Gerlingen/Wenden. Die Katholische Grundschule Gerlingen findet keine neue Schulleitung. Plötzlich müssen die Eltern in die Presche springen. Was jetzt droht.

Die Katholische Grundschule Gerlingen steht vor einem Problem – die Suche nach einem Ersatz für die in Pension gehende Schulleiterin Monika Fröhlingsdorf gestaltet sich schwierig. Um die Chance auf eine Nachfolge zu erhöhen, sollen nun die Eltern der Schüler und Schülerinnen eine wichtige Entscheidung treffen.

Vakante Rektorenstelle an Grundschule

Seit längerer Zeit sucht die Bezirksregierung Arnsberg, die für die Rekrutierung des Gerlinger Schulleitungs-Personals zuständig ist, nach einem Ersatz für Monika Fröhlingsdorf, die zum Ende dieses Schuljahrs aufhört. Bislang macht der Prozess jedoch keine Fortschritte. Eine mögliche Ursache für die Probleme könnte das nötige katholische Bekenntnis sein, das Grundvoraussetzung für die Arbeit in der Katholischen Grundschule Gerlingen ist. „Grundsätzlich ist der Lehrermangel in allen Bereichen zu spüren – im Schulleiterbereich im ganz Besonderen“, erzählt Nina Stahl, die für den Fachdienst Bildung in der Gemeinde Wenden zuständig ist. Die vakante Stelle des Rektors sei bereits seit Oktober ausgeschrieben, doch bislang habe es keine erfolgversprechenden Rückmeldungen gegeben, erzählt Stahl. Mit Blick auf die generelle Situation befürworte die Trägerschaft daher eine Umwandlung – auch weil sich dadurch im generellen Ablauf in der Schule nichts ändere und sich gleichzeitig die Anzahl an potenziellen Bewerbern, die kein katholisches Bekenntnis abgegeben haben, deutlich erhöhe.

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Für eine mögliche Umwandlung zur „Gemeinschafts-Grundschule“ müssten zunächst wichtige Voraussetzungen geschaffen werden, darunter die Antragsstellung auf die Schulumwandlung von mindestens zehn Prozent der betroffenen Elternschaft beim Schulträger (Gemeinde Wenden), um daraufhin eine Abstimmung unter der gesamten Elternschaft ermöglichen zu können. Schon jetzt seien bei der Gemeinde statt der 25 nötigen Anträge bereits 84 Anträge eingegangen. Infolgedessen sei der Träger nun dazu aufgerufen, eine Abstimmung zu planen und umzusetzen, berichtet Nina Stahl. Im kommenden Jahr sei es nun an der gesamten Elternschaft über eine künftige Umwandlung und eine damit verbundene Abschaffung des Status einer katholischen Bekenntnisgrundschule abzustimmen. Damit die Katholische Grundschule Gerlingen in Zukunft zu einer Gemeinschaftsschule ohne spezifisches Glaubensbekenntnis werde, müssten sich mindestens 50 Prozent der Elternschaft für den Antrag aussprechen. Tritt der Fall ein, könnte alles ganz schnell gehen: „Die Umwandlung würde dann zum neuen Schuljahr stattfinden“, berichtet die Fachdienstmitarbeiterin. Sollte es jedoch nicht dazu kommen, bleibe alles beim Alten. „Wenn die Eltern sich gegen die Maßnahme entscheiden, sind uns die Hände gebunden“, so Stahl weiter.

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Umwandlung bietet Vorteile

Auf Nachfrage unserer Redaktion verwies uns die aktuelle Rektorin der Katholischen Grundschule Gerlingen an die zuständige Schulamtsdirektorin des Kreises Olpe. Das Schulamt sieht in der Umwandlung der Grundschule ebenfalls mögliche Vorteile: „Die Umwandlung zur Gemeinschaftsgrundschule kann dazu führen, dass der Bewerberkreis größer wird, da die Bewerberinnen und Bewerber nicht der katholischen Konfession angehören müssen.“ Gleichzeitig sei jedoch im Gesamtbild kein Personalproblem vorhanden. „Aktuell gibt es kein Problem, Schulleitungsstellen im Kreis Olpe zu besetzen“, betont Schulamtsdirektorin Britta Halbe. Im Falle einer Nichtbesetzung bis zum Ende des Schuljahrs müsste die stellvertretende Schulleitung die zusätzlichen Aufgaben kommissarisch übernehmen, so der Kreis Olpe weiter.