Drolshagen. Heinz Korreck (88) aus Drolshagen hat über 1200 Stunden an einer riesigen Krippenlandschaft gearbeitet. Was das Bauwerk so besonders macht.
Knapp 1200 Stunden Arbeit und eine Bauzeit von fast 15 Jahren hat Heinz Korreck in den Bau einer riesigen Krippenlandschaft investiert. Mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail hat der Senior aus Drolshagen eine einzigartige Krippenlandschaft errichtet. Mit der Zeit hatte der 88-jährige Bauunternehmer im Ruhestand immer neue Ideen für eine Erweiterung der Weihnachtskrippe, in insgesamt fünf Teilstücken hat sich das Bauwerk über die Jahre immer weiter vergrößert.
Nahezu die gesamte Krippe hat er eigenständig in Handarbeit gefertigt, auch die hölzerne Umfassung und das Podest, auf dem die weihnachtliche Landschaft aufgebaut ist, hat Heinz Korreck selbst entworfen. Von den winzigen Holznägeln, die die Zäune und Gebäude zusammenhalten, bis hin zu den hölzernen Dachschindeln, jedes noch so kleine Detail hat der 88-Jährige in aufwendiger Kleinarbeit in seiner Werkstatt zusammengebaut. Die einzige Ausnahme: die verschiedenen Textilfiguren, die der Senior Stück für Stück aus dem jährlichen Urlaub in Oberstdorf mitbrachte. „Der Weg zu der Schnitzerei war so ziemlich der erste Gang im Urlaub“, erinnert sich der Drolshagener. Bevor er keine Figur für seine Krippe gekauft hatte, habe er den Urlaub noch nicht so richtig genießen können.
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Besonderes Material
Der überwiegende Teil der Krippenlandschaft besteht aus Holz – dabei handelt es sich jedoch nicht um irgendein Holz. Das Baumaterial stammt vom ursprünglichen Teil der Valentinskapelle in Ronnewinkel. Die erste Kapelle wurde 1725 errichtet und feiert im nächsten Jahr ihr 300-jähriges Bestehen. Im Verlauf der Jahre verfiel das Gotteshaus immer weiter, sodass 1975 der Neuaufbau vonnöten war. Das 300 Jahre alte Holz aus dem Dachstuhl der abgebrochenen Valentinskapelle wurde teilweise aufbewahrt. „Ein Bekannter, der im Vorstand der Bürgerinitiative war, die sich seitdem um den Erhalt der Kapelle kümmert, ist vor knapp neun Jahren auf mich zugekommen und hat gefragt ‚kannst du uns aus dem Holz eine Krippe bauen?‘“, erzählt Heinz Korreck. Das habe er dann auch getan und einen Teil des Holzes überbehalten. Dieses sei dann letztendlich auch die Grundlage für seine eigene Krippenlandschaft gewesen.
„Meine Frau hat irgendwann zu mir gesagt „du baust mir noch das ganze Wohnzimmer zu“ und hat mir ein Bauverbot ausgesprochen.“
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Die erste Fassung seiner Krippe sei 90 mal 60 Zentimeter groß gewesen und von dieser Größe aus dann immer weiter angewachsen. „Meine Frau hat irgendwann zu mir gesagt ‚du baust mir noch das ganze Wohnzimmer zu‘ und hat mir ein Bauverbot ausgesprochen“, sagt der Senior und schmunzelt. Ganz aufhören konnte der 88-Jährige aber nie, seine Frau habe ihn bis zu ihrem Tod vor knapp fünf Jahren bei der kreativen Gestaltung tatkräftig unterstützt. Seine besondere Leidenschaft hat Heinz Korreck auch danach nicht an den Nagel gehängt. In den letzten Jahren wuchs die Krippenlandschaft dann schließlich auf eine Größe von 2,50 Meter mal 1,20 Meter an. „Wir brauchen mittlerweile einen ganzen Tag, um die Krippe vollständig aufzubauen“, weiß seine Tochter Dr. Antje Lange-Stalinski, die von dem einzigartigen Bauwerk ihres Vaters ebenso begeistert ist. Teilweise habe er ganze Tage in seiner Werkstatt im Keller des Hauses verbracht und an neuen Ideen und Bauteilen gewerkelt.
Auf den neuesten und letzten Abschnitt, der zu der Krippenlandschaft hinzukam, ist der Senior besonders stolz: Eine detailgetreue Miniatur-Nachbildung der Waldkapelle Hünkesohl, ein beliebter Wallfahrtsort in Drolshagen, ziert den rechten Außenteil der Weihnachtskrippe. Damit hat der Drolshagener in der wunderschönen Fantasielandschaft ein Stück seiner Heimatstadt verbaut.