Drolshagen. Es sollte ein Projekt für die Zukunft werden und gleichzeitig die Gastronomie in der Innenstadt beleben. Warum der Inhaber überlegt, aufzuhören.

Was passiert mit dem Café Bistro Mara? In Drolshagen machten Gerüchte die Runde, dass das beliebte italienische Café nicht mehr lange geöffnet sein wird. Und das, obwohl das Geschäft in den Räumlichkeiten des ehemaligen Cafés am Markts immer gut besucht und bei den Kunden sehr beliebt ist. Bis zu den Weihnachtsfeiertagen ist das Lokal voll ausgebucht. Nach Informationen unserer Zeitung sorgen aktuell vielmehr familiäre Gründe dafür, dass die Betreiber darüber nachdenken, das Café Bistro Mara in Zukunft zu schließen.

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Geführt wird der Betrieb aktuell vom Gastronomen Michelangelo Pintaudi und seiner Frau Catena. Gemeinsam eröffneten die beiden das Café in Drolshagen im Mai vergangenen Jahres. Mit an ihrer Seite war damals ihr Sohn, der 14-jährige Matteo. Es sollte eine Investition in die Zukunft werden. Das Ehepaar Pintaudi hätte das Lokal gerne bis zum Ruhestand geführt und im Optimalfall an den Sohn weitergegeben.

Weil dieser sich allerdings nicht so richtig wohlgefühlt habe, ist er bereits nach Sizilien in die Heimat zurückgekehrt und geht dort, wo Angehörige der Familie leben und die Pintaudis ihre Wurzeln haben, wieder seit Sommer zur Schule. Und auch das Betreiberpaar, Michelangelo und Catena Pintaudi, denkt darüber nach, zu ihrem Sohn nach Sizilien zurückzukehren. „Es ist sehr schade, weil wir uns in der kleinen Stadt so langsam eingelebt haben“, so der Betreiber. „Aber es ist nicht so einfach, so weit weg von der Familie zu sein. Ich kann meinen Sohn da verstehen“. Für die Familie ein Rückschlag, hat das Betreiberpaar doch viel Herzblut in den Betrieb gesteckt. Auch bei den Menschen in Drolshagen kommt die Familie gut an. Besucher des Café Mara schätzen die freundliche und herzliche Art der Pintaudis.

Das Betreiberpaar Michelangelo und Catena Pintaudi kurz vor der Eröffnung, gemeinsam mit Sohn Matteo.
Das Betreiberpaar Michelangelo und Catena Pintaudi kurz vor der Eröffnung, gemeinsam mit Sohn Matteo. © WP | Josef Schmidt

Ob es für Michelangelo Pintaudi ebenfalls zurück nach Sizilien geht, ist derzeit noch unklar, ebenso was mit dem Café am Drolshagener Marktplatz geschieht. „Wir führen derzeit Gespräche, um irgendwie eine Lösung zu finden, damit das Café Mara nicht schließen muss“, bestätigt Heinz-Albert Schürholz, Verpächter und Besitzer der Immobilie. „Ich hoffe sehr, dass Michelangelo Pintaudi hier bleibt und das Lokal weiterführt.“ Gegenüber des Verpächters habe Pintaudi anklingen lassen, dass er eigentlich gerne weiter in Drolshagen sein Geld verdienen möchte und die Bedingungen für ein gastronomisches Angebot in Sizilien nicht optimal seien. „Ich habe viel in den Laden investiert und es ist nicht so, dass man das von heute auf morgen auch woanders machen kann“, so der Familienvater. Ein weiteres Gespräch zwischen Betreiber und Besitzer, in dem die Zukunft des Café Mara final geklärt werden soll, werde noch in dieser Woche stattfinden. Michelangelo Pintaudi wird seine Kundschaft im neuen Jahr persönlich über die Zukunft des Café Mara informieren, sagte er gegenüber unserer Zeitung.

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Nicht nur für die Familie Pintaudi, sondern auch für die Stadt Drolshagen stellt eine mögliche Geschäftsaufgabe des Café Mara einen großen Verlust dar. Das im italienischen Flair geführte Café und Bistro mit sizilianischen Spezialitäten und einer Vinothek im Kellergeschoss der Räumlichkeiten „rundet das Angebot um den Drolshagener Marktplatz ab“, wie Uli Berghof, Bürgermeister der Stadt Drolshagen, kurz nach der Eröffnung mitteilte.

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Mit den Angeboten im Café Bistro Mara sollte die kulinarische Vielfalt in der Drolshagener Innenstadt rund um den Marktplatz erweitert und die Gastronomie dort belebt werden. Ein Vorhaben, das dem Betreiber-Ehepaar auch schnell gelang und dauerhaft für einen Kundenandrang in dem italienischen Lokal sorgte. Es wäre aber auch ein Verlust auf menschlicher Ebene, sollte das Ehepaar Pintaudi sich dazu entschließen, dauerhaft nach Sizilien zurückzukehren.