Attendorn. Ein externer Sicherheits-Dienstleister ist seit Jahren in Attendorn präsent. Doch zum Jahreswechsel hat die Stadt ihm gekündigt. Warum?

Seit vielen Jahren gehört die sogenannte Citystreife zum Attendorner Stadtbild. Dabei handelt es sich um einen externen Sicherheits-Dienstleister, der auf den Straßen der Hansestadt für Ruhe und Ordnung sorgt und das städtische Ordnungsamt entlastet. Die Citystreife schlägt grundsätzlich freitags und samstags in den Abendstunden an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet auf, um „Störer“ über ihr Fehlverhalten aufzuklären oder diese zu besänftigen. Doch nun hat die Stadt ihrem langjährigen Dienstleister zum Jahreswechsel gekündigt.

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Gerüchten zufolge, wonach im Attendorner Rathaus konkrete Beschwerden über die Arbeitsweise der Citystreife vorliegen, widerspricht Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) auf Nachfrage dieser Redaktion: „Es geht uns vielmehr darum, den Markt neu zu sondieren. Wir wollen schauen, zu welchen Konditionen Interesse an dieser Arbeit besteht“, erklärt der Ennester. Derzeit läuft das Vergabeverfahren, über das er öffentlich nicht reden kann. Nur so viel: Die Stadt habe neben anderen auch ihren bisherigen Dienstleister um ein neues Angebot gebeten. Das hätte sie wohl kaum getan, wenn unüberbrückbare Differenzen bestünden.

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Eine Entscheidung über die Vergabe steht noch aus. Der Haupt- und Finanzausschuss setzte in der vergangenen Woche in nicht-öffentlicher Sitzung einen entsprechenden Tagesordnungspunkt („Vergabe zur Durchführung der Citystreife auf dem Gebiet der Hansestadt Attendorn in der Zeit vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2027“) ab. Denn offensichtlich besteht noch Rede- und Klärungsbedarf zwischen Verwaltung und Politik in der Frage, nach welchen Kriterien der Auftrag neu vergeben werden soll. Einen großen Zeitdruck verspürt der Bürgermeister schon deshalb nicht, weil der Arbeitsaufwand in der kalten Winterjahreszeit deutlich geringer ausfällt als im Frühling oder Sommer. „Deswegen würden wir diese Phase kurzfristig auch ohne externen Dienstleister überbrücken können“, so Pospischil.

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Zu besagten neuralgischen Punkten, an denen die Citystreife präsent ist, gehört beispielsweise das Umfeld der Rundturnhalle im Schwalbenohl. Dort kam und kommt es immer wieder zu Beschwerden von genervten Anwohnern, die nachts kaum in den Schlaf kommen, wenn etwa Jugendliche die Musik aufdrehen. Unterwegs ist die Citystreife, die grundsätzlich in Zweier-Teams arbeitet, laut Ordnungsamtsleiterin Danica Struck auch im neuen Bürgerpark unterhalb der Stadthalle, rund um den Kirchplatz im Stadtzentrum oder an den städtischen Parkhäusern. „Sie helfen uns seit vielen Jahren, unseren Bürgern ein subjektives Sicherheitsgefühl zu vermitteln“, erklärt Struck. Eine Aufgabe, die ihr eigenes Team aufgrund begrenzter personeller Ressourcen nicht allein bewältigen kann. Welcher Dienstleister ab dem kommenden Jahr für die „subjektive Sicherheit“ in Attendorn sorgt, wird sich in nächster Zeit klären.