Altenhof/Girkhausen. Beim WP-Mobil Treff schwelgen Anwohner in Erinnerungen. Was das 1277-Seelen-Dorf bis heute alles auf die Beine gestellt hat, ist nicht zu fassen.
Das WP-Mobil rollt weiter durch die Dörfer im Kreis Olpe. Nach unserem letzten Besuch in Silberg stand nun der Besuch in Altenhof /Girkhausen auf dem Programm. In der mehr als gut besuchten Bürgerbegegnungsstätte kamen vor über 30 Anwohner und Anwohnerinnen, die wichtigsten Themen auf den Tisch. Vor allem die enge gemeinsame Zusammenarbeit in den Vereinen verbindet die Bürger und Bürgerinnen. Durch den großen Zusammenhalt haben sich die Anwohner einen Großteil ihrer Träume und Ziele aus eigener Kraft erfüllt. Bis heute sind alle Stolz auf das, was sich in Altenhof alles getan hat. Die gemeinsame Unterstützung scheint im kleinen Dorf kaum Grenzen zu kennen.
Stolz auf die Heimat
„Wenn ich an Altenhof denke, denke ich automatisch an meine Heimat. Ich bin stolz, hier zu leben“, erzählt Ortsvorsteher Rüdiger Schwalbe. Der Altenhofer schwelgt in unvergesslichen Erinnerungen aus seiner Kindheit, in der sich in seiner Heimat so einiges tat. Im Dorf entstand aus einer Eigeninitiative von Eltern eine eigene Kindertagesstätte, die über die Jahre immer weiter anwuchs. Neben den erfolgreichen Fußballzeiten des „alten“ FC Altenhof kümmerten sich die Anwohner in Eigenregie um die Wasserversorgung im Dorf – bis heute hat sich nichts daran geändert. Und auch die Bürgerbegegnungsstätte, in der das WP-Mobil-Treffen stattfand, entstand hauptsächlich durch die enge Zusammenarbeit der Vereine. Es zeigt sich, was über ein intaktes Vereinsleben alles möglich ist. Ein Anwohner stimmt der These zu: „Was Altenhof auszeichnet ist, dass jeder Verein fast doppelt besetzt ist. Hier hilft jeder jedem. Wir arbeiten hier alle zusammen“, fasst Dominik Stahl zusammen.
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Weiter unvergessen sind die „goldenen“ Jahre des „alten“ FC Altenhof. Sieben Jahre verbrachte der Verein ab 1956 in der Landesliga und maß sich dabei mit großen Kalibern. „Der FC Altenhof hat über Jahre in der Landesliga gespielt. Es haben hier große Vereine gespielt. Man muss sich wirklich einmal überlegen, wer hier damals alles gespielt hat. Das ganze Dorf stand voll mit Autos“, erinnert sich ein Anwohner zurück. Das Vereinsleben sei generell stark ausgeprägt. Alle Vereine, ob Fußball-, Musik-, Schützen-, oder Kindergartenverein, ziehen an einem Strang. „Der Ort ist da über die lange Historie schon geprägt, das macht es schon einmalig“, so Dominik Stahl. In gemeinsamer Zusammenarbeit wurden eigenständig Meinungsumfragen durchgeführt, um für weitere Verbesserungen im Dorf zu sorgen. Zusätzlich kommen dreimal jährlich in der eigenen Dorfzeitung, die prägendsten Momente des Jahres bei den Anwohnern und Anwohnerinnen direkt auf den Tisch. Jeder Verein kommt dabei zu Wort.
Tolles Projekt
Besonders stolz sind die Vereine auf ihren Geschichtsweg, bei dem an verschiedenen Standorten über die lange Historie des Orts aufgeklärt wird. Zusatzaufwände, die die Vereine gerne auf sich nehmen, um Altenhof/Girkhausen noch lebenswerter werden zu lassen. Über die Jahre hat sich in Altenhof auch die Industrie immer mehr angesiedelt. Verschiedene Industriebetriebe bieten mehr Perspektiven. Die ortsnahe Anbindung nach Wenden und dem Siegerland geben Flexibilität und mehr Möglichkeiten. In Altenhof ist es offenbar so lebenswert, dass sich sogar echte Weltmeister im Dorf wohlfühlen. Mit Andreas Koch, Weltmeister im PingPong für Menschen mit Parkinson und Tobias Lautwein, Hyrox-Weltmeister im Elite Wave, stellt das 1277-Seelen-Dorf gleich zwei ehemalige bzw. aktuelle Weltmeister.
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Dazu ist im Dorf immer etwas los. Der Terminkalender ist in Altenhof voll gepackt. Neben dem großen Schützenfest ist unter anderem auch das jährliche Dorffest eines der absoluten Highlights im Dorf. „Der eine hat den Salat gebracht, die andere ist mit Eiern und Wurst gekommen“, erzählt Rüdiger Schwalbe, wie auch hier jeder Bürger tatkräftig mitanpackt. Obwohl sich das Jahr dem Ende zuneigt, fiebern die Bürger und Bürgerinnen am 7. Dezember einer weiteren Veranstaltung entgegen, denn dann eröffnet der örtliche Weihnachtsmarkt zum achten Mal seine Pforten. „Es ist mittlerweile alles sehr eingespielt. Jeder hat seine Aufgabe und jeder hat seine Buden“, berichtet Dominik Stahl. In diesem Jahr wird mit knapp 20 Ausstellern rund um die Bürgerbegegnungsstätte gerechnet. Eine beachtliche Zahl, wie Ortsvorsteher Rüdiger Schwalbe betont.
Sorgen um Verkehrssicherheit
Trotz der positiven Grundstimmung gibt es auch in Altenhof/Girkhausen einige Probleme. Vor allem der schleppende Glasfaserausbau ist Reizthema. „Jetzt jährt sich Weihnachten schon zum zweiten Mal und die Arbeiten sind nicht fertiggestellt“, ärgert sich Rüdiger Schwalbe. Ebenfalls im Blickpunkt: die Verkehrssituation an der Adenauer Straße. „Es ist fast schon eine Frage der Zeit, bis hier ein Kind angefahren wird. Es muss hier etwas für die Sicherheit getan werden“, fordert ein Anwohner eine Tempo 30er-Zone an der Gefahrenstelle. Und auch der Wunsch nach der Erschließung eines eigenen Fahrradwegs rauf zur Dörnschlade ist groß.