Menden. Mendener können ein ungewöhnliches Mode-Projekt unterstützen. Die Ergebnisse werden auf einem Laufsteg präsentiert.

Bei „Germany’s Next Topmodel“ sucht Heidi Klum aktuell wieder nach spannenden Gesichtern und Persönlichkeiten. Erstmals gibt es auch männliche Kandidaten. Ob die tatsächlich mal in der Model-Szene für Furore sorgen werden, ist ungewiss. Fakt aber ist, dass die TV-Sendung auch Designern eine Plattform bietet – ob sie nun die Models von morgen coachen oder gar Jobs zu vergeben haben.

Mode von solchen Topdesignern wollen nun Schülerinnen und Schüler des Hönne-Berufskollegs zerschneiden. Die angehenden bekleidungstechnischen Assistentinnen und Assistenten stehen vor einer großen, kreativen Herausforderung: Aus den zerschnittenen Kleidungsstücke sollen neue entstehen. Die jungen Leute entwerfen sie, sobald sie sehen, welche Stoffe und Materialien ihnen überhaupt zur Verfügung stehen.

Interessierte können Projekt mit Kleidung unterstützen

An genau dieser Stelle kommen alle Menschen aus Menden und Umgebung ins Spiel, die das außergewöhnliche Mode-Projekt unterstützen möchten. Der Initiativkreis Mendener Wirtschaft (IMW) um seine hauptamtliche Mitarbeiterin Jenni Gröhlich hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, die Kleidung zu sammeln. Wer also hochwertige Kleidung zur Verfügung stellen möchte, weil sie nicht mehr passt oder etwa als Erbstück ohnehin nicht getragen wird, kann sich bei Jenni Gröhlich melden – entweder unter Tel. (02373) 9276533 oder per E-Mail an j.groehlich@imw-menden.de.

„Wer sich unsicher ist, ob Kleidung geeignet ist oder nicht, kann gerne Kontakt zu mir aufnehmen. Ich gucke mir das dann an“, sagt Jenni Gröhlich, die beim IMW Marketing- und Orga-Leiterin ist. Sie betont, dass die Kooperation mit dem Hönne-Berufskolleg und den anderen Schulen in der Zukunft weiter verstärkt werden soll. „Viele Menschen wissen gar nicht, was wir hier in Menden haben“, sagt Jenni Gröhlich. Der bekleidungstechnische Bereich der Schule veranstaltet regelmäßig Modenschauen, das Publikum ist in der Regel begeistert. „Was Paris, Mailand und Berlin können, kann Menden auch“, sagt Jenni Gröhlich mit einem Augenzwinkern.

Sie machen gemeinsame Sache: Das Hönne-Berufskolleg und der Initiativkreis Mendener Wirtschaft starten ein ungewöhnliches Modeprojekt, bei dem es um Kreativität, aber auch um Nachhaltigkeit geht.
Sie machen gemeinsame Sache: Das Hönne-Berufskolleg und der Initiativkreis Mendener Wirtschaft starten ein ungewöhnliches Modeprojekt, bei dem es um Kreativität, aber auch um Nachhaltigkeit geht. © WP | Dirk Becker

Meike Ostermann, die als Lehrerin die bekleidungstechnischen Assistenten und Assistentinnen ausbildet, weiß, dass nicht nur bekannte Namen für Qualität stehen. Es gebe insbesondere auch viele Herren, die sich Anzüge und Hemden maßschneidern ließen: „Auch solche Stoffe können wir natürlich verwenden.“ Spannend: Aus Damenstoffen kann Herrenkleidung entstehen und umgekehrt. „Das ist eine große Herausforderung für unsere Schülerinnen und Schüler“, sagt Meike Ostermann. Kreativität ist also gefragt.

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema

Neben der Kreativität geht es bei dem Projekt aber auch um Nachhaltigkeit, indem Stoffe wiederverwendet werden, anstatt sie zu entsorgen. „Recycling und insbesondere Upcycling sind weiter große Themen“, sagt Meike Ostermann. Sie ist gespannt, welche Ideen ihre Schülerinnen und Schüler haben und wie leicht es ihnen fällt, diese auch umzusetzen. Anfang Mai will Jenni Gröhlich die gesammelte Premium-Mode übergeben. „Wir werden uns dann die Stoffe genau anschauen, analysieren und bewerten“, kündigt die Lehrerin an, dass es nicht einfach eine Weiterverarbeitung geben wird, sondern ein intensives Befassen mit den Ressourcen.

Anmeldungen sind noch möglich

Das Hönne-Berufskolleg hat für das kommende Schuljahr 2024/25 noch freie Plätze im Bildungsgang Bekleidungstechnische(r) Assistent(in). Für den 7. Mai ist eine Informationsveranstaltung geplant. Nähere Informationen bekommen Interessierte unter Tel. (02351) 9663300 oder per E-Mail an office@hoenne-berufskolleg.de.

Ein ähnliches Projekt hat Meike Ostermann schon einmal durchgeführt, als sie von einem großen Unternehmen, in dem sie früher selbst tätig war, B-Ware zur Verfügung bestellt kam. Nun also ist die Überraschung, mit welchen Materialien die Designer von morgen arbeiten werden, noch größer. Meike Ostermann verweist darauf, dass es bei der bekleidungstechnischen Assistenz auch noch freie Plätze für das kommende Schuljahr gibt: „Wer Lust auf so spannende Projekte wie dieses hat, kann sich gerne noch anmelden.“