Jahren hat Katja Böck dann in der Verwaltung eines Sanitätshauses gearbeitet.
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Im Rückblick sagt die 53-Jährige zu ihren beruflichen Einsätzen: „Ich war da schon sehr vielfältig unterwegs.“ Aber ihren großen Traum einer eigenen Boutique umzusetzen, „das habe ich mich vorher nie getraut“. Als ihr Mann das Ladenlokal entdeckt habe, habe sie gewusst, dass sie hier ihren Lebenstraum verwirklichen wolle.
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Nach einigen Monaten Umbau- und Renovierungszeit konnte Katja Böck ihre Boutique „KlaBö“ eröffnen. „KlaBö“ steht übrigens für „Klamotten“ und „Böck“, erzählt sie.
Kleidung, Schmuck und Schuhe
In dem kleinen Ladenlokal im Mendener Süden gibt es nicht nur Kleidung, sondern auch Schmuck und Schuhe. Bei fast allen Artikeln gilt, dass sie auch Katja Böck persönlich gut gefallen: „Was mir nicht gefällt, würde ich nicht in meinem Geschäft verkaufen.“ Eine Ausnahme indes gibt es: Im nächsten Winter werde Tannengrün die angesagte Trendfarbe – zu Katja Böcks Leidwesen, die diese Farbe nicht besonders mag. Doch einige Kleidungsstücke in Tannengrün werde sie nichtsdestotrotz wohl ins Sortiment aufnehmen. Zum Trend, 70er-Jahre-Pril-Blumen auf Kleidungsstücken zu tragen, sagte Katja Böck allerdings Nein: „Das gefällt mir überhaupt nicht.“
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Meistens sei sie mittwochs unterwegs, um neue Ware einzukaufen – oft in Neuss oder in Düsseldorf. An dem Tag ist ihr Geschäft geschlossen. Die Ware für den nächsten Winter bestellt Katja Böck bereits jetzt: „Und im August bestelle ich die Sachen für den Sommer des nächsten Jahres.“
Nur „glatte“ Preise
In ihrer Boutique setzt Katja Böck auf persönliche Beratung. Den Schwerpunkt bildet Mode aus Italien, mit der sie sich von anderen Anbietern abheben will. Unterscheiden will sie sich auch bei der Preisauszeichnung: „Krumme“ Zahlen gibt es bei „KlaBö“ nicht, also nicht 39,95 Euro, sondern dann „glatte“ 40 Euro: „Alles andere ist doch Augenwischerei“, sagt Katja Böck.
Keine Kleidung für Männer
Katja Böck verkauft ausschließlich Kleidung für Frauen – von der Größe S beziehungsweise XS bis zu größeren Größen, erzählt sie. Warum sie nicht auch ein Sortiment für Männer anbietet, ist aus ihrer Sicht klar, denn die meisten Männer würden seltener neue Kleidungsstücke kaufen als Frauen, sagt sie lächelnd: „Davon kann man nicht leben.“
Öffnungszeiten der Boutique „KlaBö“: montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13 sowie 15 bis 18.30 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr.