Olpe. Die Erteilung eines Förderbescheids in Millionenhöhe gibt Grund zur Freude, doch der Schein trügt. Das Geld gibt es nur unter zwei Bedingungen.

Einmal mehr steht die Umsetzung des Vorhabens an der Olper Hütte zum Bau von preiswertem Wohnraum im Fokus. In einer Pressemitteilung gaben die Pyramis-Geschäftsführer Michael Kirchner und Michael Hoppenberg nun bekannt, dass Fördermittel in Höhe von 6,5 Millionen Euro für die Umsetzung des Projekts erteilt wurden. Der Fördergeldbescheid hängt jedoch an mehreren Bedingungen, die das genossenschaftliche Projekt noch kippen könnten.

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„Es freut uns außerordentlich zu erfahren, dass der Kreis Olpe einen Förderbescheid in Höhe von fast 6,5 Millionen Euro zugunsten der Olper Hütte eG erteilt hat. Diese Fördermittel, die als zinsgünstiges Darlehen mit Tilgungszuschüssen bereitgestellt werden, sind für die Umsetzung des ersten Bauabschnitts vorgesehen, welcher 16 Wohneinheiten bzw. Reihenhäuser auf dem Gelände der Olper Hütte umfasst“, ist die Freude bei den Geschäftsführern groß. Durch die Fördermittelbewilligung sei ein wichtiger Schritt für den Wohnraumbau gemacht worden: „Trotz anfänglicher Skepsis seitens der Öffentlichkeit und den kritischen Stimmen einiger weniger haben wir es geschafft, nach der Eintragung der Genossenschaft in das Genossenschaftsregister und der Erteilung der Baugenehmigung, mit dem Erhalt dieses Förderbescheids einen weiteren entscheidenden Meilenstein zu erreichen. Damit rückt die Schaffung bezahlbaren Wohnraums durch die Olper Hütte eG in greifbare Nähe. Wir waren stets zuversichtlich und überzeugt davon, dass die Verwirklichung dieses bedeutenden städtebaulichen Ziels auch in Olpe nicht nur eine Vision bleiben wird. Bald werden hier die Bauarbeiten beginnen können!“, so die Pyramis-Führungsspitze.

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Angetrieben von den positiven Nachrichten will sich Pyramis auch in Zukunft weiter am Projekt beteiligen. „Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen und allen beteiligten Personen unseren ausdrücklichen Dank auszusprechen, die zum bisherigen Erfolg unseres gemeinsamen Projekts beigetragen haben. Auch bei unerwartetem Gegenwind haben wir stets zielstrebig und lösungsorientiert zusammengearbeitet. Die Pyramis wird als Gründungsmitglied weiterhin überzeugt und engagiert die Zukunft der Olper Hütte eG unterstützen.“

Ganz so optimistisch wie Kirchner und Hoppenberg ist die Stadt Olpe nach dem Fördergeldbescheid nicht. „Wir freuen uns natürlich über den Fördergeldbescheid. In der Tat müssen wir aber auf die Euphoriebremse treten“, berichtet Torsten Kaufmann von der Stadt Olpe. Die Gründe dafür seien vielschichtig. Durch den vorliegenden Fördergeldbescheid sei die Stadt zwar zum Abschluss von Kreditverträgen berechtigt, diese seien jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft. Auflagen, die bislang auch vor der Stadtverordnetensammlung nicht auf den Tisch gekommen seien. Besonders pikant: Die Stellung einer Ausfallbürgschaft ist Grundvoraussetzung für einen Kreditabschluss.

Konkret müsse die Stadt für das Fördergeld eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 80 Prozent der Fördersumme stellen. Zusätzlich müsse die Stadt Olpe für einen Abschluss einen Zuschuss in Höhe von 300.000 Euro beisteuern, berichtet Torsten Kaufmann. Im Endeffekt müsse nun in großer Runde entschieden werden, ob ein solches Konstrukt umgesetzt werden soll. „Die Entscheidungsverantwortung liegt nun bei den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung“, betont Kaufmann. Zu einer möglichen Abstimmungstendenz möchte sich Kaufmann nicht verleiten lassen. Mit einer zusätzlichen Ausfallbürgschaft-Auflage habe die Stadt jedenfalls nicht gerechnet. „Wir sind davon überrascht worden“, erklärt er.