Attendorn. Im Herbst 2025 soll das Ärztehaus in Attendorn eröffnen. Die Handwerker sind seit Ende Mai im Einsatz. Was auf der Baustelle abgearbeitet wurde.
Es herrscht reges Treiben auf der großen Baustelle an der Finnentroper Straße in Attendorn: Nicht weniger als 50 Handwerker arbeiten an diesem Montag unter Hochdruck an der baulichen Fertigstellung des neuen und gleichzeitig ersten Ärztehauses in Attendorn, das im Herbst 2025 eröffnen soll. Geleitet wird das künftige Hausarztzentrum vom Attendorner Hausarzt Dr. Peter Hunfeld, verwaltet wird es von der Prange Gesundheit GmbH aus Plettenberg. Hier werden verschiedene Haus- und Fachärzte als Angestellte, eine Zahnarzt-Praxis (die wird allerdings eigenständig betrieben), eine Apotheke (von Dr. Lukas Peiffer) und therapeutische Anwendungen einziehen.
Das Ärztehaus, das auf dem Grundstück der Praxis von Dr. Peter Arnold entsteht, die Teil des Projektes ist, soll eine Antwort auf den sich auch in Attendorn zuspitzenden Ärztemangel geben. Denn viele Mediziner aus der Hansestadt werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand wechseln und Nachfolger sind kaum bis gar nicht in Sicht. So hört beispielsweise Hausarzt Dr. Egbert Viegener Ende des Jahres offiziell auf.
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Bis das Gebäude gegenüber vom Allee-Center fertig ist und die ersten Patienten behandelt werden, vergehen zwar noch einige Monate, der Baufortschritt im Zeitraum zwischen Ende Mai (Baubeginn) und dem Richtfest (Ende September) lässt sich jedoch sehen. Dass die Arbeiten so zügig voranschreiten, liegt laut Architekt Marco Pieper in erster Linie an der Tatsache, dass „hier ausschließlich Handwerker aus einem Umkreis von 30 Kilometern am Werk sind“, und so die gesamte Baustellen-Koordination reibungslos ablaufe. „Ohne diesen Zusammenhalt und ohne dieses Ineinandergreifen der einzelnen Gewerke würden wir kaum so schnell vorankommen“, lobt der Attendorner ausdrücklich die am Bau beteiligten Firmen.
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Im Grunde arbeiten sich die Handwerker von unten nach oben durch das Gebäude, das über vier Stockwerke verfügen und eine Nutzfläche von rund 2300 Quadratmetern aufweisen wird. Der Trockenbau im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ist bereits abgeschlossen, derzeit wird im zweiten Obergeschoss der Innenputz aufgetragen, parallel dazu laufen die Installationsarbeiten (Elektro, Heizung, Sanitär etc.). Zu etwa zwei Dritteln ist die Fassadendämmung angebracht, die Fenster sind weitgehend eingebaut. Zur vollen Zufriedenheit des Attendorner Architekten: „Unsere Handwerker machen wirklich einen guten Job.“
Das neue Ärztehaus wird über einen Aufzug verfügen, das Erdgeschoss wird barrierefrei zugänglich sein, das Gebäude über eine große PV-Anlage und Wärmepumpen auf dem Dach versorgt und Klimageräte in den verschiedenen Nutzungseinheiten sorgen bei sommerlichen Temperaturen dafür, dass weder Arzt noch Patient schwitzen muss. Zudem werden direkt vor dem Gebäude 20 Parkplätze errichtet, zehn weitere werden in unmittelbarer Nähe für die Patienten ausgewiesen.
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Als einen „Meilenstein für die medizinische Versorgung in Attendorn“ bezeichnete seinerzeit Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) das Projekt. Der SPD-Politiker aus Ennest, der selbst am Richtfest vor wenigen Wochen teilnahm, ist ebenso angetan vom baulichen Fortschritt: „Dort entsteht ein tolles Gebäude, in dem auf neuestem Standard in Zukunft gearbeitet werden kann. Unglaublich ist, wie die Praxis von Dr. Arnold im laufenden Betrieb im wahrsten Sinne des Wortes umbaut wird.“ Tatsächlich, und das betont auch Architekt Marco Pieper, sei man jederzeit darum bemüht gewesen, die Praxis-Tätigkeit des Chirurgen so wenig wie möglich zu stören. Das sei auch für die kommenden Wochen und Monate erklärtes Ziel. Klar ist: Das rege Treiben auf der Baustelle wird anhalten, und die heimischen Handwerker werden alles daransetzen, dass das Ärztehaus im Herbst 2025 bezugsfähig ist.